Ein Prunkstück des Museo Arcivescovile in Ravenna ist der Elfenbeinthron des Bischofs Maximian, die sogenannte Maximians-Kathedra.
Eine Kathedra ist ein Bischofsthron im Zentrum der halbrunden Priesterbank (= Synthronon) in der Apsis einer Kriche. Sie ist symbolisiert die apostolische Amtsvollmacht und und auch die Präsenz Christi. Auch der Bischofssitz als Institution kann Kathedra genannt werden.
Aufgrund des Monogramms an der Stirnseite wird der Thron in Ravenna Bischof Maximian zugeschrieben, einem Vertrauten von Kaiserin Theodora, der Frau des byzantinischen Kaisers Justinian. Er war von 545 – 553 n. Chr. Erzbischof von Ravenna.
Ursprünglich war die Kathedra rundum mit 39 Elfenbeintafeln geschmückt, von denen aber nur noch 27 erhalten sind. An der Vorderseite rahmen die vier Evangelisten Johannes den Täufer ein. Die Evangelisten halten jeweils ein Evangelium in den verhüllten Händen. Johannes dagegen hält eine flache Scheibe mit dem Bild eines Lammes, das Christus symbolisiert.
Die Tafeln an der Rückenlehne zeigen Szenen aus dem neuen Testament, u. a. die Verkündigung, Geburt und Taufe Jesu, den Einzug in Jerusalem oder die Brotvermehrung. Die Armstützen sind alttestamentlichen Szenen aus der Josefslegende gewidmet.
Literatur
- G. W. Morath: Die Maximianskathedra von Ravenna. Ein Meisterwerk christlich-antiker Reliefkunst. Freiburg i. Br. 1940.
- F. W. Deichmann: Ravenna. Hauptstadt des spätantiken Abendlandes. Stuttgart 1989.
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