rotfiguriger Krater (Louvre CA3482)

Töpferwerkstätten arbeiteten in der Regel für den lokalen Markt. Die Produktion reichte dabei von Prunkgefäßen bis zu Gebrauchskeramik. Der Verkauf erfolgte direkt in der Werkstatt oder auf dem Markt. Auch der Verkauf an temporären Ständen bei Festen aller Art kam infrage. Es handelte sich dabei in der Regel nicht um Auftragsarbeiten.

Daneben arbeiteten die Töpferwerkstätten mit Händlern zusammen, über die Keramik auch exportiert werden konnte. Manchmal scheint der Export eine der wichtigsten Einnahmequellen gewesen zu sein. Denn einige Töpfer orientierten sich mit ihren Gefäßen am Geschmack eines bestimmten Exportgebietes, z. B. der Töpfer Nikosthenes. Die Form seiner Amphoren, die nach Etrurien exportiert wurden, ist der etruskischen Bucchero-Keramik entlehnt. Diese sogenannten nikosthenischen Amphoren wurden nur im Westen gefunden. Auch bestimmte Motive wurden ausschließlich für den Export gemalt. So findet sich das Aeneas-Motiv bisher nur in Westgriechenland.

Auch wenn die meisten bemalten Vasen in Gräbern oder Heiligtümern gefunden wurden, wurden sie natürlich auch bei anderen Gelegenheiten genutzt. Verschiedene Formen von Krateren und Amphoren, der Skyphos, die Kylix, der Psykter usw. stammten aus der Symposion-Kultur. Bei Hochzeiten wurden Loutrophoros oder Lebes gamikos verwendet. Außerdem gab es Formen, die mit bestimmten Kulten verbunden waren, z. B. panathenäische Preisamphoren, der Kantharos (Dionysos-Kult) oder der Stamnos (Lenäen). Für den Grabkult wurden besonders großen und prunkvolle Gefäße verwendet und teilweise sicher speziell für diesen Zweck hergestellt.

Die Bemalung zeigt oft einen engen Zusammenhang mit der Funktion des Gefäßes. Dies zeigt sich wiederum im Grabkult, z. B. bei speziellen Grab-Loutrophoren oder weißgrundigen Lekythoi. Einige Motive orientieren sich aber auch am Geschmack der Nutzer.

 

(Fortsetzung folgt…)