Dionysos zählte nicht zu den zwölf altehrwürdigen olympischen Göttern. Er stand in der Tradition der Vegetationsgötter und war bereits zur Zeit Homers in Griechenland heimisch. Homer erwähnt, ihn allerdings nur selten, was vielleicht damit zusammenhängt, dass er der dort beschriebenen aristokratischen Gesellschaft fernstand. Um seine Herkunft ranken sich unterschiedliche Legenden.

Literatur (s. a. Wikipedia):

  • Ulrich van Loyen, Gerhard Regn: Dionysos. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, S. 230–246.
  • Renate Schlesier, Agnes Schwarzmaier (Hrsg.): Dionysos. Verwandlung und Ekstase. Schnell + Steiner, Regensburg 2008 (zur Ausstellung Dionysos – Verwandlung und Ekstase in der Antikensammlung des Pergamonmuseums, 5. November 2008–21. Juni 2009).
  • Walter Burkert: Ancient Mystery Cults. Harvard University Press, Cambridge 1987 (deutsche Ausgabe: Antike Mysterien: Funktionen und Gehalt. 4. Auflage, Beck, München 2003

 

Der Kult des Dionysos kam im 8. Jh. v. Chr. auf. Er war geprägt von Ekstase und einem orgiastischen Charakter. Darstellungen zeigen Dionysos meist bekleidet mit Panther- oder Tigerfell und er hält einen Thyrsos und einen Kantharos für Wein. Dabei kann der Gott jugendlich oder als reifer Mann mit Bart dargestellt sein. Er wird normalerweise von Satyrn und Mänaden begleitet.

Im 6. Jh. v. Chr. erhielt der Dionysoskult einen festen Platz im athenischen Festkalender. Die ursprünglichen Ausschweifungen wurden dabei reduziert und der Kult verlor seine Wildheit. Man feierte 4 Feste zu Ehren des Dionysos – die Anthesteria, die städtischen Dionysien, die ländlichen Dionysien und die Lenaia– und bald übertraf er die anderen Gottheiten an Beliebtheit.

Auf die einzelnen Feste werde ich in den nächsten Beträgen eingehen.

 

(Fortsetzung folgt …)