Nachdem zum Ende des 2. römisch-pompejanischen Stils die zuvor illusionistisch aufgelockerte Wanddekoration zunehmend flacher geworden ist, wurden die bisherigen „Fenster“ mit Ausblick auf eine dahinter liegende Landschaft oder Architektur jetzt mit Rahmen umgeben und somit als an der Wand hängende Bilder gekennzeichnet.

Die Wand ist wieder geschlossener und wird in der Regel in große Felder aufgeteilt. Die Unterteilung erfolgt nicht mehr durch realistisch wirkende Säulen, sondern durch dünne Linien, die nur noch in einigen Details an Säulen erinnern. Auch fragile Kandelaber werden jetzt gemalt, die wie die Säulen jeder Statik trotzen und mit allerlei Figuren, Tieren und Gegenständen belebt sind. Wenn die Oberzone scheinbar einen Blick in ein „Dahinter“ freigibt, sind auch hier keine echte Architektur mehr, sondern eher Andeutungen in dünnen Linien. Neben gerahmten „Wandbildern“ sind frei Raum schwebende Figuren und Stilleben charakteristisch für den 3. Stil. Rottöne bestimmen dabei das Gesamtbild.

Gegen Ende des 3. Stils wird die Wand wieder stärker mit Durchblicken auf Architektur aufgelockert. Die Malerei lässt die Wände vor- und zurückspringen und in der oberen Zone werden wieder Architekturfragmente sichtbar. Diese Entwicklung leitet dann zum 4. Stil über.

Beispiele:
– Casa dei Ceii, Pompeji (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Casa_dei_cei2_retouched.jpg; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Casa_dei_cei_retouched.jpg)
– Villa in Boscotrecase (http://de.academic.ru/pictures/dewiki/70/Fresco-Boscotrecase.jpg)
Haus des Lucrezio Fronto (http://ksbuelach.ch/fach/as/material/kg_pompeji/pict/pic03c.htm)

(Fortsetzung folgt …)