Monat: Mai 2018

Die Etrusker – Weltkultur im antiken Italien (16.12.2017 – 17.6.2018 Badisches Landesmuseum Karlsruhe) (Teil 1)

In den letzten Jahren gab und gibt es in Europa zahlreiche Ausstellungen zu verschiedenen Aspekten der etruskischen Kultur (siehe Kasten unten[1]). Während sich einige Ausstellungen nur einzelnen Aspekten widmen / widmeten, hat es sich die Ausstellung im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe zur Aufgabe gemacht, ein umfassendes Bild der Kultur der Etrusker vom 10. bis zum 1. Jh. v. Chr. zu vermitteln.

Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit italienischen Behörden und Museen und zeigt viele Funde, die zum ersten Mal in Deutschland zu sehen sind. Sie gliedert sich in die Bereiche

  • Die Welt der Etrusker
  • Frühe Etrusker und Zeit der Fürsten
  • Zeit der Stadtstaaten
  • Die Etrusker und Rom
  • Die Etrusker und wir

Der Rundgang durch die Ausstellung beginnt mit einer kurzen Einführung zum Siedlungsgebiet der Etrusker, zu ihrer Bedeutung für die Geschichte des antiken Italien und den Diskussionen über ihre Herkunft. Das Kerngebiet der Etrusker bzw. Rasenna oder Rasna, wie sie sich selbst nannten, entspricht den heutigen Regionen Toskana, nördliches Latium und westliches Umbrien. Daneben expandierten sie teilweise bis in die Po-Ebene im Norden und Kampanien im Süden.

Die Herkunft der Etrusker war schon in der Antike umstritten und konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Die Meinungen schwankten zwischen Einwanderung aus dem Osten (Lyder oder Pelasger), um ihre Fremdartigkeit zu erklären, und Entwicklung auf italischem Boden. Die archäologischen Zeugnisse weisen auf eine kontinuierliche Entwicklung aus der früh-eisenzeitlichen Villanova-Kultur, die sich im Bereich des späteren etruskischen Kernlands erstreckte. Die spätere etruskische Kultur entstand offenbar, als diese einheimische Kultur Einflüsse von Handelspartnern und Einwanderern, z. B. aus dem Orient und Griechenland (inklusive der griechischen Siedlungen in Italien) aufnahm.

(Fortsetzung folgt …)


[1] Etrusker-Ausstellungen der letzten Jahre (Auswahl):

  • Die Etrusker – Una storia particolare (03.2013 – 11.11.2013, Gallo-Römisches Museum, Tongeren)
  • Die Etrusker – Von Villanova bis Rom (16.07.2015 – 08.01.2017, Antikensammlungen, München)
  • Etrusker: Antike Hochkultur im Schatten Roms (09.2017 – 18.02.2018, Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen)
  • Götter der Etrusker – Zwischen Himmel und Unterwelt (14.10.2017 – 04.02.2018, Archäologisches Museum, Frankfurt)
  • Der himmlische Ort. Die Etrusker und ihre Götter. Das Bundesheiligtum von Orvieto (16.03.2018 – 02.09.2018, Musée National d’Histoire et d’Art, Luxemburg)

Artemis-Tempel, Syrakus

1910 entdeckte der Archäologe Paolo Orsi unter dem heutigen Rathaus von Syrakus einen ionischen Tempel, der der Göttin Artemis geweiht war. Gleich daneben befindet sich Dom von Syrakus. Dieser wiederum steht über einem Tempel für Athena.

Knochenfragmente, die man bei den Ausgrabungen fand, weisen auf einen frühen Opferplatz. Im 6. Jh. v. Chr. errichtete man dann einen Tempel für Artemis, die Göttin der Jagd. Der Tempel wurde vermutlich nie fertiggestellt, aber er ist der einzige bekannte Tempel Siziliens, der in ionischem Stil errichtet wurde.

Seit einigen Jahren kann man die Reste des Tempels besichtigen. Man sieht hier nicht nur die Fundamente des Tempels, sondern auch Spuren der Hütten prähistorischer Siedler sowie Gräber aus christlicher Zeit, die zur Kirche San Sebastianello gehörten.

Der Tempel der Artemis war 59 Meter lang und 25 Meter breit und hatte je 6 Säulen an den Schmalseiten und 16 Säulen an den Langseiten. Man betrat das Gebäude im Osten über eine Vorhalle (Pronaos). Anstelle einer geschlossenen Cella (Naos) für das Kultbild hat man hier jedoch einen offenen Hof (Sekos) gefunden. Dahinter befand sich der Opisthodomos, das Endstück des Tempels, das nach Westen hin offen war.

Gegenüber dem Eingang und zwischen den Ruinen informieren Texttafeln über das Aussehen und die Geschichte des Artemisions.

Sonderausstellung „Göttliche Ungerechtigkeit?“ 6. Mai 2018 bis 27. Oktober 2018 im Akademischen Kunstmuseum Bonn

 

Eröffnung der Ausstellung: „Göttliche Ungerechtigkeit?“ am Sonntag, dem 6. Mai 2018, um 15 Uhr im Akademischen Kunstmuseum.

Ort:
Akademisches Kunstmuseum – Antikensammlung der Universität Bonn
Am Hofgarten 21
53113 Bonn

Preis:
Eintritt: 3,- Euro, ermäßigt: 1,50 Euro
Schüler, Studierende u.v.m.: freier Eintritt

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 15-17 Uhr
Sonntag: 11-18 Uhr
An Feiertagen geschlossen

 

 

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén