Das sogenannte Alexander-Mosaik aus der Casa del Fauno in Pompeji wurde im 2. Jh. v. Chr. verlegt. Es gilt jedoch als Nachklang eines Gemäldes des späten 4. Jh. v. Chr., als Historienbilder an Bedeutung gewannen. Es gibt noch zwei weitere Nachklänge in Italien. Möglicherweise befand sich auch das Original zur Entstehungszeit des Mosaiks in Italien.

Das Bild zeigt Alexander im Kampf mit dem Perserkönig Dareios. Alexander ist ohne Helm dargestellt, um ihn portraithaft herausstellen zu können. Der Helm liegt auf dem Boden. Dareios trägt die für orientalische Herrscher typische Kopfbedeckung (Tiara). Er befindet sich auf seinem Streitwagen inmitten seines Heeres. Er ist offensichtlich wehrlos und flieht.

Das Heer im Hintergrund ist als Kollektiv um die Protagonisten herum gruppiert. Es ist undeutlich dargestellt und die Figuren sind kaum einzeln unterschieden. Die Lanzen im Hintergrund sind sehr lang. Möglicherweise handelt es sich um makedonische Krieger bei einem Umgehungsmanöver.

Welche Schlacht hier dargestellt ist, ist in der Forschung umstritten. Dareios war bei den Schlachten von Issos und Gaugamela persönlich dabei. Bei Gaugamela kam Alexander in die Nähe des Perserkönigs. Beim Alexander-Mosaik könnte eine ideelle Vermischung mehrerer Schlachten handeln. Die Schlacht ist hier als Zweikampf der beiden Heerführer aufgefasst, die in grassem Gegensatz zu der Masse des Heeres stehen.

Die Makedonen bilden in der Darstellung einen zielgerichteten Stoßtrupp, die Perser dagegen zeigen einerseits Opfermut, andererseits aber Chaos und totale Niederlage. Dareios ist in zwei Richtungen gewandt. Sein Wagen hat schon gewendet, aber er blickt zurück zu Alexander.

(Forsetzung folgt …)