Museo Arqueológico del Puerto de La Cruz
C/ El Lomo, 9A
38400 Puerto de la Cruz
www.arqueopc.com
Die Dauerausstellung des kleinen Archäologischen Museums in Puerto de la Cruz zeigt die Keramik der Guanchen, der kanarischen Ureinwohner. Die Texte an den Wänden sind leider nur in Spanisch, aber für deutschsprachige Besucher liegt ein Faltblatt als Ausstellungsführer aus.
Die kanarischen Ureinwohner haben uns leider keine Schriftquellen hinterlassen. Für die Rekonstruktion ihrer Lebensweise stehen uns daher neben den Beschreibungen der Eroberer nur die archäologischen Funde zur Verfügung. Wie so oft in der archäologischen Forschung ist dabei die Keramik aufgrund ihrer Haltbarkeit unter den verschiedensten Umgebungsbedingungen eine der wichtigsten Quellen. In sechs kleinen Sälen werden die verschiedenen Formen der Keramik der Guanchen, ihre Herstellung und ihre Nutzung präsentiert.
Die kanarischen Ureinwohner nutzten Höhlen als Wohnstätten und in Saal 1 ist eine solche Wohnstätte mit Feuerstelle und einigen Gefäßen nachgebildet. Saal 2 informiert über das Rohmaterial Lehm bzw. Tonerde. Mit Hilfe der heutigen traditionellen Töpferei auf Teneriffa werden die einzelnen Schritte von der Gewinnung und Vorbereitung des Rohmaterials zu einer homogenen formbaren Masse über die Formung der Gefäße per Hand (die Töpferscheibe war nicht bekannt) bis zum Brand gezeigt.
Ohne Töpferscheibe gibt es zwei Möglichkeiten Tongefäße herzustellen. Zum einen kann ein Tonklumpen ausgehöhlt und die Ränder hochzogen werden bis eine dünne Wand entsteht. Eine andere Möglichkeit besteht darin, schlangenförmige Wülste zu Wänden aufzubauen und dann solange zu glätten bis ebenfalls die gewünschte Form mit einer dünnen Wand entsteht. Danach wurde das Gefäß zunächst an der Luft getrocknet und zum Schluss gebrannt. Dieser Brand erfolgte vermutlich im offenen Feuer.
In den nächsten Sälen werden die verschiedenen Gefäßformen und ihre mögliche Verwendung gezeigt: Es gab Gefäße zum Kochen, zum Schöpfen und zur Aufbewahrung. Außerdem wurden aus Ton auch Schmuckstücke und in seltenen Fällen figürliche Darstellungen hergestellt. Auch den Toten gab man Gefäße für ihr Leben im Jenseits mit. Die Nachbildung einer Bestattungshöhle kann man in Saal 6 durch ein Guckloch sehen.
Mit dieser kleinen Daueraustellung präsentiert das Archäologische Museum in Puerto de la Cruz einen interessanten Ausschnitt aus dem Leben der Guanchen. Die Ausstellung zeigt außerdem, wie Archäologen versuchen müssen, aus Fundstücken ihre Herstellung und Bedeutung zu rekonstruieren und es dabei doch oft auch bei Vermutungen bleiben muss.
Öffnungszeiten
Von Dienstag bis Samstag:
10.00 bis 13.00 Uhr und 17:00 bis 21:00 Uhr
Sonntag
10.00 bis 13.00 Uhr
Sonntags Eintritt frei, sonst 2 €