Monat: Februar 2020

Konstantinopel – Gründungsgeschichte und erste Bauten (Teil 1)

Das alte Byzantion, eine megarische Stadtgründung von ca. 660 v. Chr., wurde nach der Zerstörung durch Severus 196 n. Chr. von Caracalla wieder aufgebaut. In diesen Wiederaufbau fällt unter anderem auch der Baubeginn des Hippodroms (Pferderennbahn), einer Säulenstraße und der Zeuxippos-Thermen. 258 n. Chr. wurde Byzantion von den Goten geplündert und zerstört.

Unter Konstantin wurde die Stadt neu gegründet und 324 n. Chr. zum Beispiel die Beferstigungen wieder hergestellt. Im gleichen Jahr wird das Areal der Stadt auf 6 Quadratkilometer festgelegt und als Großstadt geplant. Ab 328 n. Chr. ist Konstantinopel endgültig Regierungssitz.

Die neue Kaiserstadt wurde in Anlehnung an Rom gegründet und geplant, da sie nach Konstantin Roma Secunda sein sollte, die zweite Hauptstadt nach Rom. Rom und Konstantinopel waren durch die Via Ignatia verbunden. Worin aber zeigt sich die Anlehnung an Rom? Wie Rom wurde Konstantinopel auf sieben Hügeln errichtet und war in 14 Regionen aufgeteilt. Die Verwaltung erfolgte nach spätrömischem Vorbild durch Senat und Präfektur. Auch die Verbindung von Palast und Hippodrom war Rom nachempfunden. Weitere Ähnlichkeiten waren der goldene Meilenstein sowie die Beziehung zwischen Altstadt und Hippodrom.

Im 4. Jh. n. Chr. ist Konstantinopel zwar Sitz des Senats und Residenzstadt, aber der Kaiser ist auf dieser riesigen Baustelle nur selten anwesend. Aufgrund vieler Kriege wandern der Kaiser und sein Hofstaat lange Zeit von einer Residenzstadt zur anderen. Erst Theodosius (379 – 395 n. Chr.) bleibt dann tatsächlich dauerhaft in Konstantinopel.

 

(Fortsetzung folgt …)

Buchbesprechung: Andreas Stinsky, Die Villa von Reinheim. Ein ländliches Domizil der gallo-römischen Oberschicht

(Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH, Mainz 2016)

Der Leiter des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim stellt mit seinem reich bebilderten Buch eines der Highlights des Kulturparks vor. Nach einleitenden Kapiteln zu Lage und Forschungsgeschichte nimmt Andreas Stinsky mit auf einen Rundgang durch die Villa, die seit 1987 systematisch untersucht wird und teilweise rekonstruiert wurde. Ein Schwerpunkt liegt dabei natürlich auf dem Hauptgebäude, aber auch die Gebäude des Wirtschaftsteils kommen nicht zu kurz.

Sowohl beim Hauptgebäude als auch bei den Nebengebäuden geht der Autor ausführlich auf die Ausgrabungsergebnisse ein. Er stellt die wichtigsten Informationen wie Maße, Funde und gegebenenfalls die Nutzung im Lauf der Benutzung vor und illustriert alles zudem mit zahlreichen Fotos.

Im Anschluss an diesen Rundgang geht Stinsky auf die Bauform der Villa ein. Die Vorbilder der Villa mit einem längsaxialen Wirtschaftshof, der dem Hauptgebäude vorgelagert ist, finden wir nicht in Italien. Stattdessen zeigen die Vergleichsbeispiele, dass es sich hier offenbar um die Weiterentwicklung gallischer Höfe handelt. Dabei ursprüngliche Bauweise mit Fachwerk wurde von der gallischen Elite nun durch die von den Römern übernommenen Stein-Ziegel-Bauweise ersetzt.

Nach einem Überblick über die Entwicklung des Landguts im Lauf der Zeit, stellt Stinsky auch die benachbarte Villa am „Furtweg“ vor und schließt seinen Führer zur Villa von Reinheim mit einem kurzen Exkurs zum Vicus von Bliesbruck und dem Übergang zum Mittelalter mit der Ankunft der Franken im 6./7. Jh. n. Chr.

Andreas Stinsky, Die Villa von Reinheim. Ein ländliches Domizil der gallo-römischen Oberschicht (Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH, Mainz 2016)

€ 17,90 (D) / sFr 17,90 / € 18,40 (A)
96 Seiten, 95 Abbildungen
17,5 x 24,5 cm
gebunden
ISBN: 978-3-945751-20-6

Das Buch ist unter anderem bei Amazon erhältlich. Ein Klick auf das Bild führt direkt dorthin.

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