Schon in der Antike stieß man bei Neubauten usw. natürlich auf Reste der Vergangenheit. Zum Teil waren die Ruinen auch immer sichtbar geblieben. Man war fasziniert von den Funden – zum Teil sammelte man sie, zum Teil wurden sie Gegenstand der Verehrung, wenn man beispielsweise alte Grabstätten mit Heroen und Stadtgründern in Verbindung brachte. 

In der Renaissance galt die Antike künstlerisch und kulturell als Vorbild und man begann mit einer intensiven Sammeltätigkeit – die ersten großen privaten Antikensammlungen entstanden und man versuchte sich dabei gegenseitig zu überbieten.  Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts v. Chr. begann man auch damit, die Denkmäler systematisch in Katalogen zu erfassen und zu ordnen.

Eine erste wissenschaftliche Beschäftigung mit der Antike, also der Versuch, etwas über die Herkunft oder das Alter der Funde herauszufinden, setzte allerdings erst sehr spät ein. 

Johann Joachim Winckelmann versuchte in seiner „Geschichte der Kunst des Alterthums“, erschienen 1794, als erster eine Einordnung der bekannten antiken Kunstwerke in aufeinander folgende Epochen. Auch wenn seine ethische Wertung usw. inzwischen nicht mehr gültig ist, gilt er doch bis heute als Vater der archäologischen Kunstwissenschaft.

Im 18. Jahrhundert wurden Pompeji und Herculaneum entdeckt und ab dem 19. Jahrhundert fanden hier und an anderen Orten in Italien, Griechenland und anderen Ländern zunehmend systematische Ausgrabungen statt. Im Laufe der Zeit wurden die Ausgrabungstechniken mehr und mehr verfeinert und man arbeitete auch immer stärker mit Naturwissenschaftlern zusammen.

Lange Zeit galt die Suche der Archäologen schönen oder wertvollen Objekten, wie Skulpturen, Schmuck oder bemalte Keramik. Erst nach und nach interessierte man sich für alle gefundenen Gegenstände als Zeugnisse antiker Lebenswelten. Antike Handwerkstechniken wurden jetzt ebenso erforscht wie die Zusammensetzung der Nahrung. Heute arbeiten Archäologen Hand in Hand mit Historikern und Naturwissenschaftlern, um ein möglichst umfassendes Bild vergangener Kulturen auf der ganzen Welt zu erhalten. 

Die Fragestellungen änderten sich entsprechend von rein stilistischen zu kulturellen: wie lebten die Menschen, wo siedelten sie, was war ihre Nahrungsgrundlage, warum verließen sie ihre Siedlungen, warum führten sie Kriege usw.

Viele Ausgrabungen sind heute Notgrabungen im Zusammenhang mit Neubauten oder Straßenbaumaßnahmen, um zumindest einen Teil der Funde und Befunde für die Forschung vor dem Bagger zu retten. Daneben findet archäologische Forschung aber oft auch in den Magazinen  der Museen statt, wo nicht nur neue Funde erfasst und ausgewertet werden, sondern auch alte Funde unter neuen Fragestellungen neu untersucht werden.