Die Mosaiken von Santa Maria Maggiore, Rom (Teil 1)

Eine der vier Papstbasiliken Roms neben dem Petersdom ist die Kirche Santa Maria Maggiore (die anderen sind San Giovanni in Laterano (Lateranbasilika), San Paolo fuori le mura und San Lorenzo fuori le Mura). Die in der Nähe des Bahnhofs Roma Termini auf dem Esquilin gelegene Kirche Santa Maria Maggiore wurde in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts n. Chr. unter Papst Coelestin I. (422– 432) errichtet und 434 n. Chr. von seinem Nachfolger Sixtus III. geweiht.

Der Bau des 5. Jahrhunderts n. Chr. war eine dreischiffige Basilika ohne Querhaus mit einer Vorhalle (Narthex), der ein Atrium vorgelagert war. Die Apsis war nach Nordwesten ausgerichtet. Das Mittelschiff hatte einen offenen Dachstuhl und war durch Marmorsäulen mit ionischen Kapitellen, die aus dem Tempel der Juno auf dem Aventin stammen sollen, von den Seitenschiffen getrennt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Basilika mehrfach umgebaut und erweitert. So ließ Papst Nikolaus IV. (1288–1292) die alte Apsis abtragen und ein Querhaus errichten. Der Bildschmuck der ursprünglichen Apsis ging also leider verloren. Das heutige Mosaik stammt aus dem 13. Jh. n. Chr. Auch die Eingangswand ist stark verändert. Erhalten ist allerdings der originale Wandschmuck des Langhauses.

Die Bildausstattung gliedert sich in vier Teile:

  • die Eingangswand
  • das Langhaus mit je 21 gerahmten alttestamentlichen Bildern auf jeder Seite
  • der Apsisbogen, d. h. der heutige Triumphbogen, mit Szenen aus dem Neuen Testament
  • die Apsis, vermutlich mit Darstellung der thronenden Gottesmutter

Vor allem die Szenen aus dem Alten Testament zeigen starke Verbindungen zur Buchmalerei zwischen 380 und 430 n. Chr., z. B. zur Ilias Ambrosiana, zum Vergilius Vaticanus oder zur Quedlinburger Itala.

(Fortsetzung folgt …)

Zurück

Konstantinopel – Gründungsgeschichte und erste Bauten (Teil 2)

Nächster Beitrag

Die Mosaiken von Santa Maria Maggiore, Rom (Teil 2)

  1. Albert Schad

    Hallo
    Ich habe im Internet die Überschrift „Die Mosaiken von Sta. Maria Maggiore, Rom“ gefunden und freute mich schon, hier Anhaltspunkte für die Deutung zu finden, da ich während einer Studienfahrt versucht habe, alle Langhaus-Mosaike zu fotografieren und zu deuten. Dabei habe ich festgestellt, dass mir die Darstellung der meisten Motive so fremd ist, dass mir eine Deutung bisher nicht gelungen ist.
    Zudem habe ich auch in Führern keine Liste der Motive gefunden.
    Können Sie mir da evtl. helfen?

    • Hallo Herr Schad,

      bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Ihr Kommentar wurde mir leider nicht sofort gemeldet.
      Was genau möchten Sie wissen? Eine Liste der meisten Motive und Literaturhinweise sind in den Teilen 2 und 3 meiner Beiträge zu Santa Maria Maggiore „versteckt“.

      Viele Grüße
      Angela Zimmermann

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén