Statue des Eburonen-Häuptlings Ambiorix in Tongeren, Belgien
18. Juni 2013, 14:56
Die Ausstellung zeigt den Aufstieg der Etrusker durch intensive Handelsverbindungen und kulturellen Austausch mit anderen Völkern, z. B. Griechen, Phöniziern und selbst den Kelten.
Funde aus Etrurien verdeutlichen, mit welchen Völkern die Etrusker welche Güter und welches Wissen austauschten. Besonders intensiv war der Kontakt mit Griechen und Phöniziern, die in Italien Handelsniederlassungen gründeten. So wurde z. B. das etruskische Alphabet aus dem griechischen Alphabet entwickelt, und das Töpferrad kam mit griechischen Töpfern nach Etrurien. Andere Waren, Techniken und Bräuche kamen aus Kleinasien und dem Nahen Osten. Auch die Bankettkultur, die auf Vasen und in der Grabmalerei häufig dargestellt wurden, ging auf äußere Einflüsse zurück. Zunächst wurden fremde Produkte importiert, wobei einige Handwerker spezielle Produkte nur für den etruskischen Markt herstellten. Später ließen sich fremde Handwerker in Etrurien nieder und noch später übernahmen etruskische Handwerker die neuen Techniken und Kunststile, imitierten sie oder passten sie an den etruskischen Geschmack an.
Die Etrusker wiederum versorgten ihre Handelspartner vor allem mit Metallerze. Daneben wurden Holz und Lebensmittel aller Art, wie Öl oder Wein, exportiert. Die Goldschmiedekunst, die die Etrusker aus dem Osten übernommen hatten, wurde von Ihnen perfektioniert. Vor allem in Filigrantechnik und Granulation erreichten sie eine außergewöhnliche Meisterschaft.
Insgesamt gibt die Ausstellung in Tongeren einen guten Überblick über die Handelsbeziehungen in der Antike. Sehr positiv ist auch der kleine Führer mit den Wandtexten, der das Verständnis erleichtert. Allerdings gibt es leider keinen bebilderten Katalog, mit dem man das Gesehene noch einmal vertiefen kann.
Die empfehlenswerte Ausstellung geht noch bis zum 25. August 2013.
Gallo-Romeins Museum
Kielenstraat 15
3700 Tongeren
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag und während der belgischen Schulferien von 10.00 bis 18.00 Uhr
Das Museum ist montags (außer an Feiertagen) geschlossen.
Weitere Informationen auf der Website des Museums:
gallo-romeinsmuseum.be