Gräber lagen in der römischen Antike außerhalb des Stadt, oft an den Ausfallstraßen; sie liegen immer an einem speziellen, öffentlichen Platz. Zumindest für die Bestattungsriten der Aristokratie haben wir verschiedene antike Quellen, z. B. Polybios 6,52 ff. Wenn der Tag der Bestattung gekommen war, brachte man den Toten in einem großen Leichzug („pompa funebris“) zunächst zum Forum, wo ein Angehöriger die Leichenrede hielt. Dabei wurden nicht nur die Leistungen des Toten selbst für den Staat gerühmt, sondern auch diejenigen seiner Vorfahren. Auf diese Weise wird der Verstorbene in seinem Status der Öffentlichkeit präsentiert und unter die ruhmreichen Vorfahren aufgenommen!

Der Leichenzug wurde von Musikern angeführt. Er bestand unter anderem aus Klagefrauen, Tänzern und Schauspielern, die Wachsmasken berühmter Vorfahren trugen. Auch Insignien ihrer Ämter usw. wurden dabei präsentiert. Den Abschluss bildeten der Tote und seine Familienangehörigen und Freunde.

Die Pompa Funebris diente dazu, den Toten an einen Platz außerhalb der Gemeinschaft zu tragen, aus dem Familienkreis in die Öffentlichkeit.

Anschließend wurde der Tote zu seinem Grab gebracht. Sowohl Brandbestattung als auch Körperbestattung waren möglich, wobei in der römischen Republik die Verbrennung überwog. Man gab den Toten Beigaben mit ins Grab. Bis zur eigentlichen Bestattung galten die Familienangehörigen als unrein, sodass sie zum Schluss noch „gereinigt“ werden mussten. Dies geschah durch Wasser und Feuer.

Die Toten wurden meist in Urnen oder Sarkophagen bestattet. Bei den Gräbern selbst konnte es sich um Gemeinschaftsgrabstätten (Bsp. Columbarien oder Katakomben) handeln, um Familiengräber oder um Einzelgräber. In der Regeln gehörten zu den Grabanlagen auch Räume, in denen die Familie Opfer zu Ehren des Toten darbringen und der Verstorbenen gedenken konnte. All diese Grabdenkmäler – Grabbauten, Grabstelen, Kultanlagen, Totenbehälter – konnten mit Bildern geschmückt sein und auch die Größe schwankte beträchtlich.

Die Deutung der Darstellungen ist in der Forschung umstritten: oft nahm man an, dass die Themen mit dem Toten oder mit Jenseitsvorstellungen zu tun haben müssten; es können aber auch ganz allgemeine Tugenden dargestellt werden. Grabdenkmäler sind vor allem Monumente, die dem Gedächtnis und dem Nachruhm des Verstorbenen dienten. Hier geht es nicht mehr darum, den Tod eines Angehörigen zu verkraften, sondern um eine Botschaft an den Betrachter.

Zum Leben mit den Toten gehörten auch gemeinsame Mähler an bestimmten Tagen im Jahr. Außerdem wurden Wachsmasken der Toten in Schreinen im Haus aufbewahrt.