Das eigentliche Skenengebäude hinter dem Proskenion ist rechteckig und in drei etwa gleichgroße Kammern unterteilt. Diese haben jeweils eine Tür zum Proskenion hin. Die Abstände der Türen untereinander und von den Ecken des Gebäudes sind unterschiedlich. Die Vorderwand ist glatt und hat abwechselnd Schichten von hohen Orthostaten und durchbindenden Flachschichten. Die 60 bis 65 cm dicken doppelschaligen Mauern sind mit Steinbrocken und Lehm gefüllt. Zusätzlich geben Binderquader der Mauer Stabilität.
An den Seitenwänden und an der Hinterwand befinden sich in der fünften Schicht schießschartenartige Fenster. Im übrigen ist das Skenengebäude bis zur Balkenlage des Untergeschosses im wesentlichen vollständig und teilweise sogar noch höher erhalten. Auf der Nordwand liegen sogar noch vereinzelte Steine des Obergeschosses zwischen den Proskenionbalken.
Die Kammern werden durch Querwände getrennt, die heute größtenteils durch die Mörtelmauern römischer Zeit verdeckt sind, und waren untereinander nicht verbunden. Zwischen der westlichen und mittleren Kammer bilden zwei Querwände einen 77 cm breiten Korridor. Die Reste lassen hier auf eine steinerne Treppe schließen, die zum 2,635 hohen Obergeschoss führte. Die Verlängerung dieser Treppe nach Norden bildet ein Schacht, dessen Boden etwas nach außen geneigt ist. Der Verschlußstein in der untersten Randschicht hat einen schmalen Schlitz am unteren Rand für den Wasserabfluß.
Zur spätrömischen Umgestaltung des Bühnenhauses gehört auch die 83 bis 91 cm starke Mauer, die die Kammern in einen schmalen Vorder- und einen tiefen Hinterraum teilt. Außerdem gab man diesen Räumen Tonnengewölbe, wodurch sie niedriger wurden. Von der römischen Skene frons sind Teile vom Sockel bis zu 1 m Höhe erhalten. Diese Wand hat eine 2,72 m breite Mittelöffnung zwischen zwei doppelt vorgekröpften Pfeilervorlagen und zwei halbkreisförmigen Nischen mit ursprünglich 1,5 m Durchmesser. Nur an der Westseite ist ein Teil der Seitentür erhalten. Ursprünglich waren die Mörtelwände verputzt. Der einzige äußere Zugang zum Innenraum des römischen Gebäudes ist eine Tür an der Westseite über der hellenistischen Treppe. Diese Tür liegt östlich der hellenistischen Tür.
Ebenfalls in die römische Zeit gehören verschiedene kleine Nebenanlagen, die mit dem Theater eigentlich nichts zu tun haben, z. B. ein großer Wasserbehälter an der westlichen Parodosmauer.
In der östlichen Parodos befindet sich noch eine Kapelle aus byzantinischer Zeit.
Das Theater von Priene lässt trotz einiger Umbauten späterer Zeit immer noch sehr gut die Struktur eines hellenistischen Theaters erkennen. 6500 Personen fanden hier Platz und es gibt Hinweise darauf, dass imTheater auch Bürgerversammlungen stattfanden.
Schreibe einen Kommentar