Der Außenbau des Pantheons ist dreigeschossig gegliedert, innen ist der Kuppelbau nur zweigeschossig. Der ganze Bau ist auf den Innenraum hin konzipiert. Der Fußboden ist mit Marmorplatten ausgelegt, deren Muster die Kassetten der Kuppel nachahmen. Der Fußboden ist leicht nach außen abfallend und es gibt Kanäle für das Regenwasser.

An der Wand finden wir abwechselnd rechteckige und halbrunde Nischen, in deren Öffnung je zwei Säulen standen. Jeder Wandabschnitt wird zudem von vorgelagerten, freistehenden Säulen eingerahmt. Diese bilden ein umlaufendes System, auf dem das Obergeschoss aufliegt. Die Säulen dort haben dagegen keine tragende Funktion mehr. Hier handelt es sich nur um eine Scheinarchitektur. Die dem Eingang gegenüberliegende Nische reicht bis ins Obergeschoss.

In die Wände waren farbige Marmorplatten in die Wand eingelassen. Unten finden wir gelbe, grüne und rote Marmorplatten, oben gelbe und rote. Die Beleuchtung des Raumes erfolgte einzig durch die Öffnung in der Kuppel.

Die genaue Nutzung des Gebäudes ist nicht ganz klar. Der Name Pantheon weist darauf hin, dass hier mehrere Götter verehrt wurden. Welche allerdings genau, ist nicht überliefert. Nur Venus, Mars und Divus Iulius, der vergöttlichte Caesar, werden bei Cassius Dio genannt. Cassius Dio schreibt aber auch, dass Hadrian hier Gericht hielt. Im dritten Jahrhundert ist hier eine Bibliothek erwähnt.

608 n. Chr. schenkte der oströmische Kaiser Phokas das Gebäude Papst Bonifatius IV., der es zu einer Kirche umwandelte. In späteren Jahrhunderten wurde das Pantheon zur Grabeskirche von bedeutenden Künstlern wie dem Maler Raffael. Auch die ersten italienischen Könige Viktor Emanuel II. und Umberto I sowie Umbertos Ehefrau Margarethe von Italien fanden hier ihre letzte Ruhestätte.

Die Nutzung als Kirche ist wohl auch der Grund dafür, dass das Pantheon heute einer der am besten erhaltenen Bauten der römischen Antike ist. Zur modernen Forschung zum Pantheons siehe auch https://web.archive.org/web/20140505212308/http://www.digitalpantheon.ch/

 

Literaturauswahl:

  • C. Grau, Pantheon Projekt. Textem, Hamburg 2011
  • A. Grüner, Das Pantheon und seine Vorbilder. In: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts. Römische Abteilung. Band 111, 2004, S. 495–512.
  • G. Heene, Baustelle Pantheon. Planung, Konstruktion, Logistik. Bau + Technik, Düsseldorf 2004
  • W.-D. Heilmeyer, Apollodorus von Damaskus, der Architekt des Pantheon. In: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts. Band 90, 1975, S. 316–347
  • W.-D. Heilmeyer / E. Schraudolph / H. Wiewelhove, Der Ruhm des Pantheon. Antikensammlung Staatliche Museen zu Berlin, 1992
  • T. A. Marder /M. Wilson Jones, The Pantheon: From Antiquity to the Present. Cambridge University Press, New York 2015.
  • W. Martini: Das Pantheon Hadrians in Rom. Das Bauwerk und seine Deutung (= Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main. Band XLIV, Nr. 1). Steiner, Stuttgart 2006
  • E. La Rocca: Agrippa’s Pantheon and Its Origin. In: Tod A. Marder, Mark Wilson Jones (Hrsg.): The Pantheon. From Antiquity to the Present. Cambridge University Press 2015, S. 49–78 (Online).