Monat: April 2018

Apollontempel (Syrakus)

Einer der vielen Tempel, deren Reste sich im Stadtbild von Syrakus erhalten haben, ist der Apollontempel am Beginn der Altstadt auf der Halbinsel Ortigia.

Der Tempel wurde Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. errichtet. Es handelte sich um dorischen Ringhallentempel oder Peripteraltempel mit einer Länge von 58,10 m und einer Breite von 24,50 m. Die Cella wurde im Innern durch Säulen in drei Schiffe geteilt. Die sie umgebende Säulenhalle besaß 6 Säulen an der Schmalseite und 17 Säulen an der Langseite. Von diesen Säulen sind heute nur noch wenige erhalten.

In byzantinischer Zeit wurde der Tempel offenbar in eine Kirche umgewandelt. Aus dieser Zeit sind beispielsweise Reste eines Taufbeckens vorhanden. Später wurden aus der Kirche eine Moschee und schließlich wieder eine Kirche. Von dieser letzten Phase als Basilika SS. Salvatore ist noch der Eingang zu sehen. Der Rest des Gebäudes zerfiel im Laufe der Zeit und wurde von einer Kaserne überbaut. Wiederentdeckt wurde der Tempel zwar schon 1860, aber erst 1939 bis 1942 wurde er auch ausgegraben.

Das Alexander-Mosaik (Teil 2)

Was kann uns das Mosaik über das ihm zugrunde liegende Gemälde verraten? Das Gemälde entstand vermutlich im 4. Jh. v. Chr., da schon der sogenannte Alexander-Sarkophag darauf Bezug zu nehmen scheint. Der Stil des Mosaiks gibt Hinweise auf die Malweise des Gemäldes: es handelte sich um 4-Farben-Malerei (gelb, rot, schwarz, weiß) mit breiten Pinselstrichen und Glanzlichtern.

In den antiken Quellen werden zwei Bilder von Alexanderschlachten genannt. Zum einen das Gemälde der ägyptischen Malerin Helena, das die Schlacht von Issos darstellte. Zum anderen ist ein berühmtes Bild von Philoxenos (Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr.) überliefert, einem Schüler des Nikomachos. Letzterer führte die 4-Farben-Malerei ein und Philoxenos zeichnete sich durch eine schnelle Malweise mit breiten Pinselstrichen aus.

Aufgrund der Malweise, die das Mosaik imitiert, scheint Philoxenos als Maler des Originals wahrscheinlicher. Sein Gemälde entstand für Kassander, den Sohn des Antipatros und einer der Nachfolger Alexanders. Kassander wollte sich vermutlich mit diesem Gemälde bewusst als legitimer Nachfolger Alexander den Großen darstellen und damit seinen eigenen Herrschaftsanspruch untermauern.

Das Alexander-Mosaik befindet sich heute im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel. Dort ist es an der Wand angebracht, wie vermutlich auch das ursprüngliche Gemälde. Vor Ort in Pompeji sieh man heute eine Kopie.

Literaturauswahl:

  • Bernard Andreae: Das Alexandermosaik. Reclam, Stuttgart 1967
  • Klaus Stähler: Das Alexandermosaik. Über Machterringung und Machtverlust. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1999

Das Alexander-Mosaik (Teil 1)

Das sogenannte Alexander-Mosaik aus der Casa del Fauno in Pompeji wurde im 2. Jh. v. Chr. verlegt. Es gilt jedoch als Nachklang eines Gemäldes des späten 4. Jh. v. Chr., als Historienbilder an Bedeutung gewannen. Es gibt noch zwei weitere Nachklänge in Italien. Möglicherweise befand sich auch das Original zur Entstehungszeit des Mosaiks in Italien.

Das Bild zeigt Alexander im Kampf mit dem Perserkönig Dareios. Alexander ist ohne Helm dargestellt, um ihn portraithaft herausstellen zu können. Der Helm liegt auf dem Boden. Dareios trägt die für orientalische Herrscher typische Kopfbedeckung (Tiara). Er befindet sich auf seinem Streitwagen inmitten seines Heeres. Er ist offensichtlich wehrlos und flieht.

Das Heer im Hintergrund ist als Kollektiv um die Protagonisten herum gruppiert. Es ist undeutlich dargestellt und die Figuren sind kaum einzeln unterschieden. Die Lanzen im Hintergrund sind sehr lang. Möglicherweise handelt es sich um makedonische Krieger bei einem Umgehungsmanöver.

Welche Schlacht hier dargestellt ist, ist in der Forschung umstritten. Dareios war bei den Schlachten von Issos und Gaugamela persönlich dabei. Bei Gaugamela kam Alexander in die Nähe des Perserkönigs. Beim Alexander-Mosaik könnte eine ideelle Vermischung mehrerer Schlachten handeln. Die Schlacht ist hier als Zweikampf der beiden Heerführer aufgefasst, die in grassem Gegensatz zu der Masse des Heeres stehen.

Die Makedonen bilden in der Darstellung einen zielgerichteten Stoßtrupp, die Perser dagegen zeigen einerseits Opfermut, andererseits aber Chaos und totale Niederlage. Dareios ist in zwei Richtungen gewandt. Sein Wagen hat schon gewendet, aber er blickt zurück zu Alexander.

(Forsetzung folgt …)

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén