Kategorie: Römer Seite 16 von 22

Das Neumagener Weinschiff (Neumagen-Dhron bei Trier)

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Eines der bekanntesten Stücke im Rheinischen LandesmuseumTrier ist das sogenannte Neumagener Weinschiff, das 1878 in Neumagen-Dhron gefunden wurde. Es gehört zum Aufsatz für das Grabmal eines römischen Weinhändlers und wird auf etwa 220 n. Chr. datiert.

Insgesamt wurden Reste von 4 Schiffen gefunden, die jeweils paarweise zusammen gehören. Auf dem komplett erhaltenen Schiff in der Dauerausstellung des Museums erkennt man 4 große Weinfässer sowie 8 Besatzungsmitglieder. Das Schiff hat 22 Ruder, einen Rammsporn und sowohl am Bug als auch am Heck läuft der Schiffskörper in Drachenköpfe aus. Zwischen den Schiffspaaren waren jeweils 14 Amphoren pyramidenförmig als Bekrönung des Grabmals aufgeschichtet.

Kopien des Neumagener Weinschiffs befinden sich an verschiedenen Orten – unter anderem auch in Neumagen selbst an der Peterskapelle. Siehe Fotos oben.

Seit 2007 gibt es sogar einen Nachbau des Schiffes, die „Stella Noviomagi“. Zwischen April und Oktober lädt das Schiff am Wochenende jeweils zu einer 1-2stündigen Fahrt auf der Mosel ein. Gruppen können das Schiff für 22 Ruderer auch chartern und dann sogar selber rudern.

Literatur

M. K. N. Weidner in: Rheinisches Landesmuseum Trier (Hrsg.): Fundstücke: von der Urgeschichte bis zur Neuzeit. (Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums, 36). Theiss, Stuttgart 2009, S. 110–111.

Villa Urbana in Longuich an der Mosel

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1984 stieß man in Longuich, etwa 20 Autominuten von Trier entfernt, auf eine römische Villa. Zwar fand man auch Reste landwirtschaftlicher Gebäude, aber die Ausstattung des Gebäudes weist darauf hin, dass es sich in diesem Fall nicht um eine einfache Villa Rustica handelt, sondern wir eine sogenannte Villa Urbana vor uns haben. Diese Villen dienten nicht oder nur bedingt der Landwirtschaft, sondern auch oder sogar ausschließlich vornehmen Bürgern, die sich hier vor der Hektik der Stadt mit ihren Verpflichtungen zurückziehen konnten.

Die Villa Urbana von Longuich hatte mit 110 x 28 Metern enorme Ausmaße und auch die Ausstattung weisen auf einen wohlhabenden Besitzer. Das Gebäude wurde Ende des 2. Jh. n. Chr. an der Stelle einer älteren Villa Rustica aus dem 1. Jh. n. Chr. errichtet und bestand bis etwa Mitte des 4. Jh. n. Chr.

Der heute rekonstruierte Teil gibt eine Vorstellung von der reichen Ausstattung der Villa. Die Ausmaße der Villa sind nur angedeutet: der östliche Seitentrakt und ein Teil der vorgelagerten Säulenhalle. Zu besichtigen ist die Badeanlage, die im östlichen Seitentrakt der Villa untergebracht war. Neben den verschiedenen Räumen eines römischen Bades (Kaltbad/Frigidarium, Warmbad/Tepidarium, Heißbad/Caldarium) mit den entsprechenden Wannen sieht man eine Latrine sowie den Feuerungsraum (Praefurnium) und Reste der Fußboden- und Wandheizung.

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Einen guten Eindruck von der Ausschmückung der Räume gibt der im Kaltbad rekonstruierte Marmorfußboden. Während der Ausgrabung traten zahlreiche andere Funde wie Glasmosaike, Marmorverkleidungen und Wandputz zutage.

Bei der Villa steht der spätrömische Steinsarkophag eines Mädchens, der etwa rund 150 Meter von der Villa entfernt gefunden wurde.

Interessanter Link: https://www.youtube.com/watch?v=nvFUnUBeNqs

Literatur

  • H.-P. Kuhnen / S. Faust, Archäologie zwischen Hunsrück und Eifel. Führer zu den Ausgrabungsstätten des Rheinischen Landesmuseums Trier (= Schriftenreihe des RLM Trier, Nr. 15) (Trier 1999)
  • Seiler, In herrlicher Lage: die Palastvilla von Longuich. In: V. Rupp / H. Birley (Hrsg.), Landleben im römischen Deutschland (Stuttgart 2012) S. 131f.
  • Faust / K.-J. Gilles u. a., Führer zu archäologischen Denkmälern des Trierer Landes ((= Schriftenreihe des RLM Trier, Nr. 35) (Trier 2008) S. 144-145
  • K.-J. Gilles u. a., Die römische Landvilla von Longuich. Kreis Trier-Saarburg. In: Ein Jahrbuch zur Information Belehrung und Unterhaltung (1989) S. 200-205

Villa Rustica in Mehring an der Mosel

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Mitten im heutigen Moselort Mehring entstand in der ersten Hälfte des 2. Jh. n Chr. ein römischer Gutshof, eine sogenannte villa rustica. Das Herrenhaus bestand aus einer großen Empfangshalle mit angrenzenden Räumen und einer vorgelagerten Säulenhalle (Portikus) und vorspringenden Eckräumen (sogenannte Eckrisaliten). Im 3. und 4. Jh. n. Chr. wurde die Villa erweitert, sodass sie schließlich 34 Räume umfasste. Damit gehörte die Villa in Mehring zu den größten in der Umgebung von Trier. Teile der Villa wurden offenbar um die Mitte des 4. Jh. n. Chr. zerstört – vermutlich durch Einfälle germanischer Stämme. Aufgegeben wurde die Villa aber erst im 5. Jh. n. Chr.

Die Fundstelle der Villa war schon im 19. Jahrhundert bekannt, aber erst in den 80er Jahren des 20. Jh. wurde das Herrenhaus freigelegt und teilweise rekonstruiert: die Hauptfront mit den Eckrisaliten und dem Portikus, ein Keller sowie ein Teil des Bades inklusive der Fußbodenheizung. Von der Innenausstattung zeugen Reste der Fußbodenmosaike und der Wandverkleidung.

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Literatur:

  • Hoffmann / S. Scheit, Das Wein- und Heimatmuseum Mehring – Ein Führer zu Ausstellung und Ortsgeschichte (Mehring 1998) S. 12–27.
  • Cüppers, Mehring. Landgut. In: Ders.: Die Römer in Rheinland-Pfalz. Lizenzausgabe der Auflage von 1990 (Hamburg 2002) S. 477f.
  • K.-J. Gilles, Mehring, Kreis Trier-Saarburg. Römische Villa. In: Rheinisches Landesmuseum Trier (Hrsg.): Führer zu archäologischen Denkmälern des Trierer Landes (Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier 35) (Trier 2008) S. 148f.
  • Rupp / H. Birley, Mehring: villa rustica mit 34 Räumen. In: V. Rupp, H. Birley (Hrsg.): Landleben im römischen Deutschland (Stuttgart 2012) S. 35f.

Die Kammergräber in Nehren an der Mosel

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Mitten in den Weinbergen und mit einem fantastischen Blick ins Moseltal stehen in der Nähe des Ortes Nehren im Landkreis Cochem-Zell zwei Kammergräber aus römischer Zeit.

Grabkammer 1 war als „Heidenkeller“ der Bevölkerung bereits bekannt und erste Untersuchungen gab es schon Anfang des 20. Jh. Aber erst im Rahmen von Grabungen in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde auch das zweite Grab gefunden.

Die beiden Gräber sind etwa gleich groß. Über einem Grundriss von etwa 3 x 4 Metern erhebt sich jeweils eine zweigeschossige Grabkammer in Form von kleinen Tempeln mit Cella und Vorhalle. Die eigentliche Grabkammer liegt unter der Vorhalle. Die westliche Grabkammer (Grabkammer 1) ist noch außergewöhnlich gut erhalten. Dies gilt nicht nur für den Bau an sich, sondern auch für die Bemalung.

Literatur:

  • Schiffer, Auf Römerwegen durch die Eifel (Rheinbach 2012) S. 100 f.
  • H. Cüppers, Die Römer in Rheinland-Pfalz (Hamburg 2002) S. 489 ff.
  • D. Krencker, Germania 8, 1924, S. 68 ff.
  • D. Krencker, Ausgrabungen an Mittelrhein und Mosel 1963 – 1976, Tafelband (1982) S. 197 ff.

Grundriss und Längsschnitt sowie Fotos der Bemalung siehe auch:

Diese Texte gehen auch ausführlich auf die Konservierung der Wandmalereien ein. Die einzelnen Wandflächen werden durch breite rote Bänder in zwei Zonen unterteilt und auch eingerahmt. Die Decke ist in Kassetten unterteilt. Die Malereien zeigen Schmuckbinden mit Schleifen, Blätter, Blumen und Früchte. Der Boden der Kammer besteht aus grünen und grauen Steinplatten.

An der östlichen Grabkammer 2 hat der Zahn der Zeit dagegen stärker genagt. Sie ist wesentlich schlechter erhalten und auch nicht zugänglich. Hier fand man den Sarkophagtrog für einen Erwachsenen, den Deckel eines Kindersarkophags und einige Tongefäße als Grabbeigaben.

Die beiden Grabkammern gehörten zu einem römischen Gutshof, von dem man in der Nähe immer wieder Reste entdeckt hat.

Trier – Die Thermen am Viehmarkt

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Neben den bekannteren römischen Denkmälern Triers wie der Porta Nigra oder den Kaiserthermen gibt es seit 1998 am Viehmarkt eine neue Attraktion: ein großer gläserner Schutzbau, unter dem sich u. a. die Reste römischer Bauten verbergen.

1987 hatte die Anlage einer Tiefgarage und einer Bankfiliale am Viehmarkt ein Fenster in die Vergangenheit Triers geöffnet. Dabei traten Bestattungen der Urnenfelderzeit (ca. 1000 v. Chr.), ein kompletter römischer Straßenblock (Insula) nebst angrenzenden Straßenzügen, eine Abfallgrube aus dem Mittelalter sowie die Kellerräume eines Kapuzinerklosters aus dem 17. und 18. n. Chr. zutage.

Literatur:

  • H. Cüppers, Thermenanlage am Viehmarkt. In: H. Cüppers (Hrsg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz (Hamburg 2002) S. 625f.
  • S. Faust, Viehmarkt: Römische Thermen. In: Rheinisches Landesmuseum Trier (Hrsg.): Führer zu archäologischen Denkmälern des Trierer Landes, in: Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier 35 (Trier 2008) S. 74f.
  • K.-P. Goethert, Die Thermen am Viehmarkt. In: Römerbauten in Trier. Führungsheft 20 (Regensburg 2003) S. 107–123.
  • J. M. Nebe et al., Der Viehmarkt im Brennpunkt von Planung und Interessen (Trier 1989)

Die ältesten römischen Funde stammen aus dem frühen 1. Jh. n. Chr.: eine Straßenkreuzung sowie Fachwerkhäuser aus Lehm, die mit qualitätvollen Wandmalereien dekoriert waren. Ab Mitte des 1. Jh. n. Chr. wurden die Fachwerkhäuser durch Steinhäuser ersetzt. Und zur gleichen Zeit wurden auch die Straßen erneuert.

Im 2. Jh. n. Chr. wurde die Bebauung einer kompletten Insula durch einen Großbau ersetzt, dessen ursprünglicher Zweck immer noch nicht eindeutig bestimmt werden konnte. Im Norden war dem Gebäudekomplex eine Portikus vorgelagert, über die man in einen Hof gelang. An zwei Korridore links und rechts des Hofes schloss sich jeweils ein offener oder überdachter Raum an. Über die zwei Korridore betrat man auch den hinter dem Hof liegenden Raum, der wiederum von Höfen flankiert wurde. Dahinter gab zwei weitere Höfe und einen Durchgangsraum, der zu zwei der drei großen Räume im hinteren Teil des Gebäudes führte.

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Auch wenn die Räume in ihrer Anordnung an Thermen erinnern, weist in dieser ersten Bauphase nichts auf eine Nutzung als Badeanlage hin. Erst nach einem Umbau im 4. Jh. n. Chr. finden wir in mehreren Räumen Badebecken und Heizungsanlagen. Trotzdem waren die Räume offenbar nicht miteinander verbunden und es lässt sich keine klare Abfolge von Frigidarium zu Tepidarium und Caldarium feststellen. Auch entsprechen Größe und Form der Becken nicht den üblichen „Badewannen“ einer Therme. Wie genau diese Badeanlage genutzt wurde, muss daher im Dunkeln bleiben.

Als die Anlage im späten 4. Jh. aufgegeben wurde, diente sie wie viele antike Bauten als Steinbruch. Im 17. und 18. Jahrhundert entstand ein Kapuzinerkloster mit zugehörigem Garten über den Resten römischer Zeit. Der Garten wurde nach Aufgabe des Klosters als Viehmarkt genutzt.

Die beim Bau der Tiefgarage wiederentdeckten Reste aus römischer und späterer Zeit, sind heute unter dem Glasbau des Architekten Oswald Mathias Ungers zugänglich und die römischen Straßenzüge sind im Pflaster des Viehmarkts in rötlichen Steinen sichtbar gemacht.

Das Amphitheater von Trier (Teil 3)

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Unter der Arena befindet sich ein großer Kellerraum. Die ursprünglichen Zugänge sind noch nicht gefunden worden. Die heutigen Zugänge sind neuzeitlich. Unklar ist auch, wann der Keller gebaut wurde. Die gefundenen Hölzer und Münzen stammen aus dem 3. und 4. Jh. n. Chr. Im Lauf der Zeit wurde der Raum immer wieder erweitert. Solche Keller in Amphitheatern enthielten oft Maschinen für dramaturgische Effekte.

Unter den Funden gab es auch Reste einer Entwässerungspumpe und noch heute ist der Keller durch den Grundwasserspiegel ständig überflutet.

Den Abschluss des Rundgangs durch das Amphitheater von Trier bildet das Nordtor mit weiteren Zugängen zu den Zuschauerrängen. Wie viele Zuschauer hier Platz fanden ist nicht klar. Die Zahl könnte aber irgendwo zwischen 16000 und 20000 gelegen haben.

Das Amphitheater von Trier (Teil 2)

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Unser Rundweg führt uns auf die rechte Aufschüttung der Zuschauerränge. Von hier aus überblickt man das Innere des Amphitheaters. Die Arena ist 47,5 m x 71 m groß – das entspricht 160 x 240 römische Fuß – und heute von einer etwa 4 m hohen Mauer umgeben. Ob dies der ursprünglichen Höhe entspricht ist unbekannt. Durch Türen in der Mauer gelangt man zum einen in kellerähnliche Räume, zum anderen aber auch zu Gängen, die zu den unteren Zuschauerrängen führen.

Wie bereits erwähnt, führte die Stadtmauer hinter den Zuschauerrängen entlang. In der Mitte dieser Seite befanden sich drei Türme, von denen die zwei äußeren die stadtseitigen Eingänge zum Amphitheater markierten. Zwischen den beiden Zugängen an dieser Seite befand sich ursprünglich wohl auch die Ehrentribüne des Amphitheaters.

Passiert man die Plattform, die das Fundament des mittleren Turms bildet, gelangt man zu einem der Zugänge zu den Zuschauerrängen. Durch diesen Gang, in dem sogar noch Wandmalerei erhalten ist, kommt man zum unteren Umgang zwischen Arenamauer und Zuschauerrängen.

In der Arena läuft ein Entwässerungsgraben an der Mauer entlang, der das von den Zuschauerräumen ablaufende Regenwasser in den nahe gelegenen Olewiger Bach leitete. Löcher und Rillen im Felsen unter dem Sand weisen darauf hin, dass verschiedene Holzkonstruktionen in der Arena aufgebaut werden konnten.

 

(Fortsetzung folgt …)

Das Amphitheater von Trier (Teil 1)

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Am östlichen Stadtrand von Trier war das Amphitheater in die antike Stadtmauer integriert. Wie diese wurde das Amphitheater in der zweiten Hälfte des 2. Jh. n. Chr. errichtet.

Öffnungszeiten/Eintritt: http://zentrum-der-antike.de/monumente/amphitheater/das-amphitheater.html

Literatur:

  • H. Cüppers: Amphitheater. In: H. Cüppers (Hrsg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz (Hamburg 2002) S. 595–599.
  • S. Faust: Amphitheater. In: Rheinisches Landesmuseum Trier (Hrsg.): Führer zu archäologischen Denkmälern des Trierer Landes (Trier 2008) S. 38f.
  • K.-P. Goethert: Amphitheater. In: Römerbauten in Trier. Führungsheft 20, Edition Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz (Regensburg 2003) S. 59–75.
  • H.-P. Kuhnen: Das Amphitheater. In: H.-P. Kuhnen (Hrsg.): Das römische Trier (Stuttgart 2001) S. 92–101 (Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 40).

Man betritt das Gelände heute von Süden her und blickt durch eine trichterförmige Öffnung durch das Amphitheater hindurch. Ursprünglich befanden sich hier und auch der gegenüberliegenden Seite Blick durch einen großen Torbau mit drei Durchgängen versperrt. Das mittlere Tor führte jeweils direkt in die Arena, die seitlichen Durchgänge zu den unteren Zuschauerrängen. Zu beiden Seiten führten Treppen zu den oberen Zuschauerrängen. Auf der linken Seite stieß zudem die Stadtmauer auf das Amphitheater und lief dann über die gesamte Seite  bogenförmig um die Zuschauerränge herum. Der eigentliche Veranstaltungsort lag also außerhalb der Stadt.

(Fortsetzung folgt …)

Porta Nigra, Trier (Teil 2)

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Die Porta Nigra besteht aus einem dreistöckigen Mittelteil (ursprünglich Höhe 24,50 m) sowie je einem vierstöckigen Turm an jeder Seite (ursprünglich Höhe ca. 32 m). Die Türme stehen dabei leicht über. Sie sind 10 m breit und 21,50 m tief. Das Mittelteil ist dagegen nur 15,9 m breit und 16 m tief und hat einen über alle Stockwerke gehenden Innenhof. Man konnte die Porta Nigra entweder durch Türen in den Außenseiten der Türme oder vom Wehrgang der Stadtmauer aus betreten.

Über einem hohen Sockel erhebt sich zunächst eine Zone mit Halbsäulen, auf der eine hohe Frieszone ruht. Das zweite Stockwerk zeigt den gleichen Aufbau, wobei die Frieszone niedriger ist. Diesem Aufbau folgen auch das dritte Stockwerk und die beiden vierten Obergeschosse der Türme. Außen an den Türmen und im Innenhof finden sich allerdings flache Pilaster an Stelle der Halbsäulen.

Die Durchfahrten im Mittelteil der Porta Nigra haben Tonnengewölbe, deren Außenseiten Archivolten auf niedrigen, flachen Pilastern schmücken. Auch die Fenster werden von Archivolten auf Pilastern gerahmt. Die verwendeten Steinquader sind ca. 60 cm hoch, 1 m tief und 1,25 m breit.

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Das Mauerwerk der romanischen Apsis unterscheidet sich vom römischen Gebäudeteil deutlich durch die kleineren Steine und den Aufbau. Der sechseckige Anbau wird von Strebepfeilern unterteilt. Über der Zwerggalerie, die die Apsis heute nach oben hin abschließt, befand sich früher noch der Lichtgaden der Oberkirche.

Auch im Inneren der Porta Nigra mischen sich romanische Bauteile unter die römischen. Während der Nutzung als Kirche waren im Innenhof die Böden der Kirchen eingezogen. Der Bereich des Innenhofes diente als Mittelschiff und man kann noch die Orgelempore erkennen. Der Ostturm diente nach dem Anbau der Apsis als Querhaus, die seitlichen Wehrgänge als Seitenschiffe.

Das Mauerwerk der romanischen Apsis unterscheidet sich vom römischen Gebäudeteil deutlich durch die kleineren Steine und den Aufbau. Der sechseckige Anbau wird von Strebepfeilern unterteilt. Über der Zwerggalerie, die die Apsis heute nach oben hin abschließt, befand sich früher noch der Lichtgaden der Oberkirche.

Auch im Inneren der Porta Nigra mischen sich romanische Bauteile unter die römischen. Während der Nutzung als Kirche waren im Innenhof die Böden der Kirchen eingezogen. Der Bereich des Innenhofes diente als Mittelschiff und man kann noch die Orgelempore erkennen. Der Ostturm diente nach dem Anbau der Apsis als Querhaus, die seitlichen Wehrgänge als Seitenschiffe.

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Ob man die Porta Nigra alleine erkundet oder sich bei einer Erlebnisführung von einem römischen Zenturio in die Zeit des Imperium Romanum versetzen lässt – ein Besuch der Porta Nigra lohnt sich immer und ist ein absolutes Muss für Besucher der Augusta Treverorum, des heutigen Trier.

 

Weitere Informationen:
Öffnungszeiten und Preise: http://www.trier-info.de/portanigra-preise-und-zeiten
Erlebnisführungen: http://www.erlebnisfuehrungen.de/zenturio/

 

Porta Nigra, Trier (Teil 1)

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Eines der bekanntesten römischen Bauwerke in Deutschland ist die Porta Nigra in Trier. Nur die spätere Nutzung als Kirche hat dieses römische Stadttor vor dem Schicksal bewahrt, wie der Rest der Stadtmauer als Steinbruch zu dienen. Das Wahrzeichen Triers ist bereits seit 1986 UNESCO-Welterbe – zusammen mit den anderen römischen Baudenkmälern der Stadt, dem Dom und der Liebfrauenkirche.

Literatur:

  • P. Goethert/W. Weber, Römerbauten in Trier (Regensburg 22010) S. 23–57
  • H.-P. Kuhnen (Hrsg.), Das römische Trier (Stuttgart 2001) 143–157
  • Rheinisches Landesmuseum Trier (Hrsg.), Führer zu archäologischen Denkmälern des Trierer Landes (Trier 2008) 56f.

Die Porta Nigra wurde zusammen mit der Stadtmauer im 2. Jh. n. Chr. errichtet – nicht als Verteidigungsmauer, sondern als repräsentative Anlage. Dafür spricht, dass die Mauer keine wiederverwendeten Materialien enthält. Allerdings wurde das Tor nie vollendet. Gründe hierfür könnten knapp werdende Geldmittel oder kriegerische Auseinandersetzungen (z. B. im Zusammenhang mit der Belagerung Triers durch Clodius Albinus Ende des 2. Jh. n. Chr.).

In den Jahrhunderten nach dem Ende der römischen Herrschaft wurden die Stadtmauer und ihre Tore als Steinbruch genutzt. Auch die Porta Nigra wäre dem zum Opfer gefallen, hätte nicht im 11. Jh. n. Chr., genauer gesagt am 30. November 1030, der Mönch Simeon im Ostturm eine Zelle eingerichtet, in der er bis zu seinem Tod 1035 n. Chr. als Einsiedler lebte. Sein Freund, Erzbischof Poppo von Babenberg, sorgte nicht nur für die Heiligsprechung Simeons, sondern weihte auch einen Altar in der Porta Nigra. Das Tor wurde zu einer Kirche umgebaut und daneben entstand ein Stiftsgebäude.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche immer wieder umgebaut und Anfang des 19. Jh. n. Chr., als Napoleon Trier besetzt hatte, wurden fast alle Teile wieder entfernt, die durch den Umbau zur Kirche ergänzt worden waren. Beibehalten wurde unter anderem die romanische Apsis.

(Fortsetzung folgt …)

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