Seit 2014 widmet sich eine separate Abteilung des LVR-LandesMuseums Bonn den Kelten im Rheinland. Unzählige keltische Funde fanden so endlich ihren Weg aus dem Magazin in die Öffentlichkeit. Die ausgestellten Objekte präsentieren die Welt der Kelten zwischen ca. 500 v. Chr. bis zur Eroberung des Rheinlands durch Caesar Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr.

Höhepunkt der Abteilung sind die Funde aus dem Grab einer keltischen „Prinzessin“ bei Waldalgesheim. Ihr Grab enthielt Goldschmuck (Hals-, Arm- und Knöchelringe), einen zweirädrigen Streitwagen und ein Trinkservice aus Bronze. Besonders hervorzuheben sind hier eine gut 30 cm hohe Kanne mit Deckel und ein aus Süditalien stammender Eimer.

Eine der Grundlagen für den Reichtum dieser Fürsten waren Eisengewinnung und Eisenverarbeitung. Diese beherrschten die Kelten meisterhaft und ihre Produkte waren ein gefragtes Gut, auch in Griechenland oder Italien. Im Gegenzug fanden Produkte aus dem Süden, wie der erwähnte Eimer, ihren Weg zu den Kelten.

Neben Beigaben aus weiteren reichen Bestattungen zeigt die Ausstellung aber auch Funde, die das Alltagsleben der Kelten illustrieren. So wurden einige Objekte aus Holz aufwändig restauriert, darunter ein Spielzeugschwert, ein Wagenrad oder sogar eine Wäscheklammer. Glasarmbänder und Mahlsteine sind weitere Importartikel und keltische und römische Waffen aus der Zeit der Kämpfe mit den Römern stehen am Ende der Zeitreise in die Welt der Kelten, auf die uns die Ausstellung nimmt.

Wie sich die keltische Kultur unter römischer Herrschaft weiter entwickelte, veranschaulichen die übrigen, thematisch strukturierten Abteilungen des Museums (siehe hierzu meinen Beitrag vom 22.08.2014).