Ende des 19. Jahrhunderts n. Chr. entdeckte man auf einem ca. 6 km nordöstlich des antiken Sentinum gelegenen Hügel architektonische Terrakotten, die Kämpfe gegen Gallier darstellen. Beim Fundplatz handelte es sich offenbar um ein Depot. Der zugehörige Tempel wurde nicht entdeckt.
Die Skulpturen zeigen Gallier, die vor den Verteidigern eines von ihnen geplünderten Heiligtums fliehen. Verschiedene Gefäße wie Omphalosschalen oder Kannen – am Boden und in den Händen der Gallier – dienen als Ortscharakterisierung. Die Gallier sind gekennzeichnet durch den Schnurrbart, den Torques und ein rechteckiges Scutum sowie, in einem Fall, durch eine Art Jacke aus Fell. Einige tragen einen Umhang, andere sind bis auf einen Gürtel und einen Mantel nackt. Auffallend ist, dass sich unter den erhaltenen Teilen keine Kampfgruppen befinden. Alle Gallier befinden sich auf der Flucht. Einer von ihnen flieht mit einem Streitwagen, wobei seine Pferde einen seiner Gefährten niederwerfen. Einer der Gallier trägt einen toten oder verwundeten Gefährten. Unter den Gegnern fällt zunächst eine weibliche Figur auf, die mit einem langen gegürteten Chiton mit Überschlag und einem Mantel bekleidet ist. In ihrer rechten Hand erkennt man den Rest eines länglichen Gegenstands. Vielleicht benutzte sie eine Fackel als Waffe. Eine andere Figur, in Rückenansicht, trägt einen kurzen, in der Taille mit einer Schärpe gegürteten Chiton, einen Mantel und hohe Stiefel mit umgelegten Klappen.
(Fortsetzung folgt …)