1964 stieß man in der Nähe des heutigen Ortes Torre Annunziata, dem antiken Oplontis, auf die Reste einer römischen Villa, die 79 n. Chr. wie Pompeji und Herculaneum dem Ausbruch des Vesuv zum Opfer gefallen war. Verschiedene Funde gaben Anlass zur Vermutung, dass die Villa Poppaea, der zweiten Frau Kaiser Neros, gehörte oder zumindest ihrer Familie. So trug eine Amphore die Aufschrift „Secundo Poppaeae“, was sich auf einen Freigelassenen der Poppaea beziehen könnte, und ein Krug war mit dem Stempel einer Ziegelei aus dem Besitz Poppaeas versehen („L. Arriani (A)mphionis“).
Die Villa, die seit 1997 zusammen mit Pompeji und Herculaneum in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde, ist eine der größten in der Region um Herculaneum und Pompeji und ist mehr als 3000 m² groß. Die Errichtung der Villa lässt sich aufgrund ihrer Wandmalereien des zweiten sogenannten pompejanischen Stils in die Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. datieren.
Man betritt die Anlage heute von der Gartenseite aus. Die Villa besitzt zahlreiche Wohn-, Schlafräume für die Besitzer der Villa und ihre Angestellten, Es gab Baderäume, mehrere Gärten und ein großes Schwimmbecken. Sogar eine Weinkelter konnte nachgewiesen werden.
Die ältesten Räume der Villa, die Räume der Besitzer, gruppieren sich um ein toskanisches Atrium. Die Sklavenunterkünfte befinden sich an der Ostseite der Anlage. Hier befindet sich ein Peristyl, das von Lagerräumen und Schlafzimmern für Diener und Sklaven umgeben ist. Die weitläufigen Gartenanlagen waren teilweise von Säulenhallen mit Wandmalereien umgeben. Die Gärten wurden ausgiebig untersucht, um herauszufinden, welche Pflanzen solche Gärten schmückten. Man fand Hinweise auf Platanen, Olivenbäume, Zitronen, Oleander und Apfelbäume.
Weitere Informationen: http://pompeiisites.org/en/oplontis
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