Kategorie: Griechenland Seite 7 von 8

Das Theater von Priene (Teil 3)

Das Theater besteht zunächst einmal aus einer hufeisenförmigen Orchestra, dem Tanzplatz, aus festgestampfter Erde. Er ist zum Proskenium (fassadenartiger Vorbau vor der Bühne) offen und hat einen Durchmesser von 14,58 m. Damit das Regenwasser zum Rand hin abfließen konnte, ist der Boden ist in der Mitte etwas erhöht. Der Tanzplatz wird von einer Schwelle aus unterschiedlich großen Platten eingefasst. Ursprünglich war diese Schwelle 29,5 cm hoch, wurde jedoch beim späteren Einbau von Ehrensitzen teilweise abgearbeitet. Diese Prohedrie besteht aus einem Dionysosaltar in der Mitte sowie aus Prohedriebänken und fünf in unregelmäßigen Abständen aufgestellten Thronsesseln. Die fünf Ehrensessel bestehen aus einem massiven Unterbau mit eingearbeiteten Sockel und Fußschemel sowie einer Sitzplatte mit Rücklehne. Die Seitenflächen unter den in Voluten endenden Armlehnen sowie der Fußhocker zeigen flache vegetabile Reliefs. Sie sind nicht auf der Schwelle verdübelt.

Die ungleich langen Prohedriebänke sind in situ erhalten, aber an den Enden beschädigt und vielfach gesprungen. Sie sind mit Dübeln auf der Schwelle befestigt und haben eine Sitzhöhe von 38 cm. Die Lehnen verjüngen sich nach oben und sind 52,8 cm hoch.

Der von einem gewissen Pythotimos gestiftete Altar liegt nicht genau in der Achse des Theaters, sondern 5,25 cm östlich der Achse des Zuschauerraums und 8,25 cm westlich der Achse durch das Proskenion. Die Basis des Altars ist ungefähr 1,4 x 1,8 m groß. Die gefundenen Teile des Altars wurden wieder aufgebaut. Über dem Sockel erhob sich der 60 cm hohe Körper des Altars, der sich nach oben hin verjüngt. Von ihm ist nur die kleinere westliche Hälfte mit dem Rest der Weihinschrift vorhanden. Vollständig erhalten ist dagegen die Deckplatte mit einem sorgfältig gearbeiteten ionischen Gesims. Darüber befand sich noch eine 26 cm hohe Attika, von der die westliche Schmalseite erhalten ist.

 

(Fortsetzung folgt …)

Das Theater von Priene (Teil 2)

Die Bedeutung des Theaters von Priene liegt vor allem im ungewöhnlich guten Erhaltungszustand seines Bühnengebäudes (Skene). Außerdem ist es das früheste erhaltene Theater hellenistischer Zeit und damit Basis jeder Beschäftigung mit der allgemeinen Entwicklung und der Gestalt hellenistischer Theatergebäude. Der Bauforscher und Archäologie Armin von Gerkan hat sich in seiner intensiv mit dem Theater von Priene beschäftigt und veröffentlichte 1921 seine Ergebnisse (A. v. Gerkan, Das Theater von Priene als Einzelanlage und in seiner Bedeutung für das hellenistische Bühnenwesen (München, Leipzig 1921)). Neben einer sorgfältigen Beschreibung enthält die Publikation die Rekonstruktion und Datierung der einzelnen Bauphasen.

Am Nordrand der Stadt gelegen, lehnt sich das Theater an den Fuß des Akropolisberges. Im Westen wird es von der Steilstraße begrenzt, die von der Mitte des Marktes heraufführt, und im Süden von der Längsstraße, die heute als Theaterstraße bezeichnet wird. Es erstreckt sich über eineinhalb Insulae in östlicher Richtung, wobei sowohl die westliche Umfassungsmauer des Zuschauerraumes als auch das Skenengebäude etwas in die jeweils angrenzende Straße vorspringen. Die ursprüngliche Gestaltung der Umgebung des Theaters ist unklar, da diese Bereiche später überbaut wurden.

Der westliche Teil des Zuschauerraums liegt direkt auf dem teilweise abgearbeiteten Felsen des Steilhangs auf. Für die gesamte östliche Hälfte des Theaters war es dagegen notwendig gewesen, das starke Gefälle des Geländes nach Südosten hin durch eine Aufschüttung auszugleichen. Der Zuschauerraum öffnet sich nach Süden hin zur Orchestra und zum Skenengebäude. Auf den drei übrigen Seiten ist er von Mauern umgeben, die gleichzeitig als Stützmauern für die Anfüllung dienen.

Die Reste aus der hellenistischen Bauphase bestehen fast ausschließlich aus zwei Arten Marmor aus der Umgebung, die sich durch ihre Farbe und ihre Wetterfestigkeit unterscheiden. Trotzdem wurden die beiden Marmorsorten durcheinander benutzt. Es handelte sich um doppelschalige Mauern, deren Zwischenräume mit Steinbrocken und Lehm verfüllt waren. Aus der römischen Periode stammen die erhaltenen Mörtelmauern, die mit wiederverwendeten Marmorquadern verkleidet wurden. Für Gewölbe verwendete man Ziegelmauerwerk und für die Architekturteile Marmor. In byzantinischer Zeit benutzte man einfach verschiedene Materialien aus älteren Phasen, wobei kaum mit Mörtel gearbeitet wurde.

 

(Fortsetzung folgt …)

Das Theater von Priene (Teil 1)

In Karien im Westen Kleinasiens, in der heutigen Türkei, liegt an der Mündungsbucht des Mäander die antike Stadt Priene. Während von der archaischen Stadt weder Gründungszeit noch Lage bekannt sind, wurde die um 350 v.Chr. gegründete neue Stadt gefunden und in umfassenden Grabungen erforscht. Unweit des heutigen Dorfes Güllübahçe gelegen, befindet sie sich auf einer Felsterrasse am Südhang des Mykale-Gebirges. Die dazugehörige Akropolis liegt auf dem 370 m hohen Felsmassiv darüber.

Zur Zeit ihrer Gründung konnte die Stadt noch mit dem Schiff vom Meer her auf dem Mäander erreicht werden. Durch die allmähliche Verlandung des Flusses aber und die dadurch bedingte wachsende Entfernung zum Meer, verlor Priene immer mehr an Bedeutung.

Die Ausgrabungen in Priene begannen 1895 unter der Leitung von Karl Humann. Nach seinem Tod übernahm  Theodor Wiegand die Leitung bis 1898 und einige Jahre später erschien eine Publikation zu den Grabungsergebnissen, die einen Überblick über alle Bauten der Stadt bietet. Es folgten weitere Veröffentlichungen anderer Forscher, die sich mit der genaueren Erforschung einzelner Denkmäler befassten.

Die Stadt ist nach hippodamischen Regeln angelegt. In ostwestlicher Richtung wird sie von sechs großen Straßen durchzogen, die von nordsüdlich verlaufenden Steilstraßen, teilweise Treppenstraßen rechtwinklig geschnitten werden. Die auf diese Weise gebildeten regelmäßigen Blöcke (sog. Insulae) boten in der Regel vier Häusern Platz, wobei man auch öffentliche Gebäude soweit wie möglich auf eine Insula-Größe beschränkte. Den Mittelpunkt dieser Anlage bildete der Markt und nordwestlich davon liegt das Heiligtum der Athena auf einer erhöhten Terrasse. Noch weiter im Norden befindet sich das Theater, ein bedeutendes Beispiel hellenistischer Theaterarchitektur, auf das ich in den nächsten Abschnitten näher eingehen möchte.

 

Literaturauswahl:

  • T. Wiegand/ H. Schrader, Priene. Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen in den Jahren 1895–1898. Reimer, Berlin 1904.
  • A. von Gerkan, Das Theater von Priene als Einzelanlage und in seiner Bedeutung für das hellenistische Bühnenwesen. Verlag für Prakt. Kunstwiss., München, Leipzig 1921.
  • F. Rumscheid: Priene. Führer durch das „Pompeji Kleinasiens“. Ege Yayınları, Istanbul 1998.

 

(Fortsetzung folgt …)

Entwicklung des griechischen und römischen Portraits

Im archaischen Griechenland (6. Jh. v. Chr.) blieben Darstellungen von Männern und Frauen typenhaft und allgemein und folgten dem allgemeinen Schönheitsideal von kaloskagathos = schön und gut: der schöne Mensch ist zugleich der sittlich mustergültige, von vollendeter Lebensform und aus gutem Haus.

Ein gutes Beispiel ist die Grabstatue des Kroisos aus Athen (530 – 520 v. Chr.): http://de.wikipedia.org/wiki/Kroisos-Kouros#mediaviewer/File:0006MAN-Kouros2.jpg

In der Klassik (2. Viertel d. 5. Jh. v. Chr.) gab es zwar gelegentlich Bildnisse, die vom Ideal abweichen, z. B. eine Büste des Themistokles (http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/14124). Ansonsten folgten die Skulpturen im 5. Jh. einem neuen Idealtypus (vgl. Doryphoros von Polyklet). Es geht aber weiterhin um die Darstellung allgemeiner Reife, Schönheit und Würde; Persönliches steht zurück. Weitere Beispiele sind Bildnisse von Perikles oder die Tyrannenmörder-Gruppe.

Im späten 4. Jh. v. Chr. tritt dann an die Stelle der Berechnung eines Schönheitsideals das empirische Interesse am Individuum und seinen Besonderheiten (z. B. Philosophenbildnisse wie von Sokrates).

Im Hellenismus sind zunächste die für breite Masse und auf Wirkung angelegten Bildnisse Alexanders des Großen zu nennen. Immer noch gab es nur wenige individuelle Bildnisse. Zur gleichen Zeit gab es in Rom individualisierte Portraits. Doch auch sie verweisen auf das politische Image, d. h. auf Leistungen und Taten des Dargestellten, nicht aber auf die innere Eigenart.

Seit dem 2. Jh. v. Chr. treten bei den Bildnissen Charisma und Führerqualitäten in den Vordergrund, die mit Hilfe von pathetischer Mimik und gebieterischer Gebärde dargestellt werden.

Ab dem Bürgerkrieg im 1. Jh. v. Chr. war die Darstellung von Charisma jedoch verpönt. Charisma galt als gefährlich und die Gesichter werden streng und unbewegt.

Dies zeigt sich auch an den Portraits des ersten römischen Kaisers Augustus. Er wurde zeitlebens jugendlich und erhaben dargestellt und zeigt kaum individuelle Züge. Dieser Klassizismus (Ende 1. Jh. v. Chr. / Anfang 1. Jh. n. Chr.) wird durch Idealisierung geprägt und orientiert sich an griechischen Bildnissen des 5. Jh. v. Chr.

Seine Nachfolger aus dem iulisch-claudischen Kaiserhaus folgten diesem Vorbild. Danach kam es zu einem abrupten Bruch in der Darstellung der römischen Kaiser. Vespasian läßt sich als Glatzkopf mit zahnlosem Mund und zusammengekniffenen Augen darstellen. Sicher sind diese individuelle Züge, aber es ging auch darum, einen starken Gegensatz zu Nero zu schaffen, der sich zunehmend tyrannisch verhalten hatte.

Im 2. Jh. n. Chr. sollten die Kaiserportraits (und die Privatportraits ahmten sie nach) eine sanfte Gelassenheit, Milde, Geduld, Ruhe und Gerechtigkeit veranschaulichen: Hadrian oder Marc Aurel seien hier als Beispiele gezeigt.

An der Wende zum und Anfang des 3. Jh. v. Chr. änderten sich die Portraits wieder. Caracalla ließ sich als furchterregenden Kraftmenschen darstellen und die Soldatenkaiser zeigten sich alle mit kurzem Haarschnitt

In der Spätantike wurden die Kaiser schließlich pathetisch mit großen Augen und ausdruckvollen Gesichtern dargestellt (Beispiel Konstantin der Große).

Akademisches Kunstmuseum der Universität Bonn

Das Akademische Kunstmuseum, die Antikensammlung der Universität Bonn, zeigt Gipsabgüsse von 300 ausgestellten Statuen und 200 Reliefs sowie 2000 originale antike Werke. Eine kurze Einführung in die Geschichte der Sammlung und die ausgestellten Stücke findet man auf der frisch überarbeiteten Website des Museums. Die Website informiert auch über aktuelle Ausstellungen und die Themen der Führungen, die Studenten des Archäologischen Instituts der Universität Bonn sonntags anbieten. Einige Seiten der Website wurden inzwischen auch ins Englische und Spanische übersetzt.
Adresse:

Antikensammlung der Universität Bonn
Am Hofgarten 21
53113 Bonn
Öffnungszeiten:

Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag 15 – 17 Uhr
Sonntag 11 – 18 Uhr
An Feiertagen geschlossen. Antikensammlung der Universität Bonn

http://www.antikensammlung.uni-bonn.de/

„Ferne Zeit“ – Zur aktuellen Sonderausstellung im Akademischen Kunstmuseum Bonn (20.07.-17.10.2014) (Teil 2)

 

Frühe griechische Heiligtümer

Frühe griechische Heiligtümer besaßen noch keine Tempel. Ein besonderer Baum, eine Höhle, der Gipel eines Berges – all dies konnte Wohnsitz einer Gottheit sein oder einer Gottheit heilig sein und hier konnte man die Anwesenheit der Gottheit spüren. Erst seit dem 10. Jh. v. Chr. errichtete man zumindest Altäre, an denen man die Gottheiten verehrte und ihnen Opfer brachte. Es dauerte noch weitere zwei Jahrhunderte bis man begann, die ersten Tempel zu errichten. Im Laufe der Zeit entstand dann der typische Peripteraltempel: ein Tempel mit einer geschlossenen Cella mit dem Kultbild der Gottheit und einer diesen Raum umgebene Säulenreihe.

Typische Weihgaben waren Pferdestatuetten aus Bronze, wie sie auch in der Ausstellung präsentiert werden. Aber auch figürliche Terrakotten oder Gewandschmuck fand man in frühen Heiligtämern. Später wurden monumentale Dreifüße oder Skulpturen gestiftet. Die Ausstellung in Bonn zeigt einen Querschnitt typischer Weihgeschenke aus frühgriechischer Zeit. Fünf der ausgestellten Bronzevotive stammen dabei aus dem Artemis-Heiligtum von Lusoi auf der Peloponnes.

Grabkult in geometrischer Zeit

Bestattungen fanden im antiken Griechenland in der Regel außerhalb der Siedlungen statt und meist entwickelten sich die Nekropolen an den Ausfallstraßen. Einer der bekanntesten griechischen Friedhöfe befindet sich in Athem: der Kerameikos, das spätere Töpferviertel Athens.

In frühgriechischer Zeit gab es sowohl Brandbestattungen als auch Körperbestattungen. Als Aschenurnen dienten vor allem Amphoren, aber auch andere Gefäßformen kamen vor. Für Körperbestattungen legte man Kistengräber an. Außerdem konnten für sehr kleine Kinder auch Pithoi, Amphoren und andere Gefäße verwendet werden. Zur Kennzeichnung eines Grabes dienten Grabhügel, Steinplatten oder auch zum Teil monumentale Gefäße, wiederum meist Amphoren.

Man gab den Toten auch Schmuck, Waffen, Terrakottafiguren und Geschirr mit ins Grab. Letzteres wurde dabei offenbar speziell für den Totenkult hergestellt, da si nicht für Flüssigkeiten geeignet waren.

Neben Grabbeigaben aus Griechenland präsentiert die Bonner Ausstellung in einer Vitrine auch einen Vergleich mit dem Totenkult der Etrusker. Schon früh wurde griechische Kunst von Etruskern und anderen italischen Völkern importiert und diese Werke beeinflussten dann die einheimische Produktion, wie eine Olla, ein bauchiger Topf, aus einem Grab aus Civitá Castellana zeigt.

Produktionslandschaften frühgriechischer Keramik

Keramik mit der typischen geometrischen Dekoration wurde in vielen Regionen der griechischen Welt hergestellt. Man kann die verschiedenen Produktionszentren anhand von Farbe und Beschaffenheit des Tons, der Gefäßform und der Dekoration unterscheiden, wie die Beispiele in der Ausstellung zeigen.

 

Wer sich genauer über die gezeigten Objekte und Lebensbereiche infomieren will, dem sei der kleine, aber sehr informative Begleitkatalog empfohlen.

 

„Ferne Zeit“ – Zur aktuellen Sonderausstellung im Akademischen Kunstmuseum Bonn (20.07.-17.10.2014) (Teil 1)

Seit einigen Tagen führt uns eine Sonderausstellung im Akademischen Kunstmuseum Bonn in eine „Ferne Zeit“, genauer gesagt die Zeit der sogenannten geometrischen Kunst zwischen etwa 900 und 700 v. Chr.

Am Anfang führt uns ein „Empfangskomitee“ von acht Damen von der Moderne zurück in die Steinzeit und ordnet die Ausstellung in ihren zeitlichen Rahmen ein.

Die Ausstellung selbst unterteilt sich in vier Themenbereiche, auf die ich im Folgenden kurz zusammenfassen werde:

– Frühe griechische Siedlungen
– Frühe griechische Heiligtümer
– Grabkult in geometrischer Zeit
– Produktionslandschaften frühgriechischer Keramik

Frühe griechische Siedlungen

Erst im 10. Jh. v. Chr. wurden offenbar die ersten frühgriechischen Siedlungen in Form kleiner, weitverstreuter Dörfer gegründet. Größere Siedlungen und Städte entstanden vermutlich erst etwa 200 Jahre später. Die Häuser der ersten Siedlungen waren noch großflächig im teilweise von einer Mauer umgebenen Siedlungsareal verteilt. Ab dem 7. Jh. v. Chr. entstanden dagegen verschachtelte Wohnkomplexe mit verwinkelten Gassen. Im Zentrum der Siedlungen befanden sich Platzanlagen, die, mit Heiligtümern und anderen öffentlichen Gebäuden ausgestattet, das religiöse Zentrum der Städte bildeten.

Frühgriechische Häuser bestanden in der Regel aus einem Fundament aus Feldsteinen und Wänden aus Lehm oder Fachwerk. Das Dach wurde von Holzpfosten gestützt. Viele Häuser hatten nur einen Raum, in dem sich das Leben der Familie abspielte. Es gab jedoch auch Häuser, die in mehrere Kammern unterteilt waren. Im Zentrum der befand sich eine Feuerstelle, die als Heizung und Herd diente. Für die Vorratshaltung verwendete man Pithoi, große Tongefäße.

Die Ausstellung zeigt unter anderem Fragmente solcher Pithoi sowie verschiedene Gefäße, Fibeln und Spinnwirtel. Eines der Glanzstücke des Akademischen Kunstmuseums ist außerdem ein Teller mit der Darstellung eines Webstuhls.

 

(Fortsetzung folgt …)

Geometrische Vasenmalerei: kurze Übersicht über die Entwicklung (Teil 4)

4. Der spätgeometrische Stil (760-700 v. Chr.)

Spätgeometrisch I (760-735 v. Chr.)

Man kann weiterhin eine kontinuierliche Entwicklung zu schlankeren Formen beobachten.

Zu Beginn der spätgeometrischen Phase wird die Dekoration attischer Vasen in 3 Punkten verändert:
1. figürliche Szenen gewinnen immer mehr an Bedeutung
2. es gibt einen plötzlichen Wechsel vom dunkelgrundigen System des Mittelgeometrischen zu einer Dekorationsart, bei der die ganze Gefäßoberfläche in verschieden breite Ornamentzonen aus verdünntem Firnis unterteilt ist.
3. an wichtigen Stellen des Gefäßes werden umlaufende Motive häufig durch Bänder von Metopen ersetzt, v. a. bei kleineren Gefäßen.

Man kann jetzt deutlich stilistische Unterschiede verschiedener Werkstätten und Künstler unterscheiden und die eben genannten, einschneidenden Veränderungen entstanden anscheinend in der Werkstatt des Dipylonmeisters. Der Dipylonmeister war ein Spezialist für große Grabgefäße und v. a. die Bauchhenkelamphora, die inzwischen kaum noch verwendet wurde, führt er zu einer letzten Blüte. Nach dem Ende der Phase spätgeometrisch I verschwindet die Bauchhenkelamphora allmählich.

Eine frühe Schöpfung und gleichzeitig namengebendes Werk des Hauptmeisters dieser Werkstatt ist die sog. Prothesisamphora vom Dipylon (Athen, Nat. Mus., Inv. Nr. 804) Höhe 1,62 m; Datierung um 760 (spätgeometrisch Ia nach Coldstream, nach Kahane reifgeometrisch). Diese monumentale Bauchhenkelamphora stand als Grabmonument auf einem Grab.

Auch figürliche Darstellungen erhalten jetzt ihre für die nächsten zwei Generationen gültige Form. Der Dipylonmeister entwickelt als erster einen festen Figurenstil bei Begräbnis- und Schlachtszenen. Im weiteren Verlauf des 8. Jh. werden männliche und weibliche Figuren dadurch unterschieden, dass man Frauen mit Röcken darstellt. Füllornamente sind ein wichtiges Zubehör des geometrischen Figurenstils, da sie die Figurenfriese mit der linearen Dekoration des Gefäßes verbinden.

Das Hauptbild dieser Amphora zeigt die Darstellung einer Prothesis, d. h. die Aufbahrung des Toten. Am Hals befinden sich 2 schmale Tierfriese. Der untere zeigt ruhende Steinböcke, der obere äsendes Rotwild.

Anstelle von Helldunkelkontrasten bestimmen Zwischentöne den Eindruck dieser Amphora. Sie werden v. a. durch die Schraffierung der Ornamente erzeugt, die jetzt das Gefäß teppichartig überziehen. Die gesamte Dekoration wird nun mit verdünntem Firnis aufgetragen. Hauptmotiv des Dipylonmeisters ist der schraffierte Mäander in allen Variationen. Er verwendet meist umlaufende Ornamente und vermeidet die „Metopendekoration“, die in gleichzeitigen Werkstätten beliebt ist.

Ein weiteres Beispiel für die Werkstatt des Dipylonmeisters ist eine Halshenkelamphora in München (Inv.Nr. 6080) 51 cm; Datierung um 750 (spätgeometrisch I b). Ein Lieblingsornament des Dipylonstils, die von stehenden und hängenden Dreiecken eingefasste, punktierte Raute, schmückt Schulter und Unterteil des Körpers. Hier zeigen die figürlichen Friese nur Tiere. Die Tiere haben etwas an Volumen gewonnen. Zu den figürlichen Teilen des Schmucks gehören auch die beiden schwarz gemalten Schlangen auf den Henkeln, die zeigen, dass die Amphora als Grabgefäß diente, denn sie waren mit dem Totenglauben verbunden. Später werden sie plastisch gebildet.

Ein weiterer Maler, den wir eindeutig erkennen können, ist der sogenannte Hirschfeld-Maler. Seine menschlischen Figuren haben oft ausgesparte Augen mit einem Punkt in der Mitte und die Köpfe haben ein spitzes Kinn. Ein Beispiel hierfür ist der sog. Hirschfeld-Krater.

Bei den Halshenkelamphoren stirbt die dunkelgrundige Dekoration langsamer aus. Auf den monumentalen Gefäßen werden wichtige Stellen betont, indem man einfach die Ornamentzone breiter gestaltet.

Der Stil der Dipylonwerkstatt und anderer gleichzeitig arbeitender Töpfereien wurde in der gesamten griechischen Welt als vorbildlich angesehen und man versuchte, die Wirkung dieses attischen Stils zu erreichen.

Im Übergang zu Phase spätgeometrisch II wird auf großen Gefäßen die Betonung der wichtigsten Stellen allmählich durch kleiner werdende Metopenzonen geschwächt.

weitere Beispiele:
– Athen Nat. Mus. Inv.-Nr. 803 (http://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=objekt_item&search[constraints][objekt][searchSeriennummer]=194701)
– Bauchhenkelamphora Athen Nat. Mus. 805 (Kahane Taf. XXIV) Höhe 1,38 m; frühes Beispiel für Metopendekoration (http://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=objekt_item&search[constraints][objekt][searchSeriennummer]=179399)

Spätgeometrisch II (735-700 v. Chr.)

Es gibt jetzt auffallende Gegensätze zwischen einzelnen Künstlern, aber auch zwischen großen und kleinen Gefäßen, wobei die kleineren Gefäße einheitlicher sind. Hals, Körper und Fuß der Amphoren werden immer schmaler. Am Ende der Phase spätgeometrisch I bildeten Dekoration und Form eine Einheit. Diese Einheit jetzt wird allmählich aufgelöst. Die Ornamentzonen werden schmaler und weniger betont. Außerdem erscheinen figürliche Szenen jetzt auch auf dem Hals und um den Bauch herum.

Gefäße von Künstlern in der Tradition der Werkstätten des Dipylonmeisters oder des Hirschfeld-Malers werden durch einen flüssigen Figurenstil gekennzeichnet. Die Qualität der  geometrischen Ornamente nimmt immer mehr ab. Monumentale Gefäße kommen jetzt kaum noch vor. Es gibt keine breiten Mäander mehr und das lineare Ornament dient nur noch der Raumfüllung.

Die namengebende Amphora des Philadelphia-Malers (Philadelphia MS 5464) zeigt zum ersten Mal an Mündung, Henkeln und Schulter plastische Schlangen, die das Gefäß eindeutig als Grabgefäß kennzeichnen. Auf den späteren Amphoren wird der Hals immer höher und der Körper gestreckter. Figrliche Szenen nehmen immer dabei mehr Raum ein.

Die Hauptform der Werkstatt von Athen 894 ist die schmale Halshenkelamphora. Auch hier machen plastische Schlangen deutlich, dass es sich um Grabgefäße handelt. Die Gefäße dieser Werkstatt beginnen mit einem starken Übergang vom Körper zum Hals, der aber allmählich sanfter wird. Gleichzeitig wird der Hals höher. Das namengebende Gefäß ist eine Halshenkelamphora aus dem Kerameikos (Athen, National Museum, Höhe 65 cm, Datierung 720/700 (spätgeometrisch II b)). Fuß und Körper sind schmal, der Hals im Verhältnis dazu wuchtig. Die plastischen, gewellten Schlangen an Mündung, Henkeln und Schulter der Amphora lassen das Gefäß noch schwerer wirken. Dieses für den Totenkult typische Motiv ist gegen Ende des geometrischen Stils besonders verbreitet. Das im späten 8. Jh. am häufigsten verwendete Ornament ist eine kursive Zickzacklinie, die hier an Schulter, Körper und Unterteil der Amphora vorkommt und den Eindruck des Flimmerns der Gefäßoberfläche bewirkt. Man spricht daher vom spätgeometrischen Flimmerstil.

Beispiele:
http://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=objekt_item&search[constraints][objekt][searchSeriennummer]=149304
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Workshop_of_Athens_894_-_Amphora_with_Funerary_Scenes_-_Walters_482231_-_Profile.jpg
http://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=objekt_item&search[constraints][objekt][searchSeriennummer]=210035
– Athen, Archäologisches Nationalmuseum. Inv.-Nr. St 222 (http://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=objekt_item&search[constraints][objekt][searchSeriennummer]=195988)
Literatur:

J. N. Coldstream, Greek Geometric Pottery (1968)
P. Kahane, Die Entwicklungsphasen der attisch-geometrischen Keramik, in: AJA 44, 1940, S. 464 ff.
K. Kübler, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen Bd. V (1954)
E. Simon, Die griechischen Vasen (1981)
J. Boardman, Early Greek Vase Painting (1998)

Geometrische Vasenmalerei: kurze Übersicht über die Entwicklung (Teil 3)

3. Der mittelgeometrische Stil (ca. 850-760):

Mittelgeometrisch I (850 – 800 v. Chr.)

Die Halshenkelamphoren sind mit einer Höhe von 40-60 cm kleiner als die monumentalen frühgeometrischen. Der Körper hat einen höheren Schwerpunkt und der Hals ist noch höher und ausladender. Auch bei der Schulterhenkelamphora wird der Hals höher.

Allmählich breitet sich die Dekoration immer weiter aus. Ein neu hinzukommendes schmales Motiv ist z. B. das Stundenglasmotiv zwischen Gruppen vertikaler Linien. Dieses Muster erscheint am häufigsten um Lippe und Bauch der Halshenkelamphora sowie um Hals und Bauch von Schulterhenkelamphoren. Wenn, wie häufig der Fall, drei schmale Zonen um den Bauch laufen, befindet sich dieses Motiv in der Mitte. Von breiten Motiven werden oft nur der schraffierte Mäander und die mehrfache Zickzacklinie verwendet. Oft ist die Schraffierung mit verdünntem Firnis aufgetragen, sodass die Umrisse stärker hervortreten. Die sogenannte Fenster nehmen jetzt, v. a. auf größeren Gefäßen mehr Raum ein als in der frühgeometrischen Phase. Ihre Ausdehnung wird am ehesten am Hals von Halshenkelamphoren deutlich. Die Fenster nehmen jetzt den ganzen Freiraum zwischen den Henkeln ein. Auf den Hälsen geschlossener Gefäße sind die Halsfenster horizontal gegliedert. Auf Halshenkelamphoren befindet sich eine Reihe von Dreiecken über und unter dem Hauptmotiv.

Beispiele:
http://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=objekt_item&search[constraints][objekt][searchSeriennummer]=200704

Mittelgeometrisch II (800 – 760 v. Chr.)

Der Körper von Halshenkelamphoren folgt der allgemeinen Tendenz zu schmaleren Proportionen, nur kleinere Gefäße bilden hier Ausnahmen.

Der Mäander wird jetzt nicht mehr so sorgfältig gemalt und die Schraffierung ist häufig steiler. Das Stundenglasmotiv ist immer noch auf allen Amphoren üblich, erscheint aber jetzt auf dem Bauch von Halshenkelamphoren meist allein statt als mittlere von 3 Zonen. Manchmal wird das Motiv auch weggelassen und der schwarze Überzug nur von vielen dreifachen ausgesparten Streifen unterbrochen. Die Fensterzone zwischen den Henkeln ist noch größer geworden. Immer noch ist ein breites Motiv in der Mitte, aber die schmaleren, rahmenden Motive sind jetzt über den Henkeln umlaufend.

Figürliche Malerei mit Menschen und Tieren kommt jetzt etwas häufiger vor, die Figuren haben aber noch keinen festen Platz. Insgesamt wird das Interesse an der Natur größer. Füllornamente kommen kaum vor.

Beispiele:
http://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=objekt_item&search[constraints][objekt][searchSeriennummer]=195615
http://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=objekt_item&search[constraints][objekt][searchSeriennummer]=149307

Literatur:

J. N. Coldstream, Greek Geometric Pottery (1968)
P. Kahane, Die Entwicklungsphasen der attisch-geometrischen Keramik, in: AJA 44, 1940, S. 464 ff.
K. Kübler, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen Bd. V (1954)
E. Simon, Die griechischen Vasen (1981)
R. L. Murray, The Protogeometric Style: the first Greek style (1975)
H. Eiteljorg, „The fast wheel, the multiple brush compass and Athens as home of the Protogeometric style“ American Journal of Archaeology (AJA) 84 (1980) pp. 445–452

Geometrische Vasenmalerei: kurze Übersicht über die Entwicklung (Teil 2)

Zu den einzelnen Phasen der attisch-geometrischen Vasenmalerei:

Der protogeometrische Stil (1050-900):

Im protogeometrische Stil, der dem geometrischen Stil vorausgeht, werden bereits einige der nachfolgenden Motive eingeführt. In der protogeometrischen Epoche ist die Dekoration stark reduziert und beschränkt sich meist auf die Schulter. Zentrales Motiv dieser Epoche sind die mit der sogenannten „multiple brush“ gemalten konzentrischen Halbkreise. Gegen Ende der protogeometrischen Epoche nehmen die dunklen Flächen zu.

Beispiele:
– attisch-protogeometrische Bauchhenkelamphora Ker. 544; um 1000 v. Chr. (E. Simon, Taf. 1),
http://www.britannica.com/EBchecked/media/34587/Proto-Geometric-amphora-from-Athens-early-10th-century-BC-in

Frühgeometrisch I (900-875 v. Chr.)

Desborough und Kübler bezeichnen diese Phase als Übergangsphase vom protogeometrischen zum frühgeometrischen Stil, Coldstream dagegen schon als Beginn des frühgeometrischen Stils, da wichtige Merkmale des Geometrischen schon eingeführt sind.

In dieser Phase ist meist der größte Teil des Gefäßes mit schwarzem Glanzton überzogen. Auf diese Weise wird die spärliche Dekoration, meist auf Schulter oder Hals, besonders stark hervorgehoben. Gleichzeitig ersetzen fast überall geradlinige Motive die kurvigen, z. B. diagonale Streifen oder gepunktete Zickzacklinien mit ausgefüllten Spitzen. Neue breite Motive wie der Mäander, für den sich bald eine Diagonalschraffierung durchsetzt, sorgen für ein Gleichgewicht zwischen hell und dunkel.

Der Mäander ist das zentrale Motiv des attisch geometrischen Stils. Die früheste Form ist der Zinnenmäander. Zuerst Hauptmotiv, sinkt er noch im Frühgeometrischen zum Sekundärmotiv herab und wird durch den Schlüsselmäander ersetzt.

Die Halshenkelamphora erhält nun statt der Schulterdekoration ein fensterartiges Feld am Hals und einen Ornamentstreifen am Bauch. Ein solches Fenster findet sich auch auf anderen Gefäßformen und zwar immer in der Henkelzone. Bei Halshenkelamphoren gab es etwas größere Fenster wegen des hohen Halses und die breiten Motive erscheinen zwischen waagerechten Streifen. Mit der Zeit streckt sich die Gefäßform, die Hälse werden größer und der Bauch schiebt sich nach oben.

Beispiele:
– Halshenkelamphora Heidelberg G 78; 2. Hälfte d. 10. Jh. (Übergangsphase) (CVA Taf. 103)
– Halshenkelamphora Agora P 20177; (Coldstream Taf. 1), http://www.agathe.gr/id/agora/image/2000.02.0355
– Halshenkelamphora Ker. 253 (Coldstream Taf. 2)

Frühgeometrisch II (875-850 v. Chr.)

Der Hals von Halshenkelamphoren wird noch höher, aber der Schwerpunkt des Körpers ist nicht höher gewandert. Die Gefäße wirken daher teilweise recht schwer. Die Bauchhenkelamphora folgt der allgemeinen Tendenz zur Streckung des Gefäßes. Neu ist ein plastischer Ring unter der Lippe. Die Schulterhenkelamphora wird langsam schmaler, behält aber ihren kurzen, weit ausladenden Hals.

Das Halsfenster erhält jetzt größeres Gewicht. Die häufigsten Motive an dieser Stelle sind der Mäander und die mehrfache Zickzacklinie, auf großen Gefäßen von einem zusätzlichen Motiv begleitet. Das Repertoire an Ornamenten ist viel beschränkter als in der Phase frühgeometrisch I. Die Schraffierung des Mäanders macht v. a. an den Ecken Schwierigkeiten, sodass man teilweise nach jeder dritten Ecke die Richtung der Schraffierung ändert.

Die Schulterhenkelamphora erhält jetzt ein Fenster an der Schulter, also ebenfalls in der Henkelzone. Am Hals hat sie umlaufende breite Motive. Die Bauchhenkelamphora hat am Bauch umlaufende breite Motive, die bei besonders großen Gefäßen von schmalen Streifen gerahmt werden.

Beispiel:  Athen Nat. Museum Inv. Nr. 185
http://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=objekt_item&search[constraints][objekt][searchSeriennummer]=149308
http://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=objekt_item&search[constraints][objekt][searchSeriennummer]=195612
http://arachne.uni-koeln.de/arachne/index.php?view[layout]=objekt_item&search[constraints][objekt][searchSeriennummer]=200615

(Fortsetzung folgt …)

Literatur:

J. N. Coldstream, Greek Geometric Pottery (1968)
P. Kahane, Die Entwicklungsphasen der attisch-geometrischen Keramik, in: AJA 44, 1940, S. 464 ff.
K. Kübler, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen Bd. V (1954)
E. Simon, Die griechischen Vasen (1981)
R. L. Murray, The Protogeometric Style: the first Greek style (1975)
H. Eiteljorg, „The fast wheel, the multiple brush compass and Athens as home of the Protogeometric style“ American Journal of Archaeology (AJA) 84 (1980) pp. 445–452

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