Ausstellung im LVR-LandesMuseum Bonn – verlängert bis 24.6.2018
Vor den Küsten Siziliens lagern noch heute viele versunkene Schätze. Zu allen Zeiten waren Schiffe von und nach Sizilien unterwegs. Sie transportierten Menschen oder führten Handelsgüter mit sich. Doch aufgrund von schlechten Wetter- und Strömungsverhältnissen oder Piratenüberfällen erreichten viele dieser Schiffe nicht ihr Ziel. Auch Seeschlachten forderten in diesen Gewässern ihre Opfer.
Eine Ausstellung im LVR-LandesMuseum Bonn widmet sich den Funden, die Schatzsucher und Unterwasserarchäologen rund um Sizilien gemacht haben. Diese Funde erzählen von der Bedeutung Siziliens als umkämpftes Zentrum des Mittelmeeres. Hier haben sich Phönizier, Griechen, Römer, Araber, Normannen und Byzantiner verewigt.
Der erste Raum präsentiert einige Amphoren, die dem Transport von Öl, Wein oder Fischsauce (Garum) dienten. Auch führt uns dieser Raum in die Welt der Mythen rund um das Mittelmeer. Hier begegnen uns zum Beispiel Monster aus den Irrfahrten des Odysseus: Skylla und Charybdis, die die Meerenge von Messina bewachen, oder die Sirenen. Andere, friedfertige Meereswesen galten sogar als Glückbringer.
Im nächsten Raum geht es um die Rolle Siziliens im Kampf um die Vormachtstellung im Mittelmeer. Diese hatten zunächst mehrere Jahrhunderte lang die Phönizier bzw. die Karthager inne, bis sie von den Römern abgelöst wurden. Rammsporne gesunkener Kriegsschiffe und Helme zeugen von den Seeschlachten im Verlauf der drei punischen Kriege.
Im dritten Raum sehen wir Luxusgüter wie Statuen und kostbares Geschirr, die sich wohlhabende Römer zum Schmuck ihrer Häuser aus allen Teilen des Mittelmeerraums liefern ließen. Schiffstransporte waren dafür die günstigste Option. Von den ausgestellten Stücken seien hier das Fragment eines bronzenen Elefantenfußes genannt sowie einige Statuen eines vor Mahdi an der tunesischen Küste gefundenen Wracks.
Der letzte Raum gibt einen Überblick über die weitere Geschichte Siziliens unter Byzantinern, Arabern und Normannen. Aus byzantinischer Zeit stammen beispielsweise vorfabrizierte Architekturteile für Kirchen.
Damit die noch unter Wasser verborgenen Schiffe mit den neuesten Methoden untersucht werden können, kümmert sich inzwischen eine eigene Institution, die Soprintendenza del Mare, um den Schutz und die wissenschaftliche Erforschung der Fundplätze vor der Küste Siziliens.
Begleitheft zur Ausstellung:
http://www.landesmuseum-bonn.lvr.de/media/lmb/ausstellungen/pdf/Booklet_Sizilien_Web_03012018.pdf
Auswahlbibliographie:
http://www.landesmuseum-bonn.lvr.de/media/lmb/forschung/pdf_3/Bibliografie_Sizilien_Aufl2.pdf