Der Deutsche Archäologen-Verband (DArV) definierte Archäologie vor einigen Jahren wie folgt: „Die Archäologie befasst sich mit den materiellen Hinterlassenschaften vergangener Kulturen aus prähistorischer und historischer Zeit. Sie wertet dazu Denkmäler, Bodenfunde und Schriftquellen aus, um das Bild einer geographisch und zeitlich begrenzten Kultur nachzuzeichnen. Im Zentrum stehen Fragen nach Gesellschaftsstrukturen, Wirtschafts- und Siedlungswesen, Formen des Alltagslebens, Totenbrauchtum, religiösen Vorstellungen und künstlerischen Entwicklungen.“
Im Laufe der Geschichte der Archäologie haben sich verschiedene Fachrichtungen ausgebildet, da es inzwischen für den einzelnen Altertumswissenschaftler nicht mehr möglich ist, als „Universalgenie“ alle Bereiche der archäologischen Forschung zu überblicken. Zurzeit gibt es u. a. folgende archäologische Disziplinen:
- Ägyptologie
- Antike Bauforschung
- Archäologie des Mittelalters
- Archäologie der frühen Neuzeit
- Archäometrie
- Biblische Archäologie
- Christliche Archäologie / Byzantinische Archäologie
- Klassische Archäologie
- Provinzialrömische Archäologie
- Ur- und Frühgeschichte (Prähistorische Archäologie)
- Vorderasiatische Archäologie
- Industriearchäologie
- Altamerikanistik (Archäologie der amerikanischen Kulturen)
- Luftbildarchäologie
- Unterwasserarchäologie
Diese thematische und regionale Aufteilung zeigt nur einen kleinen Ausschnitt der heutigen Forschungsbereiche für Archäologen. Weitere Bereiche stammen v. a. aus dem naturwissenschaftlichen Bereich.
Der Begriff Archäologie setzt sich zusammen aus archaios (griechisch für ‚alt‘) und lógos (griechisch für ‚Lehre‘), bedeutet also wörtlich die Lehre des Alten bzw. Lehre von den Altertümern. Als solche wird Archäologie zusammen mit der Alten Geschichte und der Alt-Philologie (Lehre der alten Sprachen) an deutschen Universitäten als Teil der Altertumswissenschaften gelehrt. Dabei ergeben sich bei den genannten archäologischen Disziplinen auch mehr oder weniger Überschneidungen.