Beim Rundgang durch den archäologischen Park Villa Borg kann der Besucher das Leben auf einem römischen Gutshof, einer villa rustica, nachempfinden. Die Rekonstruktionen wurden auf den antiken Fundamenten der villa rustica errichtet, die seit 1987 systematisch ausgegraben wird.
Die um 1900 entdeckte Villa gehört zu den größten Gutshöfen im Gebiet von Mosel und Saar und erhob sich über keltischen Vorgängerbauten. Ausgegraben wurde bisher das Herrenhaus mit dem dazugehörigen Bad, der Küche und dem Torgebäude, das diesen Herrschaftsbereich (pars urbana) von dem vorgelagerten Wirtschaftsbereich (pars rustica) trennt. Dieser Wirtschaftsbereich konnte aufgrund von oberirdisch sichtbaren Geländemerkmalen vermessen werden und die Grabungen im Bereich der Villa werden in den nächsten Jahren sicher genauere Erkenntnisse über die Funktion der einzelnen Gebäude erbringen.
Für die Rekonstruktion der pars urbana wurden neben den Grabungsergebnissen auch Vergleiche mit anderen römischen Villen hinzugezogen. Trotzdem bleibt eine solche Rekonstruktion natürlich immer eine Hypothese. Für den Besucher ist dies jedoch die beste Möglichkeit, einen Einblick in das Leben der Bewohner zu bekommen.
Der Eingang zum archäologischen Park mit Kasse und Buchladen befindet sich im Torgebäude. Der ursprüngliche Eingang lag weiter westlich. Das Herrenhaus und die angrenzenden Gebäude zeigen zum einen rekonstruierte Räume, wie den Empfangssaal und die Küche, oder das Bad einschließlich Latrine. Andere Räume wiederum dienen als Museum für die Funde aus den Grabungen oder als Veranstaltungssäle. Auch eine Taverne gibt es, in der man sich unter anderem mit typisch römischen Gerichten und Mulsum, einem Getränk aus Weißwein, Honig und Gewürzen, auch kulinarisch in die Zeit der Römer versetzen lassen kann.
Adresse:
Archäologiepark Römische Villa Borg
Im Meeswald 1
66706 Perl-Borg
Telefon: 06865 – 9117-0
Fax: 06865 – 9117-17
email: info@villa-borg.de
Weitere Infos: http://www.villa-borg.de/
Literatur: B. Birkenhagen, Die römische Villa Borg. Ein Begleiter durch die Anlage (Merzig 2012)