Autor: Angela Zimmermann Seite 37 von 39

Mithras und die Stiertötung

Der Ursprung des römischen Mithras-Kults ist bis heute umstritten. Der Name Mithras geht zwar auf den iranischen Gott Mithra zurück, aber die Unterschiede zwischen beiden Religionen sind zu groß, um den römischen Mithras direkt auf den iranischen Namensgeber zurückführen zu können. Der Höhepunkt des römischen Mithras-Kults lag im 2. Jahrhundert n. Chr. und er fand sich oft dort, wo römische Soldaten stationiert waren.

Da es den Anhängern des Mithras-Kults verboten war, Außenstehenden etwas über den Kult und seine Rituale zu erzählen, sind unsere Hauptquellen zu dieser Religion archäologsche Funde und Befunde: die Kulträume (Mithräen), deren Ausstattung mit Reliefs und Weihinschriften. Aus den erhaltenen Quellen kann man beispielsweise rekonstruieren, dass die Anhänger des Kults sieben Weihestufen durchlaufen mussten.

Mithräen finden sich im gesamten römischen Imperium. Sie sind in der Regel recht klein und boten immer nur einer kleinen Kultgemeinschaft Platz.  An den seitlichen Wänden gabe es lange Bänke, die als Liegen für die Kultanhänger dienten, die sich hier zu einem gemeinsamen Mahl trafen. Dazwischen führte ein Gang zum Kultbild, das das zentrale Ereignis der mithräischen Mythologie, die Stiertötung (Tauroktonie), zeigte.

Mithras wurde als junger Mann dargestellt. Er trägt eine römische Tunika und eine phrygische Mütze. Er wurde von einer väterlichen Gottheit ausgesandt, einen Stier zu töten und so die Welt zu retten. Einzelne Episoden aus dem Leben des Mithras wurden oft um das zentrale Bild der Stiertötung herum dargestellt. In der Stiertötungsszene selbst, die als Relief oder Freiplastik dargestellt sein konnte, kniet Mithras mit dem linken Bein auf dem Rücken des Stiers. Mit der linken Hand reißt er den Kopf des Stieres nach hinten und tötet mit der anderen Hand den Stier durch einen Dolchstoß. Die Szene wird oft flankiert von den  Fackelträgern Cautes (mit nach oben zeigender Fackel) und Cautopates (bei dem die Fackel nach unten zeigt). Ein Skorpion greift die Hoden des Stiers an, eine Schlange und ein Hund trinken das Blut aus der Wunde des Stiers, wobei das Blut manchmal die Form einer Ähre hat und auf die Schaffung neuen Lebens durch die Stiertötung weist. Über Mithras finden sich auf Reliefs auch die Symbole für Sonne und Mond.

Die traditionelle Deutung sieht in der Tötung des Stiers ein Opfer, aus dem neues Leben entstand. Hierauf weisen beispielsweise die Ähren, die aus den Wunden des Stiers treten. Eine andere Deutung interpretiert diese Szene als Überwindung der tierischen Triebe durch den Menschen und eine astronomische Interpretation deutet die dargestellten Tiere als Sternbilder.

Weiterführende Literatur:
Manfred Clauss: Mithras. Kult und Mysterien. Darmstadt 2012 (aktualisierte Neuausgabe von 1990)
Reinhold Merkelbach: Mithras. Ein persisch-römischer Mysterienkult. Wiesbaden 2005
David Ulansey: Die Ursprünge des Mithraskults. Kosmologie und Erlösung in der Antike. Stuttgart 1998
Maarten J. Vermaseren: Mithras. Geschichte eines Kultes. Stuttgart 1965.

Römische „Triumphbögen“: Geschichte und Bedeutung des römischen Bogenmonuments

Zum Gedächtnis an ein politisches Ereignis von besonderer Tragweite errichtete man im antiken Rom Bogenmonumente für ranghohe Persönlichkeiten. Sie dienten v. a. als überdimensionale Statuenbasen.

In republikanischer Zeit heißt das Bogenmonument einfach fornix. Fornices werden zum ersten Mal zu Beginn des 2. Jh. v. Chr. erwähnt. Sie trugen Triumphwagen zu Ehren von Göttern. Es handelt sich um Siegesmonumente oder Weihgeschenke mit politisch-propagandistischem Charakter. Der fornix steht als Durchgangsbogen über der Straße, an Platzeingängen oder als Einzelmonument auf dem Forum. Es sind wohl einfache, Statuen tragende Bögen, die vielleicht bei einem Waffenerfolg mit Siegessymbolen geschmückt werden. In dieser frühen Zeit werden die Bögen je nach Errichtungsgrund und Bestimmung in Benennung und Gestaltung sorgfältig unterschieden.

Zu Beginn der Kaiserzeit wird die Bezeichnung fornix durch arcus ersetzt, wobei es sich wohl nur um eine Änderung des Sprachgebrauchs und nicht des Monuments handelt. Anstelle der Götter werden nun die Kaiser geehrt, die auf der Attika des Bogens auf einem Triumphwagen stehend dargestellt werden. Die Inschrift an der Attika nennt den Anlass für die Errichtung und die Reliefdarstellungen nehmen auf diesen Anlass Bezug. Hinzu kommen Symbole des Sieges und des Friedens wie Tropaia, Barbaren, Viktorien, Genien und Eroten. Das Bogenmonument spielt v. a. als politisches Propagandainstrument eine wichtige Rolle und dient in erster Linie der Herausstellung politischer Ereignisse und der Ehrung des Kaisers. Privatleute übernehmen v. a. im sepulkralen Bereich diese Vorbilder.

Da sehr viele offizielle Bögen aufgrund von militärischen Erfolgen errichtet werden, wird die triumphale Ausgestaltung im Laufe der Zeit für alle Bogenmonumente bestimmend und im 2. Jh. n. Chr. taucht die Bezeichnung arcus triumphalis zum ersten Mal auch für Bögen auf, die nichts mit einem Triumph zu tun haben.

Der Welzheimer Schuhfund – Römische Schuhmode zu Anfang des 3. Jh. n. Chr. (Teil 2)

Welche Schuhtypen verwendeten die Römer und wie stellten sie ihre Schuhe her?

Wie auch heute noch, wurden fast alle Schuhe auf einem Holzleisten, einer Art vereinfachtem Modell des menschlichen Fußes, gefertigt. Er dient zum Zusammensetzen und Formen der einzelnen Teile des Schuhs. Die einzelnen Teile des Schuhs wurden zusammengeklebt, -genagelt oder -genäht. Für die Sohlen verwendete man kräftiges Rindleder, ansonsten auch Häute von Schafen, Ziegen und Kälbern. Dabei wurde auch gefärbtes Leder verwendet. Neben schwarz kommen z. B. rot, weiß und gelb vor. Heute sind die Lederreste durch die lange Lagerung im Boden fast immer schwarz.

Bei den meisten Schuhen war die Laufsohle zum Schutz vor zu schneller Abnutzung und zum besseren Zusammenhalt der Sohlen benagelt. Die Eisennägel wurden in der Brandsohle vernietet. Die Art der Benagelung ist abhängig vom Geschmack des Käufers, von der Nutzung und vom Schuhtyp.

Funde originaler Schuhe und Darstellungen von Schuhen in der Wandmalerei, in der Plastik und in anderen Kunstgattungen zeigen, dass es viele verschiedene Schuhtypen gab. Die wichtigsten sind
1. geschlossene Schuhe
2. sogenannte Carbatinae
3. Riemensandalen oder Caligae
4. Sandalen mit Zehenriemen

Alle diese Typen kommen nebeneinander vor. Frauen, Männer und Kinder trugen offenbar die gleichen Schuharten. Soziale Unterschiede zeigten sich vermutlich ebenfalls nicht in der Form, sondern in der kostbareren Ausstattung. Die im Welzheimer Ostkastell gefundenen Schuhe zeigen, welche Schuhtypen zu Anfang des 3. Jh. n. Chr. gebräuchlich waren.

Geschlossene Schuhe bilden den Hauptteil der bisher gefundenen Schuhe, auch in Welzheim (36 gesicherte Exemplare). Es handelt sich um typologisch sehr unterschiedliche Schuhe, bei denen der Fuß von einem an den Zehen oder an der Seite zusammengenähten Oberleder eng umschlossen wird. Sohle und Oberleder werden selten zusammenhängend gefunden, da sie durch Nägel zusammengehalten wurden und diese häufig verloren gingen.

Die sogenannten Carbatinae sind aus einem einzigen Stück Leder gearbeitet. Das Schnittmuster variiert etwas, folgt aber im wesentlichen immer dem gleichen Schema. Das Leder wird an der Ferse zusammengenäht und an den Seiten in Schlaufen geschnitten. Anschließend wurde es seitlich hochgebogen und mit einem durch die Schlaufen gezogenen Riemen zusammengebunden. Dieser Schuhtyp ist relativ einfach herzustellen und wurde möglicherweise nicht nur von gelernten Schustern, sondern auch von Laien hergestellt. Unter den Schuhen aus Welzheim konnten bisher 26 sicher als Carbatinae bestimmt werden.

Riemensandalen (sog. Caligae) kommen in zwei Varianten vor: es gibt zum einen den über den Knöchel reichenden, benagelten Soldatenschuh und zum anderen den nur knöchelhohen, teilweise unbenagelten Schuh für Erwachsene und Jugendliche, der oft einfacher gearbeitet ist. Die Caliga besteht aus drei Teilen: zwischen Laufsohle und Brandsohle ist eine dritte Sohle eingefügt, die zusammen mit dem Oberleder, einem Riemengeflecht, aus einem Stück Leder geschnitten ist. Alle drei Sohlen wurden in dichten Reihen zusammengenagelt, wobei die Fußwölbung ausgespart ist. Oft ist die Fußwölbung aber durch drei Nägel zusätzlich gesichert. Dieses D-förmige Nagelmuster kommt bei anderen Schuharten offenbar nicht vor. Das Oberleder wird an der Ferse geschlossen, wobei die Naht innen und außen durch einen Lederstreifen geschützt ist. Die Riemen des Oberleders bilden Schlaufen, die durch einen Riemen über dem Fußrücken zusammengefasst werden, wobei die Enden der Schlaufen kammartig hochstehen. Dieser Schuhtyp ist seit der 1. Hälfte des 2. Jh. n. Chr., zumindest in unserer Region, offenbar nicht mehr gebräuchlich und fehlt daher auch in Welzheim.

Die einfache römische Sandale ist auch heute noch gebräuchlich. Die Form der Sohle ahmt die des Fußes nach, wobei zum Teil sogar die Zehen durch Einschnitte markiert sind. Sie besteht aus bis zu vier miteinander verklebten, vernähten und zum Teil vernagelten Schichten Leder. Der Zehenriemen ist in einer Öse befestigt, die sich zwischen dem großen und dem zweiten Zeh in der Brandsohle befindet. Die Art der Befestigung variiert ebenso wie die Art der Riemenführung über dem Fußrücken. Teilweise wird ein Fersenriemen hinzugefügt, um dem Fuß noch besseren Halt zu geben.

Form und Technik römischer Sandalen haben sich im Lauf der Zeit gewandelt und können daher als Datierungshilfe dienen. Auch die Datierung der Welzheimer Schuhe basiert auf diesem Formenwandel.

Der Welzheimer Schuhfund – Römische Schuhmode zu Anfang des 3. Jh. n. Chr. (Teil 1)

1976 entdeckte man bei Grabungen im Ostkastell von Welzheim (http://www.ostkastell-welzheim.de/archaeologischerpark.htm) einen holzverschalten Brunnen (Brunnen 1), dessen Verfüllung neben anderen interessanten Gegenständen auch Reste von über hundert römischen Lederschuhen enthielt. Die außergewöhnlich große Anzahl und die Variationsbreite der gefundenen Stücke – vom Kleinkinderschuh bis zum halbhohen Stiefel sind fast alle römischen Schuhtypen vertreten – verleihen dem Welzheimer Fund überregionale Bedeutung.

Die Schuhe stammen aus dem Beginn des 3. Jh. n. Chr. Man konnte ungefähr 80 Schuhe aus Sohle und Oberleder zusammensetzen. Die große Zahl der gefundenen Schuhe weist auf eine Lederwerkstatt im Bereich des Kastells. Nachdem der Brunnen aufgegeben worden war, verwendete man ihn als Abfallgrube und warf auch abgelaufene und unbrauchbare Schuhe hinein, die sich aufgrund der feuchten Umgebung bis heute erhalten konnten.

Der Erhaltungszustand von Lederfunden ist meist sehr schlecht. Das Leder ist feucht oder nass und häufig brüchig. Es ist daher notwendig, die Reste zunächst zu konservieren. Zuerst werden die Funde gereinigt und zum Teil durch eine Spezialbehandlung reißfest, weich und wieder formbar gemacht. Dann muss das Leder entwässert werden, wobei man darauf achten muss, dass es nicht zu stark schrumpft. Gleichzeitig ist eine Rückfettung der Stücke notwendig. Wichtig ist bei all diesen Vorgängen, die Originalsubstanz zu erhalten. Erst nach Abschluss dieser Konservierungsmaßnahmen kann der ursprüngliche Verwendungszweck der Lederreste rekonstruiert und zusammengehörige Teile miteinander verbunden werden.

Die Funde befinden sich heute im Limesmuseum Aalen und zeigen, welche Schuhtypen zu Anfang des 3. Jh. n. Chr. gebräuchlich waren.

(Fortsetzung folgt)

Ehrenamtliche Mitarbeit beim Bodendenkmalamt – Welche Aufgaben kann man übernehmen?

Viele Menschen interressieren sich für die Geschichte ihrer Region und engagieren sich für die Erforschung und Erhaltung von Denkmälern. Man kann dies alleine tun oder sich in einem Heimatververein engagieren; man kann aber auch die Arbeit der Denkmalämter durch ehrenamtliche Mitarbeit unterstützen.

Das 2013 durchgeführte Projekt „Unser Denkmal – Wir machen mit“ zeigte in einer Wanderausstellung an verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen, welche Aufgaben ehrenamtliche Mitarbeiter übernehmen können. Auf der Website http://www.unser-denkmal.de/ werden außerdem Ehrenamtliche und ihre Projekte vorgestellt.

Einen guten Überblick über die Aufgaben bieten auch die Richtlinien für ehrenamtliche Mitarbeiter des LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland: „Geländebegehungen, Baustellenbeobachtungen, Notbergungen in Abstimmung mit dem LVR-ABR; Kontakte zu Unteren Denkmalbehörden und Oberen Denkmalbehörden, Grundstückseigentümern, Heimatvereinen und Sammlern; Bestimmung und Aufnahme von Funden und Befunden; Archivarbeit, Publikation; Vorträge und Führungen“ (http://www.bodendenkmalpflege.lvr.de/ehrenamtliche/richtlinienehrenamtlichemitarbeiterabr.pdf).

Sicher gehören Geländebegehungen und Baustellenbeobachtungen zu den Hauptaufgaben, aber ob Frischluft-Fanatiker oder Bürohengst, jeder Interessierte kann hier eine Aufgabe finden, die seinen Stärken und besonderen Interessen sowie der ihm zur Verfügung stehenden Zeit entspricht. Ehrenamtliche Mitarbeiter treffen sich außerdem regelmäßig, um sich auszutauschen und sich fortzubilden. Hierzu dienen nicht nur Vorträge, sondern auch gemeinsame Geländebegehungen.

Hier bieten sich also vielfache Möglichkeiten für historisch und archäologisch Interessierte.

Urlaubstipp: Mérida (Spanien)

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Mérida, die Hauptstadt der Extremadura, liegt ein wenig abseits der üblichen Touristenpfade in Spanien. Dabei ist die 25 v. Chr. vom römischen Kaiser Augustus gegründete Stadt Emerita Augusta, die ehemalige Hauptstadt der römischen Provinz Lusitania, für Archäologie-Begeisterte eine eigene Reise wert.

Die beeindruckenden Überreste aus römischer Zeit können an verschiedenen Orten in der Stadt besichtigt werden. Am eindrucksvollsten ist wohl das Theater, das auch heute noch genutzt wird. Ob Trajansbogen mit Teilen des Forums, der Tempel der Diana, ein Amphitheater und eine Rennbahn, Reste von Häusern mit sehenswerten Fußbodenmosaiken oder verschiedene Brücken und Aquädukte aus römischer Zeit in Mérida und Umgebung – auf Schritt und Tritt stößt man in in dieser Stadt auf antike Spuren.

Auch das Nationalmuseum für Römische Kunst beherbergt Sehenswertes, z. B. Skulpturen und Mosaike, die hier ausgegraben wurden.

Hier sollte man in jedem Fall eine Übernachtung einplanen. Nur mal so auf der Durchreise ist dieses riesige Freiluftmuseum nicht zu schaffen.

Urlaubstipp: Itálica bei Sevilla

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Itálica liegt im heutigen Santiponce, etwa zehn Kilometer nördlich von Sevilla.

Die 206 v. Chr. von den Römern gegründete Stadt ist unter anderem deshalb berühmt, weil die römischen Kaiser Traian und Hadrian von hier stammten.

Auch wenn man die meisten Funde sich im Archäologischen Museum in Sevilla bewundern kann, würde ich archäologisch interessierten Besuchern Andalusiens einen Ausflug nach Itálica empfehlen.

In Santiponce selbst befindet sich ein kleines Museum und man kann das römische Theater besichtigen. Etwas außerhalb der Stadt wurde ein archäologischer Park eingerichtet. Hier wird der Besucher zunächst vom drittgrößten römischen Amphitheater empfangen. Außerdem kann man einige Straßenzüge mit Grundmauern der Häuser und sehr schönen Mosaikfußböden sehen.

 

Öffnungszeiten

Vom 16. September bis 31. März:

Von Dienstag bis Samstag von 9.00 bis 18.30 Uhr.
Sonntag und an Feiertagen von 10.00 bis 17.00 h

Von 1. April – 31. MAI:

Von Dienstag bis Samstag von 9.00 bis 20.00 Uhr.
Sonntag und an Feiertagen von 10.00 bis 17.00 h.

Vom 1. Juni bis 15. September,

Von Dienstag bis Samstag von 9.00 bis 15.30 Uhr.
Sonntag und an Feiertagen von 10.00 bis 17.00 h.

Die Abendkasse endet 30 Minuten vor Schließung des Satzes.

Montag: geschlossen

Das Set ist an den Feiertagen geschlossen: 1. Januar, 1. Mai und 25. Dezember.

Dauer des Besuchs: 2 Stunden

Preise

EU-Bürger zugelassen: frei.

Andere Länder: 1,50 Euro.

Archäologie – was ist das?

Archäologen wollen Fragen nach Gesellschaftsstrukturen, Wirtschafts- und Siedlungswesen, religiösen Vorstellungen usw. vergangener Kulturen beantworten. Dazu werten sie Denkmäler, Bodenfunde und Schriftquellen aus.

Mit den genannten Fragen beschäftigen sich heute unter anderem folgende archäologische Disziplinen, die sich zum Teil überschneiden:

  • Ägyptologie
  • Antike Bauforschung
  • Archäologie des Mittelalters
  • Archäologie der frühen Neuzeit
  • Biblische Archäologie
  • Christliche Archäologie / Byzantinische Archäologie
  • Klassische Archäologie
  • Provinzialrömische Archäologie
  • Ur- und Frühgeschichte (Prähistorische Archäologie)
  • Vorderasiatische Archäologie
  • Industriearchäologie
  • Altamerikanistik (Archäologie der amerikanischen Kulturen)
  • Luftbildarchäologie
  • Unterwasserarchäologie
  • Archäometrie

Die zuletzt genannte Disziplin, Archäometrie ist der Oberbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher naturwissenschaftlicher Methoden, die den Archäologen helfen, neue Fundstellen aufzuspüren und Funde unter verschiedenen Gesichtspunkten wie Material, Alter usw. zu untersuchen.

Urlaubstipp: Museo de la Naturaleza y el Hombre in Santa Cruz de Tenerife

Das 1951 gegründete Museum für Natur und Mensch (Museo de la Naturaleza y el Hombre) in Santa Cruz de Tenerife vereint drei Museen unter seinem Dach: das Archäologische Museum, das kanarische Institut für Bio-Anthropologie und das Naturwissenschaftliche Museum von Teneriffa. Zusammen widmen sich diese Museen der Erforschung und Bewahrung von Geologie, Flora und Fauna der makaronesische Inselgruppen: Azoren, Madeira, Kapverden und vor allem der Kanarischen Inseln.

Das Archäologische Museum wurde 1958 eröffnet und zeigt die Geschichte der kanarischen Ureinwohner anhand der archäologischen Funde in einer einzigartigen Sammlung.

Wer sich auf Teneriffa nicht nur sonnen will, sondern auch etwas über Natur und Geschichte der Menschen auf Teneriffa erfahren will, dem sei dieses Museum ans Herz gelegt.

 

Museo de la Naturaleza y el Hombre 

Calle Fuente Morales, s / n
38003 Santa Cruz de Tenerife

Tel.: +34 922 53 58 16

Öffnungszeiten
Von Dienstag bis Samstag:
9.00 bis 20.00 Uhr.
Sonntag, Montag und an Feiertagen:
von 10.00 bis 17.00 h.

Rekonstruktionen römischer Villen an der Mosel

Schon in der Antike gab es an der von der Sonne verwöhnten Mosel prachtvolle Häuser. Ein Beispiel für eine villa rustica, einen Gutshof, der hauptsächlich der Landwirtschaft diente, wurde in Mehring gefunden. Das Hauptgebäude wurde rekonstruiert und kann heute besichtigt werden.

Nur wenige Kilometer entfernt wurde in Longuich eine villa urbana rekonstruiert. Eine villa urbana diente dem Besitzer, der eigentlich in der Stadt lebte, als luxoriöser Rückzugsort von seinen politischen Pflichten. Die landwirtschaftliche Nutzung war hier oft zweitrangig.

Im Moseltal kann man heute an vielen Orten rekonstruierte römische Bauten usw. besichtigen. Weitere sehenswerte Orte sind zum Beispiel die mitten in den Weinbergen gelegene Doppelgrabkammer in Nehren oder der Archäologiepark Martberg mit seinem gallo-römischen Umgangstempel (http://martberg.webdesign-lohmann.de/index.php/heiligtum-und-siedlungszentrum-der-treverer.html).

 

 

 

 

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