Jupitersäulen:

Hauptverbreitungsgebiet der Jupitersäulen ist die Germania Inferior mit der größten Fundkonzentration im Stadtgebiet von Köln. Nur etwa 10 % der gefundenen Überreste stammten aus Heiligtümern. Viele gehörten dagegen zu villae rusticae, wobei sich auch mehr als eine Säule auf dem Gelände einer Villa befinden konnte.

Jupitersäulen folgen in der Regel folgendem Aufbau:
Der Sockel ist häufig ein sogenannter Viergötterstein. Diese sind auf 3 oder 4 Seiten mit Götterdarstellungen geschmückt, wobei mehr oder weniger als vier Götter vorkommen können. Zum Teil ist hier auch eine Weihinschrift an IOM (Jupiter Optimus Maximus) angebracht. Es kommen aber auch andere Sockelformen vor, z. B. zylindrische oder achteckige Sockel.

Über dem Sockel erhob sich die eigentliche Säule, die mit einem korinthischen Kapitell abschloss. Die meisten Säulenschäfte waren schuppenartig reliefiert. Diese Schuppensäulen konnten außerdem an einer oder mehreren Seiten Götterdarstellungen haben. Daneben gab es Säulen mit Weinranken oder nur mit Götterbildern und es gab auch Pfeiler mit Reliefschmuck.

Darauf thronte Jupiter auf einem Kasten förmigen Thron. Er ist mit einem Mantel bekleidet, seine rechte Hand liegt auf dem Schoß und hält das Blitzbündel. In der erhobenen linken Hand hielt der das Blitzbündel. Zum Teil teilt sich Jupiter den Thron mit Juno.

Weniger verbreitet ist der stehende Jupiter oder der reitende Jupiter. Letzterer kann einen schlangenfüßigen Giganten niederreiten. Dieses Motiv ist allerdings in der Germania Inferior sehr selten, während es in der Germania Superior besonders beliebt war (siehe unten). Als reitender Jupiter trägt er einen Panzer mit dem Feldherrenmantel.

Beispiele:
Jupitersäule aus dem Hambacher Forst
Jupitersäule aus Echzell

Die niedergermanischen Jupitersäulen sind fast alle aus Kalk- oder Sandstein gearbeitet und sie waren mit ziemlicher Sicherheit farbig. Dies zeigen Farbreste, die an einigen Säulenresten nachgewiesen werden konnten. Das Blitzbündel ist in der Regel separat gearbeitet, wohl meist aus Bronze, und wurde nachträglich in die Statue eingesetzt. Gleiches kann man für das Zepter des thronenden Jupiter annehmen.

(Fortsetzung folgt …)