Römische Kaiserportraits (Teil 1)

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Statue Trajans in Xanten

Ein wichtiges Propagandamittel römischer Kaiser waren ihre Portraits. Im Laufe des Lebens eines Kaisers wurden diese Portraits zu bestimmten Anlässen neugestaltet und im ganzen römischen Reich verbreitet. Sie dienten nicht nur in Form verschiedener Statuentypen der Ausstattung öffentlicher Plätze. Auch auf Münzen kann die Entwicklung der Portraittypen nachvollzogen werden. Sicher konnte die Bevölkerung so auch im entlegensten Winkel des Imperium Romanum ein Portrait einem bestimmten Kaiser zuordnen, aber es ging bei diesen Portrait- und Statuentypen in der Regel nicht um die Schaffung eines genauen Ebenbildes des Kaisers. Stattdessen ging es darum, wie der Kaiser gesehen werden wollte. Vergleiche hierzu auch meinen Beitrag vom 7. Dezember 2014.

Literatur (Auswahl):

  • Bernard Andreae: Die römische Kunst. Neubearbeitete und erweiterte Ausgabe. Herder, Freiburg in Br. 1999.
  • Klaus Fittschen, Paul Zanker: Katalog der römischen Porträts in den Capitolinischen Museen und den anderen kommunalen Sammlungen der Stadt Rom. (= Beiträge zur Erschließung hellenistischer und kaiserzeitlicher Skulptur und Architektur. 3). Band 1 (Text- und Tafelband). 2., überarbeitete Auflage. Philipp v. Zabern, Mainz 1994.
  • Klaus Vierneisel, Paul Zanker: Die Bildnisse des Augustus. Herrscherbild und Politik im kaiserlichen Rom. Ausstellungskatalog, München 1978.
  • Susan Walker: Griechische und römische Porträts. Reclam, Stuttgart 1999.
  • Paul Zanker: Augustus und die Macht der Bilder. C.H. Beck, München 1987.
  • Patrick Schollmeyer: Die römische Plastik. Eine Einführung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005.

Bei den Statuentypen unterscheiden wir z. B. Togastatuen – teilweise mit bedecktem Haupt (= capite velato) bei religiösen Handlungen, Panzerstatuen, Reiterstatuen, Götterstatuen mit dem Kopf des Kaisers (v. a. Jupiter) –  stehend oder sitzend.

Ein wichtiges Erkennungsmerkmal der Portraits von Kaisern oder Kaiserinnen ist beispielsweise die Frisur, die auch als Vorbild für Privatleute diente. Diese sogenannte Zeitfrisur kann ebenso wichtige Hinweise bei der Datierung eines Portraits liefern wie Büstenform und -größe oder die Entwicklung der Bearbeitung von Augen und Haaren.

(Fortsetzung folgt …)

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  1. Wobei die Eigen- und die Außenwahrnehmung und das politisch Opportune vermutlich nicht übereingestimmt haben 🙂

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