Kategorie: Teneriffa

17.02.-03.04.2016: Ausstellung „Un taller romano de púrpura, Lobos 1“ (Museo de la Naturaleza y el Hombre del Cabildo de Tenerife, Santa Cruz de Tenerife)

Im Jahr 2012 fanden einige Touristen römische Keramik auf der Insel Lobos zwischen Fuerteventura und Lanzarote. Seitdem haben Archäologen Tausende von Artefakten wie Vasen, Töpfe, Lampen und Feinkeramik (Terra Sigillata), Eisen- und Bronzewerkzeuge und Mörser, sowie auch architektonische Strukturen ausgegraben. Offensichtlich befand sich hier vom 1. Jh. v. Chr. bis zum 1. Jh. n. Chr. ein Zentrum zur Verarbeitung von Purpurschnecken. Die Funde können uns einen Eindruck vom täglichen Leben der Römer an diesem so weit von Ihrer Heimat entfernten Ort geben.

Es gibt insgesamt drei weitere Ausgrabungsstätten, aber mit dieser kleinen Ausstellung von Lobos beginnt man nun, die römischen Funde auf der Insel der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Weitere Informationen:

  • http://www.kanarenexpress.com/1000003/1000021/0/38482/reportage.html
  • http://www.museosdetenerife.org/museos-de-tenerife/editorial/525
  • http://www.eldiario.es/tenerifeahora/cultura/Purpura-Lobos-fundamental-Roma-Canarias_0_485052323.html
  • http://www.eldiario.es/canariasahora/sociedad/hallados-restos-romanos-islote-Lobos_0_453555609.html

Urlaubstipp: Museo Arqueológico del Puerto de La Cruz (Teneriffa) – Die Keramik der Guanchen

CIMG1225Museo Arqueológico del Puerto de La Cruz

C/ El Lomo, 9A
38400 Puerto de la Cruz
www.arqueopc.com

Die Dauerausstellung des kleinen Archäologischen Museums in Puerto de la Cruz zeigt die Keramik der Guanchen, der kanarischen Ureinwohner. Die Texte an den Wänden sind leider nur in Spanisch, aber für deutschsprachige Besucher liegt ein Faltblatt als Ausstellungsführer aus.

Die kanarischen Ureinwohner haben uns leider keine Schriftquellen hinterlassen. Für die Rekonstruktion ihrer Lebensweise stehen uns daher neben den Beschreibungen der Eroberer nur die archäologischen Funde zur Verfügung. Wie so oft in der archäologischen Forschung ist dabei die Keramik aufgrund ihrer Haltbarkeit unter den verschiedensten Umgebungsbedingungen eine der wichtigsten Quellen. In sechs kleinen Sälen werden die verschiedenen Formen der Keramik der Guanchen, ihre Herstellung und ihre Nutzung präsentiert.

Die kanarischen Ureinwohner nutzten Höhlen als Wohnstätten und in Saal 1 ist eine solche Wohnstätte mit Feuerstelle und einigen Gefäßen nachgebildet. Saal 2 informiert über das Rohmaterial Lehm bzw. Tonerde. Mit Hilfe der heutigen traditionellen Töpferei auf Teneriffa werden die einzelnen Schritte von der Gewinnung und Vorbereitung des Rohmaterials zu einer homogenen formbaren Masse über die Formung der Gefäße per Hand (die Töpferscheibe war nicht bekannt) bis zum Brand gezeigt.

Ohne Töpferscheibe gibt es zwei Möglichkeiten Tongefäße herzustellen. Zum einen kann ein Tonklumpen ausgehöhlt und die Ränder hochzogen werden bis eine dünne Wand entsteht. Eine andere Möglichkeit besteht darin, schlangenförmige Wülste zu Wänden aufzubauen und dann solange zu glätten bis ebenfalls die gewünschte Form mit einer dünnen Wand entsteht. Danach wurde das Gefäß zunächst an der Luft getrocknet und zum Schluss gebrannt. Dieser Brand erfolgte vermutlich im offenen Feuer.

In den nächsten Sälen werden die verschiedenen Gefäßformen und ihre mögliche Verwendung gezeigt: Es gab Gefäße zum Kochen, zum Schöpfen und zur Aufbewahrung. Außerdem wurden aus Ton auch Schmuckstücke und in seltenen Fällen figürliche Darstellungen hergestellt. Auch den Toten gab man Gefäße für ihr Leben im Jenseits mit. Die Nachbildung einer Bestattungshöhle kann man in Saal 6 durch ein Guckloch sehen.

Mit dieser kleinen Daueraustellung präsentiert das Archäologische Museum in Puerto de la Cruz einen interessanten Ausschnitt aus dem Leben der Guanchen. Die Ausstellung zeigt außerdem, wie Archäologen versuchen müssen, aus Fundstücken ihre Herstellung und Bedeutung zu rekonstruieren und es dabei doch oft auch bei Vermutungen bleiben muss.

 

Öffnungszeiten
Von Dienstag bis Samstag:
10.00 bis 13.00 Uhr und 17:00 bis 21:00 Uhr
Sonntag
10.00 bis 13.00 Uhr

Sonntags Eintritt frei, sonst 2 €

Urlaubstipp: Museo de la Naturaleza y el Hombre in Santa Cruz de Tenerife

Das 1951 gegründete Museum für Natur und Mensch (Museo de la Naturaleza y el Hombre) in Santa Cruz de Tenerife vereint drei Museen unter seinem Dach: das Archäologische Museum, das kanarische Institut für Bio-Anthropologie und das Naturwissenschaftliche Museum von Teneriffa. Zusammen widmen sich diese Museen der Erforschung und Bewahrung von Geologie, Flora und Fauna der makaronesische Inselgruppen: Azoren, Madeira, Kapverden und vor allem der Kanarischen Inseln.

Das Archäologische Museum wurde 1958 eröffnet und zeigt die Geschichte der kanarischen Ureinwohner anhand der archäologischen Funde in einer einzigartigen Sammlung.

Wer sich auf Teneriffa nicht nur sonnen will, sondern auch etwas über Natur und Geschichte der Menschen auf Teneriffa erfahren will, dem sei dieses Museum ans Herz gelegt.

 

Museo de la Naturaleza y el Hombre 

Calle Fuente Morales, s / n
38003 Santa Cruz de Tenerife

Tel.: +34 922 53 58 16

Öffnungszeiten
Von Dienstag bis Samstag:
9.00 bis 20.00 Uhr.
Sonntag, Montag und an Feiertagen:
von 10.00 bis 17.00 h.

Ausstellungen, Kommentare, Wissenswertes

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Interessiert an Archäologie und antiken Kulturen? Dann bist du hier richtig. In meinem Blog stelle ich Museen, Archäologische Parks und Ausstellungen vor oder präsentiere archäologische Themen und Bücher, mit denen ich mich gerade beschäftige. Daneben findest du hier allgemeine Informationen zur Archäologie, z. B. Grundwissen und Literaturhinweise. Thematische Schwerpunkte bilden Römer (einschließlich römische Provinzen), Etrusker und Kelten sowie die materiellen Zeugnisse der frühen Christen.

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