Die ersten Stücke dieser Keramikgattung fand man in Calvi Risorta, dem antiken Cales. Sie wurden aber beispielsweise auch in Kampanien, Sizilien und Etrurien hergestellt. Diese sogenannte Schwarzfirnis-Keramik wurde von der Mitte des 4. Jh. bis zum 2. Jh. v. Chr. produziert.

Kennzeichen der calenischen Keramik ist ihr Überzug aus schwarz schimmerndem Glanzton und der Reliefschmuck. Dabei werden nur wenige Formen hergestellt. Man unterscheidet vor allem folgende Hauptgruppen: Medaillonschalen, Omphalosschalen und Salbgefäße.

Bei den Medaillonschalen unterscheiden wir eine Gruppe mit Flachrelief und eine mit Hochrelief. Die Flachreliefs zeigen ganze Figuren oder Gruppen, die Hochreliefs dagegen fast ausschließlich Büsten oder Köpfe.

Omphalosschalen gibt es entweder ohne Fuß und Henkel, mit breiter, innen hohler Erhebung, dem Umbiculus (=Nabel) oder mit hohem Fuß und zwei Henkeln. In diesem Fall ist der Umbiculus als hoher Kopf ausgebildet.

Die dritte Gruppe der calenischen Keramik bilden Salbgefäße. Meist handelt es sich um sogenannte Gutti. Diese kommen in allen Formen und Größen vor, haben aber meist einen langen Hals mit Ausguß, einen Fuß und einen seitlichen Henkel. Eine seltenere Unterabteilung der Gutti sind die sogenannten Askoi, bauchige Gefäße, die einem Weinschlauch ähneln.

Bei den Gutti und den Medaillonschalen ist das Relief in ein rundes Medaillon in der Mitte eingeschlossen. Bei den Omphalosschalen dagegen umgibt es den erhabenen Mittelpunkt. Die Themen der Reliefs sind meist der griechischen Mythologie entnommen.

Literatur:

  • Rudolf Pagenstecher, Die calenische Reliefkeramik (Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts. Ergänzungs-Heft Nr. 8) (Berlin 1909)
  • Rolf Hurschmann, Calener Vasen. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 2 (Stuttgart 1997) Sp. 935 f.