Aufgrund der Fülle der römischen Reste in Mérida sollen im Folgenden nur noch einige Ruinen im Überblick vorgestellt werden.

Gleich neben dem Theater liegt das Amphitheater, in dem Gladiatorenkämpfe usw. stattfanden. Diese Art Schauspiel war bei den römischen Massen viel beliebter als Theaterstücke und so fanden in dem 8 v. Chr. eingeweihten elliptischen Bau 15.000 Zuschauer Platz. Auch hier war der Zuschauerraum in die Ebenen unterteilt, wobei nur der untere Bereich erhalten blieb.

Ein weiterer Publikumsmagnet römischer Zeit war Pferderennbahn (Circus), deren Reste am Stadtrand von Mérida liegen. Die Anlage war etwa 400 x 100 Meter groß und bot 30.000 Zuschauern Platz. Der Circus wurde vermutlich unter Kaiser Tiberius im 1. Jh. n. Chr. gebaut.

Neben dem Amphitheater kann man die Reste eines größeren Gebäudekomplexes besichtigen. Das Gebäude wurde um einen von Säulenhallen umgebenen Hof herum errichtet und wurde vom 1. bis zum 3. Jh. n. Chr. genutzt. Dabei wurde es immer wieder umgebaut. Bis heute haben sich zahlreiche Mosaiken und Reste der Wandbemalung erhalten. Man kann die Reste eines Bades und einer Küche sehen. Ob es sich bei diesem Komplex um ein Haus handelt oder um mehrere ist nicht klar. Hier können nur weitere Ausgrabungen Klarheit schaffen.

Etwas abseits gelegen sieht man neben dem Gebäudekomplex einen Teil des San Lazaro Aquaedukts und zwei Wassertürme.

Ein weiteres großes Wohnhaus, das sogenannte Mithräum-Haus (nach einem in der Nähe gefundenen Kultraum des Mithraskults), ist um mehrere Höfe herum errichtet worden. Auch hier kann man die Reste des Bades sehen sowie Mosaiken und Reste von Wandmalereien.

Außerhalb der Stadt sieht man die beeindruckenden Reste mehrerer Aquädukte, die die Wasserversorgung der Stadt sicherstellten: das Aquädukt Los Milagros und das Aquädukt Rabo de Buey (bzw. San Lázaro).

Viele Funde aus den Ausgrabungen sind im Museo Nacional de Arte Romano untergebracht, dem sich das letzte Kapitel dieser Reihe widmen wird.

 

(Fortsetzung folgt …)