Monat: November 2014

Reisetipp: Archäologiepark Römische Villa Borg, 66706 Perl-Borg

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Beim Rundgang durch den archäologischen Park Villa Borg kann der Besucher das Leben auf einem römischen Gutshof, einer villa rustica, nachempfinden. Die Rekonstruktionen wurden auf den antiken Fundamenten der villa rustica errichtet, die seit 1987 systematisch ausgegraben wird.

Die um 1900 entdeckte Villa gehört zu den größten Gutshöfen im Gebiet von Mosel und Saar und erhob sich über keltischen Vorgängerbauten. Ausgegraben wurde bisher das Herrenhaus mit dem dazugehörigen Bad, der Küche und dem Torgebäude, das diesen Herrschaftsbereich (pars urbana) von dem vorgelagerten Wirtschaftsbereich (pars rustica) trennt. Dieser Wirtschaftsbereich konnte aufgrund von oberirdisch sichtbaren Geländemerkmalen vermessen werden und die Grabungen im Bereich der Villa werden in den nächsten Jahren sicher genauere Erkenntnisse über die Funktion der einzelnen Gebäude erbringen.

Für die Rekonstruktion der pars urbana wurden neben den Grabungsergebnissen auch Vergleiche mit anderen römischen Villen hinzugezogen. Trotzdem bleibt eine solche Rekonstruktion natürlich immer eine Hypothese. Für den Besucher ist dies jedoch die beste Möglichkeit, einen Einblick in das Leben der Bewohner zu bekommen.

Der Eingang zum archäologischen Park mit Kasse und Buchladen befindet sich im Torgebäude. Der ursprüngliche Eingang lag weiter westlich. Das Herrenhaus und die angrenzenden Gebäude zeigen zum einen rekonstruierte Räume, wie den Empfangssaal und die Küche, oder das Bad einschließlich Latrine. Andere Räume wiederum dienen als Museum für die Funde aus den Grabungen oder als Veranstaltungssäle. Auch eine Taverne gibt es, in der man sich unter anderem mit typisch römischen Gerichten und Mulsum, einem Getränk aus Weißwein, Honig und Gewürzen, auch kulinarisch in die Zeit der Römer versetzen lassen kann.

Adresse:
Archäologiepark Römische Villa Borg
Im Meeswald 1
66706 Perl-Borg

Telefon: 06865 – 9117-0
Fax: 06865 – 9117-17
email: info@villa-borg.de

Weitere Infos: http://www.villa-borg.de/

Literatur: B. Birkenhagen, Die römische Villa Borg. Ein Begleiter durch die Anlage (Merzig 2012)

 

Reisetipp: Römische Villa Echternach, Luxemburg

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Bei Echternach, gleich hinter der deutsch-luxemburgischen Grenze, liegt eine der größten römischen Villae Rusticae im Nordwesten des römischen Reiches.

Das 118 x 62 m große Haupthaus besaß allein im Erdgeschoss 40 bzw. später 70 Räume und war reich ausgestattet mit Marmorwänden und Mosaikfußböden. Von den zur Villa gehörenden Wirtschaftsgebäuden konnten bisher etwa zehn nachgewiesen werden. Ausgegraben wurde allerdings nur das Haupthaus, dessen Grundriss für Besucher sichtbar gemacht wurde. Neben den Grundmauern sind auch Keller und Innenhöfe, ein Wasserbecken und die Fußbodenheizung zu sehen.

Infotafeln mit Plänen sowie ein Museum mit Modellen der Bauphasen veranschaulichen die Entwicklung der Villa von ihren Anfängen im 1. Jahrhundert bis zur Aufgabe des Hofes im 5. Jahrhundert. Nachbildungen verschiedener Räume geben außerdem einen Einblick in das Leben der Bewohner.

 

Adresse
47a, rue des Romains
L-6578 Echternach
Tel: +352 26 72 09 74

Eintrittspreise
Erwachsene: 1,50 €
Familien: 2,00 €
Gruppen ab 10 Personen: 1,00 € Pers.
Senioren: 1,00 €
LuxembourgCard: gratis
Schulklassen: gratis
Führungen: 60 €
Reservierungen
Tel.: (+352) 47 93 30-214
service.educatif@mnha.etat.lu

 

Weitere Informationen, auch über die Öffnungszeiten: http://www.mullerthal.lu/de/node/112?item=247

Akademisches Kunstmuseum der Universität Bonn

Das Akademische Kunstmuseum, die Antikensammlung der Universität Bonn, zeigt Gipsabgüsse von 300 ausgestellten Statuen und 200 Reliefs sowie 2000 originale antike Werke. Eine kurze Einführung in die Geschichte der Sammlung und die ausgestellten Stücke findet man auf der frisch überarbeiteten Website des Museums. Die Website informiert auch über aktuelle Ausstellungen und die Themen der Führungen, die Studenten des Archäologischen Instituts der Universität Bonn sonntags anbieten. Einige Seiten der Website wurden inzwischen auch ins Englische und Spanische übersetzt.
Adresse:

Antikensammlung der Universität Bonn
Am Hofgarten 21
53113 Bonn
Öffnungszeiten:

Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag 15 – 17 Uhr
Sonntag 11 – 18 Uhr
An Feiertagen geschlossen. Antikensammlung der Universität Bonn

http://www.antikensammlung.uni-bonn.de/

Raschpëtzer Tunnel, Walferdange, Luxemburg

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Hinter einigen unscheinbaren Betontrommeln im Helmsinger Wald bei Walferdange in Luxemburg verbirgt sich ein herausragendes Beispiel römischer Ingenieurleistung: der Raschpëtzer Tunnel, eine unterirdische Wasserleitung im Qanatverfahren.

„Das Qanatverfahren, auch Lichtlochverfahren genannt, besteht darin, senkrechte Schächte in regelmässigen Abständen bis zum gleichen Niveau abzuteufen und diese dann in einer zweiten Etappe unterirdisch mit einem horizontalen Stollen zu verbinden. Die gesamte Trasse wird somit in eine Vielzahl von einzelnen Baulosen aufgeteilt. So wird einerseits das Risiko, respektiv die Auswirkungen von vermessungstechnischen Orientierungsfehlern beim unterirdischen Vortrieb gemindert, andererseits wird durch die Möglichkeit des gleichzeitigen Vortriebs an vielen Stellen die Gesamtbauzeit des Tunnels erheblich verkürzt.“ (P. Kayser/G. Waringo, L’aqueduc souterrain des Raschpëtzer, un monument antique de l’art de l’ingénieur au Luxembourg. Die unterirdische Wasserleitung der Raschpëtzer, ein Monument antiker Ingenieurbaukunst aus Luxemburg (St. Paul Lucemburg 2002) S. 2)

Der etwa 600 m lange Raschpëtzer Qanat sammelte das Schichtenwasser und leitete es zu einer oder mehreren Villen im Alzettetal. Ein Rundweg führt Besucher zu den verschiedenen gefundenen Schächten, die eine Tiefe von bis zu 35 Metern ereichen. Einige Schächte haben Fenster im Deckel und erlauben einen Blick in die Tiefe. An einer Stelle wurde der Übergang eines Schachts zum Leitungsstollen für Besucher zugänglich gemacht. Außerdem stehen immer wieder Informationstafeln am Weg.

Insgesamt gibt die Anlage gibt einen Einblick in die beeindruckenden Fähigkeiten römischer Ingenieure.

Weitere Infos (inkl. Fotos):
http://www.visitluxembourg.com/de/ansicht/misc/gallo-romische-statte-raschpetzer-walferdange
www.sitwalfer.lu/reimerpad.pdf
http://www.sitwalfer.lu/Raschpetzer.html (hier kann man auch die oben zitierte ausführliche Broschüre als PDF herunterladen)

Römische Villa mit Mosaikfußboden in D-66709 Perl-Nennig

In Perl-Nennig, etwa 40 Minuten von Trier entfernt, findet man eine Perle unter den erhaltenen römischen Villen. Hinter einem unscheinbaren Eingang in der Römerstraße 11 verbirgt sich einer der größten römischen Mosaikfußböden nördlich der Alpen. Es wurde 1852 zufällig von einem Landwirt gefunden und an seinem originalen Fundort unter einem Schutzbau der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Das etwa 15 x 10 m große Mosaik aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. befand sich in der zentralen Empfangshalle einer Villa urbana, deren Reste später ebenfalls ausgegraben wurden. Die Ausmaße der Villa sind riesig: allein der Hauptbau der Villa vom Typ einer Portikusvilla mit Eckrisaliten war 140 m breit. Zur Villa gehörte außerdem ein großes Badegebäude, zu dem ein 250 m langer überdachter Säulengang führte, sowie ein 500 m von der Villa entfernter Grabhügel. Auch die Maße dieses Tumulus mit ca. 45 m Durchmesser und 10 m Höhe sind außergewöhnlich. Wann die Villa errichtet wurde und wer sich diesen Prachtbau bauen ließ, konnte bis heute nicht geklärt werden. Sicher ist nur, dass die Villa im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut wurde.

Doch zurück zum Mosaik: Es umfasst ein Wasserbecken und besteht größtenteils aus ornamentalen Feldern, die durch Flechtbänder von einander abgegrenzt sind. Daneben gibt es aber auch sechs Achtecke und ein Rechteck mit Szenen aus der römischen Arena:
– Kampf zwischen Tiger und Wildesel
– Ein Sklave führt einen Löwen aus der Arena, der einen Esel getötet hat
– Drei Menschen kämpfen gegen einen Bären
– Ein Speerwerfer hat einen Panther getroffen
– Zwei Männer kämpfen mit Stock und Peitsche gegeneinander
– Gladiatorenkampf
– Ein Orgelspieler und ein Tubaspieler aus dem Rahmenprogramm

 

Vom Rest der Villa kann der Besucher zu beiden Seiten des Schutzbaus einige Teile sehen und am südlichen Ortseingang von Nennig liegt der erwähnte Grabhügel, in dem man eine Urne aus Glas, Gefäße aus Ton und ein Schwert fand.

Adresse:

Römerstraße 11
66706 Perl-Nennig

Weitere Informationen:
http://www.nennig.de/sehenw/nennig.html
http://www.tourismus.saarland.de/de/roemische-villa-nennig-saarland

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