Eines der beliebtesten Fotomotive auf der Athener Akropolis ist das Erechtheion mit seiner Korenhalle. Der Tempel befindet sich nahe der nördlichen Umfassungsmauer der Akropolis und erhebt sich unmittelbar neben dem alten, von den Persern zerstörten Athena-Tempel.

Literatur:

  1. M. Paton / G. P. Stevens u. a., The Erechtheum (Cambridge Mass. 1927)
  2. Dörpfeld, Erechtheion (Berlin 1942)
  3. W. Elderkin, The Cults of the Erechtheion (Hesperia, Volume 10, Issue 2, 1941)
  4. Lauter, Die Koren des Erechtheion (Berlin 1976)
  5. Scholl, Die Korenhalle des Erechtheion auf der Akropolis. Frauen für den Staat (Frankfurt a. M., 1998)
  6. Papanikolaou, The Restoration of the Erechtheion (1979-1987). Final Report on the Work (Athen 2012)

Bilder:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erechtheion#mediaviewer/File:Erchtheum_from_western-north.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/Erechtheion#mediaviewer/File:Karyatide_Erechteion.jpg
http://www.dchamberlinarchitect.com/page-travel-greece-athens-acropolis-erechtheion.htm
https://www.utexas.edu/courses/introtogreece/lect20/img37Werechtheion.html

Das Erechtheion vereint verschiedene Baukörper zu einem Tempelkomplex und zeigt sehr viele Unregelmäßigkeiten. Die Fundamente des Erechtheion liegen unmittel­bar auf dem harten Kalkstein der Akropolis auf, der hier stark von Südost nach Nordwest abfällt. Unter der Korenhalle und den Stufen der Südwand wurdenso weit wie möglich der Untergrund des alten Tempels als Fun­dament benutzt. Dadurch folgte man beispielsweise beim Fundament unter den Stufen der Südfront der Korenhalle der Aus­richtung der älteren Struktur. Auf der Ost- und der Südseite des Gebäudes tritt die oberste Lage des Fundaments leicht über die unterste Stufe hinaus, sofern frühere Kon­struktionen dies nicht verhindern. Die Nordseite und die Westfront liegen auf einem 3,24 m tieferen Ni­veau. Im Norden befand sich von der Nordhalle bis zum Ostende des Gebäudes ein Marmorpfla­ster, das heute noch unter der untersten Stufe hervorkommt.

Das Hauptgebäude ist ein ostwestlich orientiertes Rechteck von etwa 24 m Länge und 113 m Breite, gemessen am Fuß der untersten Stufe. Vor seiner östlichen Wand liegt eine Vorhalle mit sechs ca. 6,5 m hohen ionischen Säulen, die leicht zur Mitte und zur Cella­wand geneigt sind. Nord- und Südwand sind leicht nach innen geneigt.

Dem westlichen Ende der Südwand ist die sogenannte Korenhalle vorgela­gert, die mit der Westwand des Erechtheions abschließt. Sie hat ihren Na­men von den sechs Karyatiden, Mädchenfiguren, die an­stelle von Säulen das Dach stützen. Diese Karyatiden stehen auf einem Mar­morpodium, und zwar vier nach Süden hin und eine hinter jeder Eckfigur. Den Zugang zu dieser Halle bildet eine Öff­nung im Podium nahe der nordöstlichen Ecke. In der Korenhalle selbst wiederum führen Stufen durch eine Tür zum westlichen Raum des Tempels hinab und an der Nordostecke des Podiums befindet sich eine weitere Öffnung. Die Kassettendecke der Korenhalle ist immer noch erhalten, während der Boden der Halle schon seit langem verloren ist.

(Fortsetzung folgt …)