In “Rom und der Untergang Karthagos – Veränderte Machtverhältnisse auf der iberischen Halbinsel“ gab Janine Lehmann zunächst einen kurzen Überblick über das Verhältnis der Phönizier bzw. Punier zu den anderen Völkern und Staaten im Mittelmeer. Ihr Schwerpunkt lag dabei auf der Gründung verschiedener phönizischer Kolonien auf der iberischen Halbinsel und der Gründung Karthagos, das mehr oder weniger auf halbem Weg zwischen der Heimat der Phönizier in Tyros und diesen Kolonien lag. Der Jahrhunderte lange Konflikt mit den Römern führte schließlich zur Zerstörung Karthagos. Dabei spielte sich dieser Konflikt auch auf der iberischen Halbinsel ab, wo die Römer versuchten, phönizische Kolonien und Einflussbereiche in ihre Gewalt zu bekommen. Janine Lehmann zeigte, wie dieser Konflikt dazu führte, dass die Römer sich auf der iberischen Halbinsel schneller und intensiver engagierten, als sie es sonst vielleicht getan hätten. Dabei brauchten die Römer etwa 200 Jahre zur Unterwerfung der iberischen Gebiete bis es 19 v. Chr. zu einer verwaltungsmäßigen Neueinteilung kam. Eroberte Städte wurden entweder überbaut und weitergenutzt (Neukathago/Cartagena) oder verlegt (Corduba/Cordoba). Daneben gründeten die Römer auch neue Städte wie Carteia (San Roque).

Der nächste Vortrag, „Kleopatra VII. – Die letzte Königin Ägyptens im Schatten Roms“ gab Andreas Blasius die Gelegenheit, den historischen Hintergrund zur zurzeit im Akademischen Kunstmuseum und im Ägyptischen Museum laufenden Ausstellung „Kleopatra VII. – Die wohlvertraute Unbekannte“ darzustellen. Bereits Kleopatras Vater Ptolemaios XII. Neos Dionysos war Pharao von Roms Gnaden und auch Kleopatra versuchte mit Hilfe Roms an der Macht zu bleiben. Ihre Geschichte, ihre Liebschaften und ihr Ende sind Legende und faszinieren bis heute. Der Vortrag ging aber nicht nur auf Kleopatra und ihre Beziehung zu Caesar und Marc Anton ein, sondern zeigte auch, wie Augustus sich später in Ägypten in der Tradition der ägyptischen Pharaos präsentierte – ganz im Gegenteil zu der offiziellen Haltung, die er der ägyptischen Kultur gegenüber in Rom einnahm.

Susanne Heydasch-Lehmann eröffnete danach mit einer „Kurzpräsentation der Ausstellung des Franz-Joseph Dölger-Instituts im Akademischen Kunstmuseum“ die kleine, aber feine Ausstellung von 14 Stücken aus der Studiensammlung des Dölger-Instituts. Die spätantiken Objekte finden sich als „Vitrinengäste“ auf verschiedene Räume des Museums verteilt. Neben 3 Portraitköpfen werden z. B. Pilger-Ampullen und Öllämpchen gezeigt. Die nachfolgende Mittagspause gab Gelegenheit, sich diese Stücke in Ruhe anzusehen und mit Frau Heydasch-Lehmann zu besprechen.

(Fortsetzung folgt)