Noch bis zum 5. November 2017 zeigt das LWL-Römermuseum in Haltern am See eine Ausstellung über Germanicus und den Triumphzug, der ihm für seinen Sieg über die Germanen zugestanden wurde.

Aber wurden die Germanen überhaupt besiegt? Nein. Schon damals waren „alternative Fakten“ an der Tagesordnung.

Germanicus hatte zwei der drei in der Varusschlacht verlorenen Legionsadler zurückgewonnen und er hatte auch einige Schlachten gewonnen. Alles in Allem war der Versuch, Germanien zu unterwerfen und für eine dauerhafte Besiedelung durch Römer zu sichern, aber mit großen Verlusten verbunden. So blieb Kaiser Tiberius, dem Adoptivvater des Germanicus, wohl keine andere Wahl, als die Operation abzubrechen und den Rhein wieder als Grenze des römischen Reiches zu akzeptieren.

Den Bürgern Roms jedoch wurde der beim Volk beliebte Germanicus in einem Triumphzug als Sieger präsentiert. Die Ausstellung lässt uns an der Atmosphäre eines solchen Siegeszuges teilhaben. Der Fußboden besteht aus Fotos einer römischen Straße (Via Appia) und an den Wänden sieht man das begeisterte Publikum sowie Teile des Triumphzuges – rekonstruiert aus den uns erhaltenen Reliefs usw., darunter die Zurschaustellung der Beute, der Triumphator auf seinem Wagen und das abschließende Opfer auf dem Kapitol.

Anhand von Exponaten und Fotos wird gezeigt, mit welchen Mitteln und Symbolen man Siege feierte – von der römischen Republik bis zur Kaiserzeit: Fotos und Modelle von Triumph- und Ehrenbögen, Darstellungen der Siegesgöttin Victoria, Münzen usw.

Des Weiteren gibt die Ausstellung einen Überblick über das iulisch-claudische Kaiserhaus und die Familienpolitik von Augustus. Hierzu gehört auch eine äußerst qualitätvolle Kopie der Gemma Augustea.

Die Ausstellung endet mit einigen Räumen zum täglichen Leben in den römischen Provinzen (Religion, Bestattungswesen, Ausstattung der Häuser, Infrastruktur), um zu zeigen, wie das Leben in Germanien hätte aussehen können, wenn sich die Römer nicht wieder zurückgezogen hätten.

 

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Öffnungszeiten und Eintritt
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