Die frühen Christen haben jeweils die Bestattungssitten jener Länder übernommen, in denen sie lebten. Das heißt, es gab keine Unterschiede zwischen christlichen und nichtchristlichen Gräbern und zumindest in der Frühzeit lagen sie auch oft nebeneinander (z. B. bei Familiengräbern). Ab Mitte des 3. Jh. n. Chr. gibt es Friedhöfe (Coemeterien) nicht nur für Familien, sondern auch für Gruppen (z. B. Gemeindefriedhöfe).

Zu den bekanntesten Typen von Friedhöfen gehören Katakomben. Die ersten Katakomben in Rom trugen Flurnamen oder andere individuelle Namen. Da in späteren Jahrhunderten der Friedhof „ad catacumbas“ der einzige dieser Form war, den man noch kannte, setzte sich in der Folge der Gattungsname Katakomben für diese Friedhofsform durch. Die heute bekannten Katakomben wurden dann nach dem Flurnamen benannt, in dem sie lagen (ad catacumba, ad duas lauras), nach ihrem Besitzer (Domitilla) oder ihrem Verwalter (Callixtus), nach einem Märtyrer (ad Nerei et Achelii, Pietro e Marcellino) oder nach einer Gruppe (iordanorum).

In Katakomben finden wir verschiedene Grabformen. Meist handelt es sich um Loculusgräber, Nischen die in mehreren Etagen in die Wände der Gänge eingearbeitet waren. Diese Nischen wurden mit Steinplatten verschlossen, die gleichzeitig als Grabstein mit Angaben zum Bestatteten dienten. Formae sind Gräber, die in den Boden eingetieft wurden. Arcosolia sind Nischen mit bogenförmigen Abschluss. Das eigentliche Grab war eine Aussparung im Boden, die mit einer Steinplatte verschlossen wurde, oder ein Sarkophag. Cubicula sind dagegen Kammern mit mehreren Arcosolien.

(Fortsetzung folgt …)