Die Goldbleche aus Pyrgi sind das Highlight der umfangreichen epigraphischen Sammlung der Villa Giulia, die sowohl Originale als auch Abgüsse umfasst. Vor allem Grabinschriften, Weihinschriften, Besitzangaben auf Bechern usw. haben sich erhalten. Anhand dieser Sammlung und zahlreichen Zusatzinformationen an den Wänden wird die Erforschung der etruskischen Schrift und Sprache im Obergeschoss des Museums in einem eigenen Raum ausführlich vorgestellt.

Die folgenden Säle beherbergen verschiedene Privatsammlungen, die Anfang des 20. Jahrhunderts für das Museum erworben werden konnten. Aus der Sammlung des Museums Kircherianum (italienisch Museo Kircheriano), das 1651 in Rom eingerichtet wurde, stammt zum Beispiel die Cista Ficoroni, ein weiteres Meisterwerk der Villa Giulia. Es handelt sich hierbei um einen zylinderförmigen, 77 cm hohen Behälter aus Bronze mit fein gravierten Szenen aus der Argonauten-Sage. Auf dem Deckel befinden sich drei Statuetten, die zusammen den Griff bilden.

Weitere ehemalige Privatsammlungen sind die Sammlung Augusto Castellani und die Sammlung Cima Pesciotti. Sie beinhalten unter anderem zahlreiche Gegenstände aus Metall, Glas oder Terracotta sowie Keramik. Und auch Beispiele für die Meisterschaft etruskischer Goldschmiede sind darunter. Augusto Castellani, selbst Goldschmied, widmete sich der Erforschung der Goldgranulation der Etrusker, bei der kleinste Goldkügelchen zu Motiven kombiniert werden.

Die weiteren Säle präsentieren wieder verschiedene etruskische Orte bzw. Regionen. Aus der Nekropole von Olmo Bello in Bisenzio stammt beispielsweise ein mit Figuren verzierter bronzener Wagen mit Becken. Er diente vermutlich für kultische Handlungen. In einem anderen Grab derselben Nekropole fand man eine Urne aus Bronze – auch diese mit plastischen Figuren versehen.

Größeren Raum nehmen dann die Funde des „Agro Falisco e Capenate“ ein. Hiermit ist die Region der Falisker bzw. ihrer Stadt Falerii gemeint bis hin zur Stadt Capena. Obwohl dieses Gebiet lange politisch unter etruskischem Einfluss stand, konnten sich die Bewohner doch einiges ihrer kulturellen Identität bewahren.

Die ersten zwei Säle sind Capena und einigen kleineren Orten gewidmet. Hier sticht ein aus Capena stammender Teller mit der Darstellung eines Kriegselefanten hervor. Aus Falerii stammt dagegen eine bronzene Urne in Form eines Hauses aus dem 7. Jh. v. Chr. Der zunehmende Wohlstand Faleriis in den folgenden Jahrhunderten zeigt sich in zahlreichen qualitätvollen Importen griechischer Keramik. Ein besonders schönes Stück ist ein Rython in Form eines Hundekopfes.

Die bedeutendsten Funde aus dem antiken Falerii sind jedoch die Reste verschiedener Tempel. Dazu gehören aus Heiligtümern im Stadtteil Lo Scasato eine Büste der Göttin Juno oder eine Terrakotta-Statue Apollos. Und aus dem Heiligtum von Sassi Caduti stammt eine ungewöhnliche Firstbekrönung. Der zentrale Akroter des dort gelegenen Tempels des Merkur zeigt zwei kämpfende Männer.

(Fortsetzung folgt …)