Limeseum und Römerpark Ruffenhofen (Teil 2)

Das römische Kastell von Ruffenhofen liegt an der Mündung des Denzenbachs in den Fluss Wörnitz und ca. 1,5 km von der Mündung der Sulzach in die Wörnitz. Anfangs handelte es sich vermutlich um ein Holzkastell, das erst Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. in Stein erneuert wurde. Vom Holzkastell wurde allerdings bisher nichts gefunden. Das Steinkastell war 190 x 197 m groß. Die Hauptseite, d. h. die dem Feind zugewandte Seite, war nach Nordosten zum Hesselberg ausgerichtet. An dieser Seite befand sich zwischen der Porta Praetoria mit zwei Durchfahrten und den Ecktürmen jeweils ein weiterer Turm. Auch an den beiden anschließenden Seiten hatten die Tore zwei Durchfahrten. Die Anzahl der Zwischentürme ist an diesen Seiten jedoch noch unklar. Das Tor an der Rückseite hatte nur eine Durchfahrt und hier scheint es auch keine Zwischentürme gegeben zu haben. Das Lager war außerdem von Gräben umgeben, wobei die beiden äußeren vermutlich erst im 3. Jh. angelegt wurden.

Von der Innenbebauung des Kastells konnten die Principia, das Stabs- und Verwaltungsgebäude, die große Mehrzweckhalle über der Via principalis sowie der dahinter liegende Hof mit umliegenden Diensträumen und Fahnenheiligtum nachgewiesen werden. Auch von den in Holz errichteten Wohnbaracken der Soldaten konnten durch geophysikalische Methoden fünf Bauten dokumentiert werden.

Das Ruffenhofener Kastell scheint Mitte des 3. Jahrhunderts n Chr. verlassen worden zu sein, als es offenbar einem Brand zum Opfer gefallen worden war.

Vor dem Kastell erstreckte sich der Vicus, die Zivilsiedlung, offenbar etwa 700 Meter nach Süden und Südosten. Von dieser Siedlung ist bisher nicht viel nachgewiesen. Nachgewiesen werden konnte die Gräberstraße, eine Therme und möglicherweise ein kleiner Tempel.

(Fortsetzung folgt …)

Limeseum und Römerpark Ruffenhofen (Teil 1)

Im Hinterland des obergermanisch-rätischen Limes, der seit 2005 zum UNESCO-Welterbe „Grenzen des Römischen Reiches“ gehört, entstanden ab ca. 100 n. Chr. Kastelle, deren Besatzung die Grenze schützen sollte. Eines dieser Lager entstand gut 2 km vom Limes entfernt beim heutigen Ort Ruffenhofen im Kreis Ansbach.

Das römische Kastell von Ruffenhofen lag zwischen den Kastellen Aalen und Weißenburg und ist ca. 3,7 Hektar groß. Die Fläche des Lagers wurde in späteren Jahrhunderten nicht überbaut, sondern nur landwirtschaftlich genutzt. Um die archäologischen Strukturen im Boden zu schützen, begann man 2002 mit dem Ankauf der Flächen und der Einrichtung des Römerparks Ruffenhofen, der auch die zum Lager gehörende Zivilsiedlung umfasst.

Als Teil des UNESCO Welterbes darf das Lager nicht ausgegraben werden. Stattdessen wird es mit zerstörungsfreien Methoden erforscht (sogenannte geophysikalische Prospektion). Die Umrisse des Lagers und seiner Innenbauten werden durch Pflanzen markiert.

Der Weg durch den Römerpark (Lageplan) beginnt an einem Aussichtshügel, von dem man sich einen ersten Überblick über das Gelände verschaffen kann. Ein Modell im Maßstab 1:10 einen veranschaulicht die bisher gefundenen Strukturen.

Detaillierte Informationen zum Kastelle und der Zivilsiedlung findet der Besucher an verschiedenen Stationen des Spaziergangs anhand von Schildern, Bildszenen und Abgüssen römischer Steindenkmäler.

 

(Fortsetzung folgt …)

Kelten und Römer in Manching

Im südöstlich von Ingolstadt gelegenen Ort Manching fand man Reste eines bedeutenden keltischen Oppidums sowie eines römischen Kastells aus dem 1. Jh. n. Chr.

Das Oppidum, eine befestigte, stadtartig angelegte Siedlung der Kelten, war von einem ca. 8 km langen Ringwall umgeben. Dieser im Mittelalter als „der Pfahl“ bekannte Wall wurde erstmals 1888 mit einer keltischen Siedlung in Verbindung gebracht und schon 1892 fanden erste Ausgrabungen statt. Weitere Ausgrabungen folgten im 20. Jahrhundert, unter anderem während des Baus und der späteren Instandsetzungen des Militärflughafens.

Das Manchinger Oppidum war offenbar eine der größten Keltensiedlungen Europas. Die besiedelte Fläche war 3,8 Quadratkilometer groß, es gab einen Hafen und zahlreiche öffentliche Gebäude. Funde wie Wein und andere Luxusgüter aus Italien oder Südgallien zeigen, dass dieses Oppidum gut in der antiken Welt vernetzt war. Die Siedlung bestand vom 3. bis zum 1. Jh. v. Chr. Zur Zeit ihrer größten Blüte im letzten Drittel des 2. Jahrhunderts v. Chr. wurde der Ringwall mit seinen großen Toren errichtet. Man geht davon aus, dass der Niedergang dieser Siedlung mit dem allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang der keltischen Welt zusammenhängt.

Allmählich ging das Land in den Besitz der römischen Eroberer über, die diese Grenzregion ihres Reiches Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. mit einem Kastell sicherten. Das Lager im Manchinger Ortsteil Oberstimm beherbergte ca. 500 Soldaten, die unter anderem den Verkehr auf dem südlichsten der damaligen Donauarme kontrollierte und auch Versorgungsaufgaben für andere Militärlager im Hinterland des Donaulimes wahrnahm.

Bekannt ist das Kastell von Oberstimm heute vor allem durch die zwei römischen Militärschiffe, die 1986 dort gefunden wurden. Die Schiffe können in die Zeit Domitians oder Trajans datiert werden. Sie wurden zunächst im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz restauriert und bilden seit 2005 einen Höhepunkt des kelten römer museums manching.

Das Museum beherbergt neben den Schiffen ein Modell des Kastells in Oberstimm, von dem heute sonst leider nichts mehr zu sehen ist. Funde aus dem Lager zeugen vom Leben einfacher Soldaten, aber auch von ihren Vorgesetzen, die es sich sogar leisten konnten, Austern zu importieren.

Der zweite Teil der Dauerausstellung ist den Menschen gewidmet, die im Oppidum von Manching lebten. Höhepunkte sind hier einer der größten keltischen Goldschätze sowie ein Bäumchen aus Gold. Andere Funde zeugen von den weitreichenden Handelskontakten der Kelten.

Zum Museum von Manching gehört außerdem ein archäologischer Lehrpfad mit 20 Informationstafeln an 11 Standorten, auf dem man auf keltischen und römischen Spuren wandeln kann.

Weitere Informationen bietet die Website des Museums, die sehr detailliert alles Wissenswerte zu Oppidum, Kastell, Museum und Lehrpfad vorstellt.

Buchbesprechung: Sabine Schrenk, Konrad Vössing (Hrsg.), Spätantike und frühes Christentum. LVR-LandesMuseum Bonn – Blick in die Sammlung

(Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH, Mainz 2018)

Das Europäische Kulturerbejahr 2018 gab den Anstoß zu einer neuen Buchreihe des LVR-LandesMuseum Bonn, die einen „Blick in die Sammlung“ bieten soll. Der erste Band widmet sich dem Thema „Spätantike und frühes Christentum“.

Im ersten Teil des Buches zeigen verschiedene Aufsätze, welche gesellschaftlichen und politischen Veränderungen das römische Imperium vom mittleren 3. bis zum 6. Jahrhundert erschütterten. Zunächst stellt Konrad Vössing „Bonn in der Spätantike“ vor und nimmt uns mit auf einen „Spaziergang durch das spätantike Bonn“. Sabine Schrenk widmet sich der „Ausbreitung des Christentums zwischen Mainz und Xanten“. Weitere Essays stellen „Die Ursprünge des Bonner Münsters in spätantiker und frühmittelalterlicher Zeit (Sabine Schrenk und Frank Albert), „Grabsitten in Spätantike und frühem Christentum“ (Petra Linscheid) und „Frühchristliche Grabinschriften als Zeugnisse für die Lebensverhältnisse im Rheinland“ (Winfried Schmitz) vor.

Anhand von ausgewählten Stücken bietet der zweite Teil des Buches einen „Blick in Sammlung“ des Bonner Museums. Unterteilt in die Themen Politik, Gesellschaft, Religion und Grabsitten vertiefen die in hochwertigen Bildern und informativen Texten vorgestellten Objekte die historischen Zusammenhänge, die uns die Essays des ersten Teils nähergebracht haben.

Insgesamt startet diese neue Reihe vielversprechend. Der erste Band zeichnet sich durch gut geschriebene und sehr informative Texte aus und die vorgestellten Objekte bieten eine Auswahl an Stücken, die sich durch ihre Qualität oder ihren Informationsgehalt hervorheben.

Die Reihe erscheint im Nünnerich-Asmus Verlag und ist im Buchhandel erhältlich.

Spätantike und frühes Christentum
LVR-LandesMuseum Bonn – Blick in die Sammlung
Gabriele Uelsberg, Sabine Schrenk, Konrad Vössing (Hrsg.)

€ 29,90 (D) / sFr 29,90 / € 30,80 (A)
248 Seiten, 150 Abbildungen
ISBN: 978-3-961760-46-6

Das Buch ist unter anderem bei Amazon erhältlich. Ein Klick auf das Bild führt direkt dorthin.

Obernburg am Main – auf den Spuren der römischen Besiedelung

Eines der Kastelle, die die Römer entlang des „nassen“ Limes Main bauten, befindet sich an der Stelle des heutigen Ortes Obernburg am Main in Bayern. Das ca. 110 n. Chr. errichtete Kohortenlager befindet sich gegenüber des Flusses Elsava. Etwas südlich fließt auch die Mümling in den Main.

Das Lager ist heute komplett überbaut, seine Struktur kann man jedoch noch teilweise im Straßenplan der Altstadt nachvollziehen. Die Badgasse folgt der Via Praetoria, die von der Porta praetoria (im Pflaster der Badgasse kenntlich gemacht) zum Stabsgebäude führte. Der Via decumana, die hinter dem Stabsgebäude zur Porta decumana führte, folgt heute die Schmiedstraße. Die Römerstraße dagegen entspricht der Via principalis, der Straße, die vor den Principia entlangführte. An einigen wichtigen Stellen des Lagers sind Hinweisschilder angebracht.

Die wichtigste Entdeckung Obernburgs war allerdings eine Benefiziarierstation mit dem dazugehörigen Weihebereich. Die Ausgrabungen (2000 – 2007) konnten erstmals eine vollständige Benefiziarerstation freilegen und dokumentieren. Benefiziarier dienten im römischen Militär als Sekretäre und waren normalerweise an verschiedene Orte in der Provinz abkommandiert, wo sie auch als eine Art Polizei fungierten. Sie wurden alle 6 Monate ausgetauscht und als Dank dafür, dass sie diese Zeit gut überstanden haben, dankten sie den Göttern zum Ende ihrer Dienstzeit mit Weihesteinen, die uns heute wichtige Informationen über die stationierten Soldaten liefern.

Viele Funde aus dem Lager und der Benefiziarierstation werden im Römermuseum von Obernburg präsentiert. Dort gibt es auch ein Modell des römischen Obernburg. Der besondere Schatz des Museums sind jedoch Inschriftensteine aus dem Weihebezirk der Benefiziarier. Außerdem ist die Bauinschrift des Stabsgebäudes des Lagers ausgestellt sowie zahlreiche Kleinfunde, z. B. Fibeln, Gebrauchskeramik und Münzen. Auch wurden Bruchstücke mehrerer Jupitergigantensäulen.gefunden. Die Rekonstruktion einer vollständigen Jupitergigantensäule steht vor dem Museum. Der Keller ist dem Mithraskult gewidmet.

 

Weitere Informationen:

Literatur:

  • Erfurth, Eric (2017): Römerstadt Obernburg am Main. Ein Rundgang. Erste Auflage. Obernburg am Main: LOGO VERLAG Eric Erfurth. ISBN 978-3-939462-30-9

Die Etrusker – Weltkultur im antiken Italien (16.12.2017 – 17.6.2018 Badisches Landesmuseum Karlsruhe) (Teil 3)

Der nächste Teil der Ausstellung widmet sich der „Zeit der Stadtstaaten“, die unter anderem von vielen Kriegen gegen Griechen, Kelten und Rom, und den damit verbundenen Krisen geprägt war. Künstlerisch fällt in diese Zeit zunächst ein verstärkter Import aus Griechenland, aber auch das eigene archaische Kunsthandwerk. Die Karlsruher Ausstellung zeigt unter anderem den typischen Terrakotta-Schmuck (Antefixe, Akrotere) eines tuskanischen Tempels, Weihgeschenke und Götterbilder.

In das 4. Jh. v. Chr. fällt das Erstarken Roms und die allmähliche Eroberung der etruskischen Städte bis Etrurien schließlich Anfang des 1. Jahrhunderts v. Chr.  im römischen Reich aufgeht. Künstlerisch ist dies die Zeit der Sarkophage und Urnen mit Reliefs.

Das besondere Verhältnis zwischen Rom und den Etruskern wird in einem eigenen Abschnitt der Ausstellung präsentiert. Hier finden wir unter anderem die Statue des sogenannten Arringatore. Die Statue stellt den Etrusker Aule Meteli in einer Toga dar und war vermutlich als Weihgeschenk in einem Heiligtum aufgestellt. Auch Kaiser Claudius ist hier vertreten, der eine leider verlorene zwanzigbändige Geschichte der Etrusker geschrieben haben soll.

„Die Etrusker und wir“ gibt zum Abschluss einen Einblick in die Geschichte der Erforschung der Etrusker und zeigt etruskische Kunst aus Raubgrabungen, Fälschungen etruskischer Kunst sowie etruskisch beeinflusste Kunst.

Zur Karlsruher Ausstellung ist ein umfangreicher Begleitkatalog erschienen, der die einzelnen Teile der Ausstellung vertieft und viel Hintergrundwissen bietet: Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Herausgeber), Die Etrusker: Weltkultur im antiken Italien (2017) ISBN 978-3806236217

Weitere Informationen:

Die Etrusker – Weltkultur im antiken Italien (16.12.2017 – 17.6.2018 Badisches Landesmuseum Karlsruhe) (Teil 2)

Die Entwicklung der etruskischen Kultur aus der Villanova-Kultur (10. Jh. v. Chr. bis ca. 700 v. Chr.) und die Entstehung der ersten städtischen Siedlungen aus den eisenzeitlichen Dörfern (ca. 7. Jh. v. Chr.) sind das Thema des zweiten Ausstellungsabschnitts.

Typisch für die Villanova-Kultur sind bikonische Urnen aus Ton oder Metall, deren Deckel üblicherweise eine flache Schale oder eine Schüssel. Manche Urnen wurden auch mit einem Helm verschlossen. In einigen Gräbern fand man auch Urnen in Form der Hütten, die Modelle der Wohnhäuser dieser Zeit darstellen. Grabbeigaben wie zum einen Haarspangen und Spinnwirteln sowie Rasiermesser und zum anderen Waffen weisen auf das Geschlecht der bestatteten Person. Später kommt in einigen Regionen der Villanova-Kultur die Körperbestattung hinzu die Grabbeigaben werden wertvoller.

Ab dem Ende des 9. Jahrhunderts v. Chr. gibt es bei den Grabbeigaben zunehmend Anzeichen für intensiven Kontakt und kulturellen Austausch mit anderen Kulturen innerhalb und außerhalb von Italien. Dieser Austausch basierte auf wirtschaftlichen Kontakten, die schließlich auch zu einer immer stärkeren Hierarchisierung innerhalb der Villanova-Kultur führte – zur „Zeit der Fürsten“.

Diese sogenannte orientalisierende Phase zeigt sich archäologisch unter anderem in neuen Grabformen, z. B. Tumulusgräber, die als Familiengräber dienten, und dem Luxusgeschirr aus Griechenland, dass auf die neue Sitte des Banketts weist, die aus dem Osten übernommen worden war. Die Ausstellung zeigt die prächtige Grabausstattung solcher Fürsten anhand von Schmuck, Waffen, griechischer Keramik, usw.

In dieser Zeit entwickelte sich unter diesen verschiedenen Einflüssen auch die etruskische Schrift und das etruskische Kunsthandwerk, das dann wiederum in den Mittemeerraum und zu denen Kelten exportiert wurde. Die Macht der Etrusker erreichte ihren Höhepunkt, was sich auch in der Expansion nach Kampanien und in die Po-Ebene zeigt. In Rom übernahm in dieser Zeit der erste Etrusker die Königsherrschaft.

(Fortsetzung folgt …)

Die Etrusker – Weltkultur im antiken Italien (16.12.2017 – 17.6.2018 Badisches Landesmuseum Karlsruhe) (Teil 1)

In den letzten Jahren gab und gibt es in Europa zahlreiche Ausstellungen zu verschiedenen Aspekten der etruskischen Kultur (siehe Kasten unten[1]). Während sich einige Ausstellungen nur einzelnen Aspekten widmen / widmeten, hat es sich die Ausstellung im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe zur Aufgabe gemacht, ein umfassendes Bild der Kultur der Etrusker vom 10. bis zum 1. Jh. v. Chr. zu vermitteln.

Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit italienischen Behörden und Museen und zeigt viele Funde, die zum ersten Mal in Deutschland zu sehen sind. Sie gliedert sich in die Bereiche

  • Die Welt der Etrusker
  • Frühe Etrusker und Zeit der Fürsten
  • Zeit der Stadtstaaten
  • Die Etrusker und Rom
  • Die Etrusker und wir

Der Rundgang durch die Ausstellung beginnt mit einer kurzen Einführung zum Siedlungsgebiet der Etrusker, zu ihrer Bedeutung für die Geschichte des antiken Italien und den Diskussionen über ihre Herkunft. Das Kerngebiet der Etrusker bzw. Rasenna oder Rasna, wie sie sich selbst nannten, entspricht den heutigen Regionen Toskana, nördliches Latium und westliches Umbrien. Daneben expandierten sie teilweise bis in die Po-Ebene im Norden und Kampanien im Süden.

Die Herkunft der Etrusker war schon in der Antike umstritten und konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Die Meinungen schwankten zwischen Einwanderung aus dem Osten (Lyder oder Pelasger), um ihre Fremdartigkeit zu erklären, und Entwicklung auf italischem Boden. Die archäologischen Zeugnisse weisen auf eine kontinuierliche Entwicklung aus der früh-eisenzeitlichen Villanova-Kultur, die sich im Bereich des späteren etruskischen Kernlands erstreckte. Die spätere etruskische Kultur entstand offenbar, als diese einheimische Kultur Einflüsse von Handelspartnern und Einwanderern, z. B. aus dem Orient und Griechenland (inklusive der griechischen Siedlungen in Italien) aufnahm.

(Fortsetzung folgt …)


[1] Etrusker-Ausstellungen der letzten Jahre (Auswahl):

  • Die Etrusker – Una storia particolare (03.2013 – 11.11.2013, Gallo-Römisches Museum, Tongeren)
  • Die Etrusker – Von Villanova bis Rom (16.07.2015 – 08.01.2017, Antikensammlungen, München)
  • Etrusker: Antike Hochkultur im Schatten Roms (09.2017 – 18.02.2018, Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen)
  • Götter der Etrusker – Zwischen Himmel und Unterwelt (14.10.2017 – 04.02.2018, Archäologisches Museum, Frankfurt)
  • Der himmlische Ort. Die Etrusker und ihre Götter. Das Bundesheiligtum von Orvieto (16.03.2018 – 02.09.2018, Musée National d’Histoire et d’Art, Luxemburg)

Artemis-Tempel, Syrakus

1910 entdeckte der Archäologe Paolo Orsi unter dem heutigen Rathaus von Syrakus einen ionischen Tempel, der der Göttin Artemis geweiht war. Gleich daneben befindet sich Dom von Syrakus. Dieser wiederum steht über einem Tempel für Athena.

Knochenfragmente, die man bei den Ausgrabungen fand, weisen auf einen frühen Opferplatz. Im 6. Jh. v. Chr. errichtete man dann einen Tempel für Artemis, die Göttin der Jagd. Der Tempel wurde vermutlich nie fertiggestellt, aber er ist der einzige bekannte Tempel Siziliens, der in ionischem Stil errichtet wurde.

Seit einigen Jahren kann man die Reste des Tempels besichtigen. Man sieht hier nicht nur die Fundamente des Tempels, sondern auch Spuren der Hütten prähistorischer Siedler sowie Gräber aus christlicher Zeit, die zur Kirche San Sebastianello gehörten.

Der Tempel der Artemis war 59 Meter lang und 25 Meter breit und hatte je 6 Säulen an den Schmalseiten und 16 Säulen an den Langseiten. Man betrat das Gebäude im Osten über eine Vorhalle (Pronaos). Anstelle einer geschlossenen Cella (Naos) für das Kultbild hat man hier jedoch einen offenen Hof (Sekos) gefunden. Dahinter befand sich der Opisthodomos, das Endstück des Tempels, das nach Westen hin offen war.

Gegenüber dem Eingang und zwischen den Ruinen informieren Texttafeln über das Aussehen und die Geschichte des Artemisions.

Sonderausstellung „Göttliche Ungerechtigkeit?“ 6. Mai 2018 bis 27. Oktober 2018 im Akademischen Kunstmuseum Bonn

 

Eröffnung der Ausstellung: „Göttliche Ungerechtigkeit?“ am Sonntag, dem 6. Mai 2018, um 15 Uhr im Akademischen Kunstmuseum.

Ort:
Akademisches Kunstmuseum – Antikensammlung der Universität Bonn
Am Hofgarten 21
53113 Bonn

Preis:
Eintritt: 3,- Euro, ermäßigt: 1,50 Euro
Schüler, Studierende u.v.m.: freier Eintritt

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 15-17 Uhr
Sonntag: 11-18 Uhr
An Feiertagen geschlossen

 

 

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